Sukkubus Bd. 1: Camilla (Thomas Mosdi & Laurent Paturaud)

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Splitter Verlag; 1. Auflage Januar 2010
Hardcover, 47 Seiten
Preis: 13,80 Euro [D]
ISBN: 978-3-86869-086-6

Genre: Fantasy/Historik


Klappentext

 

Paris, 8. November 1793 – die französische Revolution erreicht ihren blutigen Höhepunkt. Die ganze Stadt leidet unter der Terrorherrschaft von Maximilien de Robespierre. Während die „Seele der Girondisten“, Manon Roland, zum Schafott geführt wird, empfängt Robespierre in seinem Haus einmal mehr die dämonische Camilla.
Doch der nächtliche Besucht wird von wachsamen Augen beobachtet – und die Mitglieder einer mysteriösen Bruderschaft erkennen die Gelegenheit, eine Vertreterin des uralten Frauenordens der Töchter von Lilith aus dem Weg zu räumen. Die Männer sind davon überzeugt, dass Camilla und Robespierre in eine furchtbare Verschwörung verstrickt sind, der die gesamte Nation zum Opfer fallen könnte!


Rezension

Düster, ist der Eindruck, den man beim Durchblättern des ersten Bandes der Sukkubus-Reihe gewinnt. Düster und bedrückend, wie es für die Zeit der Französischen Revolution nicht passender sein könnte. Denn genau diese haben Texter Thomas Mosdi und Zeichner Laurent Paturaud in ein phantastisches Gewand gehüllt.

Das Jahr 1793, Maximilien de Robespierre führt die Revolutionsregierung mit eiserner Hand. Nahezu täglich verlieren so genannte „Feinde der Revolution” ihr Leben durch die Guillotine. Angst atmet man in Paris. Die Unzufriedenheit brodelt und niemand kann sich sicher fühlen. Robespierre ist nur eine von vielen historischen Figuren, denen man in Sukkubus begegnet. Er wie auch alle anderen sind jedoch nur Spielfiguren in einem Konflikt, der seine Anfänge bereits viel früher nahm, und so ist nichts, wie es auf den ersten Blick scheint.
Die mysteriöse Camille, ein Mitglied der Töchter von Eden, manipuliert Robespierre gekonnt, mit Worten, aber auch mit ihren sexuellen Reizen, um den Willen ihres Ordens durchzusetzen. Vordergründig scheint dies die Gleichberechtigung der Frau, doch dahinter steht ein geheimer Götterkult und genau ist nicht abzuschätzen, wohin die Bewegung der Töchter führt.

Es ist auf jeden Fall ein Weg, den die Brüder Adams nicht beschreiten wollen. Sie beschatten Robespierre und setzen Camille gefangen, um so an ihren Orden zu gelangen, ohne zu ahnen, dass es ihr Hals ist, um den sich die Schlinge enger zieht …
Die Geschichte von Sukkubus ist spannend erzählt. Es gibt geheimnisumwitterte Dialoge, aber auch historische Einblicke in die Revolution, in all ihren Schattenseiten. Thomas Mosdi versteht es dabei gekonnt, den Leser zu führen und zu überraschen. Aber Sukkubus liest sich nicht nur gut, sondern sieht auch noch gut aus. Ausdrucksstarke Figuren agieren in einer tristen Welt, in der Brauntöne vorherrschen. Sogar über Farben liegt ein Hauch von Düsternis, so dass man sich gleich in die Zeit und in die richtige Stimmung versetzt fühlt.

Ein kleines Manko ist, dass bei der Fülle an Figuren, allein in der Revolutionsregierung, die Identifizierung und das Wiedererkennen einzelner Charaktere etwas schwer fällt. Zudem sind nahezu alle Frauen etwas überproportioniert, was dem Leser in den Erotik-Szenen jedoch zu Gute kommt.


Fazit

Sukkubus widmet sich einem Part der Geschichte, der oftmals vergessen wird, aber ohne den die Demokratie, wie sie in Mitteleuropa heute vorherrscht, kaum denkbar wäre. Die Französische Revolution wird von Mosdi neu erzählt, packend und realitätsnah, aber auch mit einem Hauch von Mystik, wenn es um die zwei geheimnisvolle Gruppen geht, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Der Zeichner Paturaud verleiht dem Ganzen ein dreckiges, aber toll anzusehendes Gewand, das das Drama um die Revolution perfekt betont, aber auch die Erotik mit attraktiven Frauen angemessen zu würzen weiß.


Pro & Kontra

+ Geschichte in neuem Gewand
+ interessantes Konzept
+ düsterer Stil

- Charaktere teilweise schwer zu unterscheiden
- Vorwissen ist für Verständnis hilfreich

Wertung: alt

Handlung: 5/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5