Café Latte Rhapsody (Toko Kawai)

Tokyopop (März 2011)
ca. 180 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-3-8420-0181-7

Genre: Shonen-Ai


Klappentext

An seinem Arbeitsplatz, einer Buchhandlung, hat Serizawa täglich mit vielen Leuten zu tun, doch seit ihm der groß gewachsene Keito mit den ungewöhnlichen Augen begegnet ist, bekommt er diesen nicht mehr aus dem Kopf. Glücklicherweise treffen die beiden bald wieder aufeinander, und schnell verbindet sie weit mehr als die Liebe zu gutem Kaffee …


Rezension

Der 23-jährige Serizawa steht bereits auf eigenen Beinen: er hat seine eigene Wohnung und arbeitet in einem Buchladen. Doch wirklich glücklich ist er nicht, denn irgendwie verliebt er sich immer in die falschen Männer. Es scheint fast so, als würde er auf Typen stehen, die Ärger machen. Eines Tages kommt Keito in den Buchladen, wo er direkt auffällt. Nicht nur, dass er durch seine Herkunft blonde Haare hat, er ist mit seinen 1,96 m auch noch wesentlich größer als alle anderen. Im ersten Moment wirkt er Furcht einflößend, doch Serizawa nimmt sich die Zeit ein zweites Mal hinzusehen und so entdeckt er eine Seite an diesem großen Jungen, die sonst allen verborgen bleibt. Ganz im Gegensatz zu seinem Aussehen ist Keito nämlich sehr schüchtern und hat absolut kein Selbstvertrauen. Für ihn ist es ein echtes Highlight, dass Serizawa so nett zu ihm ist. So haben beide mit ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen, dürfen dabei aber nicht übersehen, was der andere jeweils empfindet.

Mit „Café Latte Rhapsody“ hat Toko Kawai einen Einzelband geschaffen, der eine Liebesgeschichte ohne die üblichen Klischees zeigt. Sie zeichnet eine Story, in der nicht die beiden Schönlinge aufeinander stehen, sondern ganz alltägliche Charaktere mit ihren Makeln, mit denen man sich gut identifizieren kann.

Die Zeichnungen sind allerdings noch ausbaufähig: besonders Füße sehen öfters aus als wären es Hände. Bewegungen wirken meistens sehr steif. Das stört den Lesefluss allerdings überhaupt nicht. Toko Kawai hat es geschafft, dass man ohne Probleme erkennen kann, dass die beiden Protagonisten ein Paar sind, ohne, dass man deutlich sieht, wie die beiden miteinander ins Bett steigen. Die Panelaufteilungen sind durchgängig klar strukturiert und verhindern Verwirrungen beim Leser. Schattierungen und Hintergründe wurden eher spärlich eingesetzt, was die Schlichtheit der Geschichte untermalt. Die Charaktere sind stets gut auseinander zu halten und bleiben ihrem Muster durchgängig treu. So gibt es allerdings auch keine Charakterentwicklung. Zwar macht jeder so seine Fehler in der Beziehung, aber wirklich etwas zu lernen scheinen sie nicht. Es wirkt eher so, als müssten sich die beiden eben erst einmal zusammenraufen. Und da sich nicht einmal die Hauptcharaktere entwickeln, bleiben natürlich auch die spärlich auftretenden Nebencharaktere auf der Stelle stehen. Aber auch dies stört nicht wirklich, wenn man sich von vornherein darauf einrichtet, dass man hier eine nette, kleine Liebesgeschichte in Händen hält und somit kein großartiges Meisterwerk, mit vollkommen neuer und beeindruckender Story, erwartet.


Fazit

Eine nette Liebesgeschichte, die man gut beim Einkuscheln und Gemütlichmachen lesen kann. Allerdings darf man nicht zu viel erwarten, um die Geschichte wirklich genießen zu können.


Pro & Contra

+ ohne übliche Klischees
+ alltägliche Charaktere

- ausbaufähige Zeichnungen
- keine Charakterentwicklung

Bewertung

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5