Fairy Tale - Verliebt in einen Elf (Cyn Balog)

Arena (Januar 2012)
Klappbroschur, 280 Seiten, 12,90 EUR
empfohlen ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-401-50376-9

Genre: Fantasy / Jugendbuch


Klappentext

Morgan könnte nicht glücklicher sein, hat sie doch den perfekten Freund: Cam sieht nicht nur umwerfend aus, sondern ist noch dazu ein echter Schatz. Doch dann taucht eines Tages ein seltsamer neuer Mitschüler auf, der allen Ernstes behauptet, Cam sei ich Wahrheit der zukünftige König des Elfenreichs und müsse in wenigen Tagen für immer dorthin zurückkehren. Morgan glaubt ihm natürlich kein Wort. Als Cam jedoch merklich zu schrumpfen beginnt, während seine Ohren irgendwie immer spitzer werden, kann sie es nicht länger leugnen: Ihr Freund ist ein Elf! Von nun an setzt Morgan alles daran, Cams Übergang ins Elfenreich zu verhindern – doch die Elfen kämpfen mit unfairen Mitteln …


Rezension

Morgan steckt mitten in den Planungen zu ihrer gemeinsamen Sweet Sixteen-Party mit Cam, als herauskommt, dass es sich bei ihrem perfekten Freund um einen Elfenprinzen handelt. Als Wechselbalg wurde der kranke Junge damals in die Welt der Menschen gebracht, doch Cam hat nicht nur überlebt, sondern wurde auch vollkommen gesund. Nun ist er der Star des Football-Teams und Morgan kann es oftmals nicht fassen, einen so tollen Freund zu haben. Von Kindheit an sind die beiden unzertrennlich – bis die Elfen ihren Anspruch auf Cam geltend machen. Morgan ist jedoch die einzige, die die Veränderungen an Cam bemerkt, was vermutlich auf ihre hellseherische Begabung zurückzuführen ist. Sie kann auch die niederträchtige Elfe sehen, die Cam als Führerin geschickt wurde, wenn auch nur als seltsamen rosa Fleck. Zu allem Übel beginnt Morgen, aufrichtige Gefühle für den mysteriösen neuen Mitschüler Pip zu entwickeln …

„Fairy Tale – Verliebt in einen Elf“ wartet mit einer charmanten Highschool-Atmosphäre auf, wie man sie aus amerikanischen Jugendfilmen kennt. Auch Morgans Familie entspricht der amerikanischen Kleinstadtidylle, wobei ihre Eltern einige Macken aufweisen. Doch gerade diese bringen viel Humor in die Geschichte, ebenso wie andere Charaktere mit allzu menschlichen „Fehlerchen“. Cyn Balog hat ein gutes Gespür für ihre Charaktere und so sind vor allem Morgan und Cam echte Sympathieträger, mit denen sich junge Leser leicht identifizieren können. Einziges Manko ist da Morgans Hellsehergabe, deren Ursprung im Verlauf des Romans nicht geklärt wird. Auch gehen die Mitschüler viel zu selbstverständlich und positiv mit Morgans Begabung um, auch wenn ihnen ihre Vorhersagen nicht passen. Für den Verlauf der Geschichte bringen Morgans hellseherische Fähigkeiten jedoch eine besondere Spannung, indem die Richtigkeit ihrer Vorhersagen mal angezweifelt, mal bestätigt wird.

Die Geschichte selbst lebt von ihrer lockeren Erzählweise und viel Humor, der jedoch für Leser des empfohlenen Alters manchmal unpassend ist. Viele Anspielungen dürften vor allem für Erwachsene komisch sein, für die jüngere Generation allerdings unverständlich. Nichtsdestotrotz bleibt genug Humor übrig, um auch Teenagern eine unterhaltsame Lektüre zu bieten. Die Story ist dabei recht einfach gestrickt und überrascht dennoch mit der einen oder anderen Wendung. Morgans Gefühle für Pip erweisen sich jedoch als unglücklich, da diese der Liebesgeschichte zwischen ihr und Cam einen Dämpfer verpassen. Überhaupt geht es mit zunehmender Seitenzahl mehr um Pip als um Cam, der zunehmend in den Hintergrund gerät und von dessen elfischer Entwicklung man immer weniger erfährt. Es geht schließlich mehr darum, Pip in die Menschenwelt zu integrieren, anstatt Cams Wandlung näher zu beleuchten. Somit ist auch der Fantasyanteil relativ gering und mehr Beiwerk. Auch dürften sich viele romantisch veranlagte Leser mit der Dreiecksbeziehung schwer tun, die in einen Jugendroman nicht recht passen will.

Mit nicht einmal dreihundert Seiten ist der Roman vergleichsweise dünn geraten und hätte sicherlich an einigen Stellen mehr Information und Handlung vertragen. Zwar punktet Cyan Balog mit einer geschickten Storyführung, die das Ende nahezu unvorhersehbar macht, doch stellenweise geschehen Wendungen so schnell, dass man sie nicht richtig nachvollziehen kann. Für so manche Entwicklung hätte sich die Autorin mehr Zeit nehmen sollen, doch wer es ohnehin direkter und schmuckloser mag, wird hier gut bedient sein. „Fairy Tale“ gibt es als stabiles Paperback mit traumhaften Cover, das die richtige Zielgruppe anspricht.


Fazit

„Fairy Tale – Verliebt in einen Elf“ ist ein kurzweiliger Jugendroman mit charmanter Highschool-Atmosphäre, viel Humor und sympathischen Protagonisten. Allerdings ist der Fantasyanteil relativ gering und viele interessante Details kommen im Verlauf der Geschichte zu kurz.


Pro & Contra

+ sympathische Protagonisten
+ spannend, humorvoll und unterhaltsam
+ geschickte Storyführung / Wendungen
+ charmante Highschool-Atmosphäre

- Dreiecksbeziehung unpassend für romantische Jugendbücher
- für interessante Details blieb zu wenig Raum

Wertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5