Literaturfestival „buch & beet“ auf der Landesgartenschau
Nagold mit Eva Demski, Wladimir Kaminer, Claudia Ott, Denis
Scheck und weiteren Autoren
"Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es
dir an nichts fehlen," wusste schon Cicero vor über 2000 Jahren.
Dieser Erkenntnis folgt man auch auf der diesjährigen
baden-württembergischen Landesgartenschau in Nagold im
Nordschwarzwald. Vom 20. Mai bis 29. Juli werden dort rund zwanzig
Schriftsteller beim Literaturfestival „buch & beet“ erwartet,
darunter Eva Demski, Wladimir Kaminer, Denis Scheck und Ulla
Lachauer um nur einige Namen zu nennen.
Ein Stück vom Paradies …
In den Vorstellungen vieler Kulturen und Religionen ist das
Paradies ein blühender Garten, und jeder irdische Garten ist somit
immer auch ein Ausdruck der Sehnsucht nach diesem verloren
gegangenen Glück. Acht Autorinnen und Autoren aus verschiedenen
Ländern der Welt haben deshalb eigens zum Festival über ihren
„Garten der Kindheit“ geschrieben. Asfa-Wossen Asserate, Marica
Bodrožić, Zehra Çirak, Zsuzsanna Gahse, Abbas Khider, Selim
Özdoğan, Saša Stanišić und Michael Stavarič wurden allesamt mit
dem Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung
ausgezeichnet. Gewürdigt werden damit herausragende literarische
Leistungen von Autoren, die deutsch schreiben, deren Muttersprache
jedoch eine andere ist. Am 20. Mai, stellen vier der Autoren ihre
Texte nachmittags in Nagolder Privatgärten vor, am Abend dann
gemeinsam auf der Landesgartenschau. Am 26. Mai findet die
Leseaktion mit vier weiteren Autoren in Schwäbisch Gmünd statt, wo
derzeit die nächstfolgende Landesgartenschau vorbereitet wird. Die
Texte erscheinen als Beilage der Mai-Ausgabe des „Literaturblatts
Baden-Württemberg“ und sind auf der Gartenschau kostenlos
erhältlich. Lesung und Publikation wurden von der Robert Bosch
Stiftung gefördert.
Ein Blick in Nachbars Garten
„In Kleingärten sind die Deutschen nicht mehr unter sich, jeder
Dritte ist Ausländer“, berichtete die „ZEIT“ vor wenigen Monaten.
Und in immer mehr Städten werden „Interkulturelle Gärten“ sogar
ganz bewusst als Hilfe zur Integration gegründet. Was passiert,
wenn Menschen unterschiedlichster Herkunft Beet an Beet
aufeinander treffen, erzählt Wladimir Kaminer beim Festival
gewohnt amüsant mit der Lesung „Mein Leben im Schrebergarten.“ Mit
seinem anrührenden Film „Unser Garten Eden“ führt der
syrischstämmige Regisseur Mano Khalil in eine Kleingartenkolonie
bei Bern, wo Menschen aus 28 Nationen zusammenleben. Und der Journalist Martin Rasper ("Vom Gärtnern in
der Stadt") erkundet gemeinsam mit dem
Kabarettisten Klaus Birk die neue urbane Gartenbewegung von Nachbarschaftsgärten bis
Guerilla Gardening. Dem besonderen Verhältnis von Mensch
und Garten spüren Ulla Lachauer, Eva Demski und Jakob Augstein
nach, erzählen vom Scheitern ebenso wie vom Glück des Gelingens.
Die Journalistin Mely Kiyak berichtet in ihrem Buch „Ein Garten
liegt verschwiegen …“ von ihrer Freundschaft zu den gärtnernden
Benediktinerinnen der Abtei Fulda. Einen Bogen zur arabischen
Kultur schlägt Claudia Ott mit ihrer vielgerühmten Neuübersetzung
von „Tausendundeine Nacht“.
Eher kulinarischer Natur ist das Garteninteresse des Fernsehliteraturkritikers Denis Scheck („Druckfrisch“), der gemeinsam mit der Ärztin Eva Gritzmann auf einem lustvoll-lehrreichen Streifzug durch die Esskultur den kleinen Unterschied zwischen den Geschlechtern erkundet. Die Fernsehköche und Kochbuchautoren Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer sind „Auf der Suche nach dem verlorenen Geschmack“ und Rolf-Bernhard Essig erklärt in seiner Sprichwörter-Sprechstunde, warum die einen Tomaten auf den Augen haben, während andere sich nicht die Bohne dafür interessieren.
Eher kulinarischer Natur ist das Garteninteresse des Fernsehliteraturkritikers Denis Scheck („Druckfrisch“), der gemeinsam mit der Ärztin Eva Gritzmann auf einem lustvoll-lehrreichen Streifzug durch die Esskultur den kleinen Unterschied zwischen den Geschlechtern erkundet. Die Fernsehköche und Kochbuchautoren Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer sind „Auf der Suche nach dem verlorenen Geschmack“ und Rolf-Bernhard Essig erklärt in seiner Sprichwörter-Sprechstunde, warum die einen Tomaten auf den Augen haben, während andere sich nicht die Bohne dafür interessieren.