Ein melancholischer Morgen (Shoko Hidaka)

Carlsen (Dezember 2011)
ca. 190 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-3-551-73064-0

Genre: Shojo-Ai


Klappentext

Japan zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Nach dem Tod seines Vaters wird der zehnjährige Baron Akihito in die Obhut des Haushofmeister und Familienbutlers Tomoyuki Katsuragi gegeben. Dieser gibt sich kühl und erzieht den jungen Mann mit Strenge.
Eines Tages versucht Akihito, hinter das Geheimnis um die Reserviertheit von Katsuragi zu kommen… Und er setzt damit Ereignisse in Gang, die auch für ihn ungeahnte Konsequenzen haben werden!


Rezension

Akihito Kuze war gerade einmal zehn Jahre alt, als er beide Eltern verloren hat. Nun soll der kleine Junge von dem Haushofmeister Katsuragi erzogen werden. Bis zu Akihitos Volljährigkeit kümmert sich Katsuragi um alles, danach wird Akihito das Oberhaupt des Hauses Kuze. Von Anfang an ist Katsuragi sehr kühl, abweisend und streng. Darunter leidet Akihito sehr – auch dann noch, als er bereits in die Oberstufe geht, grübelt er viel über seinen Haushofmeister. Was mag in seiner Vergangenheit passiert sein, über die er nicht sprechen möchte? Weshalb dient er der Familie Kuze so treu? Welche Ziele mag er verfolgen, zu deren Erfüllung ihm absolut jedes Mittel recht zu sein scheint? Doch was Akihito bei all seinen Überlegungen nicht bewusst ist: Weshalb macht er sich denn überhaupt so viele Gedanken über einen einfachen Angestellten? Warum beschäftigt es ihn so sehr, was Katsuragi von ihm denkt?

Die Geschichte um Akihito und Katsuragi ist sehr ruhig und entwickelt sich dazu passend langsam. Nicht, wie leider oft üblich in Shonen-Ai, springt das Pärchen bereits auf den ersten Seiten ins Bett, im Gegenteil, im ersten Band gibt es noch nicht einmal ein Paar. So wie all die Geheimnisse nur nach und nach aufgedeckt werden, entwickeln sich auch die Charaktere in einem langsamen und sehr passenden Tempo. Und doch wird deutlich, wie sie heranwachsen und lernen mit ihren Positionen und Stellungen umzugehen. Zwar treten auch mal Nebencharaktere auf, aber eine wirklich große Rolle spielen diese nicht. Sie Story fokussiert sehr stark auf die Hauptprotagonisten, wodurch alle anderen mehr wie Statisten wirken.

Auch die Zeichnungen reihen sich in das gesamte, ruhige Thema des Manga ein. Sie sind sehr klar und schlicht gehalten. Die Charaktere sind durchgängig gut auseinander zu halten und auf einem Blick zu erkennen. Die klare Panelaufteilung passt ebenfalls sehr gut zu der vorherrschenden Stimmung. Genauso der geringe Einsatz von Rasterfolie. Der Stil ist sehr typisch für Shoko Hidaka und unterscheidet sich kaum von den anderen Werken, wie zum Beispiel „Not enough Time“, „After a Storm“ oder „Geliebter Freund“.


Fazit

Endlich mal wieder ein richtig romantischer Shonen-Ai.


Pro & Contra

+ Fokus auf Romantik
+ stimmungsvolle Geschichte
+ passende Zeichnungen
+ klare Panelaufteilung

Bewertung

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5