Die Phoenix-Chroniken Band IV: Fluch (Lori Handeland)

Egmont Lyx, 1. Auflage Juni 2011
Originaltitel: The Phoenix-Chronicles: Chaos bites
Aus dem Amerikanischen von Cornelia Röser
Klappenbroschur, 320 Seiten
12,99 € [D] | 13,40 € [A]
ISBN: 978-3-8025-8428-2
Leseprobe

Genre: Fantasy


Klappentext:

Wo das Böse lauert …

Nachdem Elizabeth Phoenix ihren Geliebten, den Magier Sawyer, eigenhändig töten musste, hat er ihr ein Geschenk hinterlassen, mit dem Liz niemals gerechnet hätte: ein Baby – ausgesetzt auf ihrer Türschwelle, und der Magier ist unverkennbar der Vater. Liz ist mit der Situation völlig überfordert, und als dann noch zwielichtige Gestalten das Leben des Kindes bedrohen, sieht Liz nur einen Ausweg: Sie muss Sawyer wiedererwecken!


Rezension:

Liz kämpft mit dem Tod ihres Partners Sawyer, der sie nachts in sehr realen Träumen heimsucht und damit ihre ohnehin schon starke Sehnsucht noch weiter anheizt. Als sie eines Nachts wieder aus einem aufreizenden Sawyer-Traum aufwacht, spürt sie die Anwesenheit einer fremden Person - und entdeckt vor der Tür ihres Hauses ein ausgesetztes Mädchen, das künftig den Namen Faith tragen wird. Da das Mädchen in der Lage ist, sich bei Berührung ihrer Kuscheldecke in ein Kätzchen zu verwandeln, ist der Verwandschaftsgrad zu dem getöteten Magier eindeutig und das Kind dadurch für den Rest seines Lebens in ernsthafter Gefahr. Schnell kommt Liz in den Genuss von äußerst fragwürdigem Besuch, ist auf die Hilfe von neuen und nicht gerade vertrauensvollen Personen angewiesen und muss nicht zuletzt auch den Mann um Unterstützung bitten, der nie wieder etwas mit ihr zu tun haben möchte. Jimmy Sanducci soll auf Faith aufpassen, während sich Liz auf den Weg macht, womöglich einen schwerwiegenden Fehler zu begehen und Sawyer von den Toten zurück zu holen. Doch natürlich kommt alles ganz anders, als Liz es sich vorstellt, und ehe sie sich's versieht, steht die Welt wieder einmal völlig auf dem Kopf.

Nach drei Bänden hat Lori Handeland eindeutig den Dreh raus und weiß genau, wie sie ihre Leser weiterhin in den Bann von Liz Phoenix' Geschichte ziehen kann. Die neuen Abenteuer werden langweilig, der erfrischende Sarkasmus der Protagonistin lässt auch nach dem schweren Verlust nicht nach und die neuen Charaktere fügen sich so wunderbar in den Storyverlauf ein, dass man fast glauben könnte, sie gehörten schon immer dazu und all die Worte vorher wurden nur geschrieben, um ihnen den Auftritt gebührend vorzubereiten. Schon im letzten Band Blut wusste die Autorin zu überzeugen und machte auch den letzten Zweifelnden endlich klar, dass der etwas holprige Auftakt der Phoenix-Chroniken eben wirklich nur der Anfang war. Das deutlich zu erkennennde Steigerungspotential wurde von Band zu Band genutzt und ausgeschöpft, ohne dabei zu übertreiben oder zu viel von den Charakteren oder dem Leser zu verlangen. Trotz der zahlreichen phantastischen Elemente geht der Bezug zur realen Welt nie verloren, gegenteilig gelingt es der Autorin wieder einmal, die Authenzität immer greifbar zu halten. Denn wenn man sich all die Gestalten einmal wegdenkt und lediglich die Story ins Auge fasst, erscheinen doch mehr Parallelen zur aktuellen Situation des Weltgeschehens, als man beim Lesen eines fiktiven Romans erwarten möchte.

Sprachlich im bekannten und beliebten Stil gehalten gehört auch der vierte Band zu den Büchern, die man schnell lesen kann, weil das Weiterblättern einfach Spaß macht und man unbedingt wissen will, wie es im nächsten Kapitel weitergeht. Wieder schafft es die Lori Handeland, ihre Kapitelübergänge so zu gestalten, dass aus einem "nur noch ein Kaiptel" letztendlich eine durchlesene Nacht wird und man den Schlafmangel nicht einmal bedauert. Die Phoenix-Chroniken wachsen mit jedem weiteren Band. Doch nun heißt es ausharren und wahrscheinlich lange Zeit warten, bis die Autorin die Geschichte um Liz, Faith, Jimmy und Sawyer fortsetzt. Denn gemäß Handelands Homepage gibt es noch keinen Nachfolgeroman, und dass es diesen geben muss, machte das Ende von Fluch nur allzu deutlich. Ein Cliffhanger, der einen weiten Bogen zu spannen weiß, schürt die Hoffnung und die Ungeduld auf baldige Fortsetzung.


Fazit:

Ein Abenteuer jagt das nächste, ein Problem knüpft nahtlos an das andere an und trotzdem behält Elizabeth "Liz" Phoenix auch im vierten Band der Phoenix-Chroniken nahezu immer die Nerven und einen fast klaren Kopf. Der Leser wird ein weiteres Mal bestens und mit Spannung unterhalten - und natürlich fährt auch Fluch am Ende wieder mit einem überaus gemeinen Cliffhanger auf, der die Wartezeit bis zum nächsten Band qualvoll lang werden lässt - zumal dieser noch nicht mal in Originalsprache erschienen ist.


Wertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Zur Rezension von "Die Phoenix-Chroniken I: Asche"
Zur Rezension von "Die Phoenix-Chroniken II: Glut"
Zur Rezension von "Die Phoenix-Chroniken III: Blut"