Fischer Jugendbuch, 1. Auflage März 2012
Originaltitel: The Poison Diaries – Nightshade
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
Hardcover, 272 Seiten
€ (D) 14,99 | € (A) 15,40 | SFR 21,90
ISBN: 978-3-8414-2125-8
Genre: Jugendbelletristik mit historischem Hintergrund und phantastischen Elementen
Über das Buch:
Wer den Tod besiegt, muss mit dem Teufel im Bunde sein …
Jessamine hat ihre Unschuld verloren – und den Mann, den sie liebt. Sie weiß, wer die Schuld daran trägt, und sie wird ihn umbringen. Sie wird ihren eigenen Vater mit seinen giftigen Gewächsen töten, die ihm stets mehr wert gewesen sind als seine Tochter. Wird Jessamine ihre große Liebe Weed wiederfinden? Denn nur die Liebe vermag ein bitteres Herz zu heilen ... Vergiss niemals: Was zu heilen vermag, das kann auch töten!
Eine dunkle Geschichte über Liebe, Rache und die geheimnisvolle Welt der Heilpflanzen
Rezension:
Jessamine hat ihre schlimme Krankheit überstanden und kämpft nun gegen die Trauer, die Weeds Weggang in ihr Herz gebracht hat. Oleander, der Giftprinz aus dem Garten ihres Vaters, nimmt immer öfter Kontakt zu ihr auf und flüstert ihr nicht nur verheißungsvolle, sondern vor allem auch manipulierende Dinge zu. Sie erfährt von ihm, wer der wahre Mörder ihrer Mutter ist, und lässt sich auf einen gefährlichen Plan ein: Sie soll den Mörder zur Strecke bringen, und im Gegenzug wird Oleander ihr bei der Suche nach Weed helfen. Dass er dabei natürlich nichts Gutes im Schilde führt, verdrängt Jessamine in all der Sehnsucht nach ihrem Geliebten.
Weed befindet sich derzeit auf der Flucht, entschließt sich aber recht bald, zu seiner Liebe zurückzukehren. Doch bei der alten Kapelle, in der Jessamine mit ihrem Vater lebt, findet er lediglich eine ausgebrannte Ruine mit den sterblichen Überresten zweier Männer. Er begibt sich auf die verzweifelte Suche nach seiner Liebe und trifft sie schließlich über Umwege in Italien wieder. Doch Jessamine hat sich verändert, der Einfluss des Giftprinzen hat sie hart und verbittert werden lassen. Dauerhaft unter Drogen gesetzt handelt sie nach seinen geflüsterten Befehlen - und der aktuelle Auftrag ist ein Attentat auf den englischen König.
Dass der zweite Band um Jessamine und Weed eine Chance bekommt, liegt wohl vor allem an der erneut wunderhübschen Aufmachung des Buches. Ohne den Schutzumschlag erinnert das schwarze Leinen mit dem feinen Golddruck tatsächlich an ein edles Tagebuch und man bekommt noch mehr Lust, das gute Stück ein Weilchen länger in den Händen zu halten. Und wer dem Buch eine Chance gibt, wird nicht enttäuscht - Liebe ist stärker als der Tod ist um einiges spannender und rasanter als sein Vorgänger, dessen Geschichte eher fad dahin plätscherte. band zwei h ingegen fährt sofort am Anfang mit Tempo auf, das sich auch konstant halten kann - Jessamines und Weeds Wege, die immer ganz knapp aneinander vorbei zu führen scheinen, laden zum Mitfiebern ein. Auch die abwechselnde Perspektive hat daran großen Anteil, denn im Gegensatz zu Liebe ist unheilbar gibt die Autorin hier die Möglichkeit, die Geschichte von zwei Seiten zu erleben - auch Weed kommt zu Wort, was vieles nachvollziehbarer macht. Durch die wechselnden Handlungsorte wird zudem eine gewisse Bewegung geliefert, die nicht nur Abwechslung mit sich bringt, sondern dem Leser auch ermöglicht, andere Orte kennen zu lernen. Gemeinsam mit neuen Charakteren schafft Maryrose Wood es, den eher skeptischen Leser zumindest in Teilen auf ihre Seite zu ziehen und so dem abschließenden dritten Band den Weg zu ebnen.
Und der kommt hoffentlich bald, denn das erneut offene Ende verspricht noch zahlreiche Abenteuer und viele Hürden, die es für Jessamine und Weed zu überwinden gilt, bis sie sich endlich irgendwo niederlassen können. Wenn Maryrose Wood für den dritten Band einen ebensolchen Entwicklungssprung bereithalten kann, gewinnt die Trilogie sicherlich noch einige Leser dazu. Freunde der Botanik kommen weiterhin auf ihre Kosten, doch auch Leser, die einfach gut unterhalten werden und eine gute Geschichte lesen wollen, finden nach dem Kampf durch Band eins hier ihre Belohnung und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Fazit:
Der zweite Band der Poison Diaries - Liebe ist stärker als der Tod kann in jedem Fall mehr als sein Vorgänger überzeugen und macht Lust auf die Fortsetzung der Geschichte um Jessamine und Weed. Maryrose Wood konnte zwar noch nicht alle, aber doch einige Schwachstellen ausmerzen und überrascht den Leser so auf positive Weise. Ein definitiver Fortschritt im Vergleich zu Band eins!
Wertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Optische Aufmachung: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
Zur Rezension von "Die Poison Diaries I: Liebe ist unheilbar"