Basil der große Mäusedetektiv Bd.1 - Die Diamantenfalle

basil

Verlag: Ehapa (1987)
Softcover: 50 Seiten; 4,80 DM (ca. 2,40 €)

Genre: Krimi/ Humor

 


Klappentext

Londons Mäuse-Unterwelt steht Kopf! Es gibt keinen Fall, den der große Mäusedetektiv Basil aus der Bäckerstraße nicht lösen kann – mit verblüffender Kombinationsgabe, messerscharfem Verstand und unglaublichem Mut! Nicht vergessen darf man auch die Unterstützung durch seinen treuen Begleiter, den herzensguten Dr. Wasdenn. Aber da gibt es noch Basils gemeinen Gegenspieler, den trickreichen Schurken Professor Rattenzahn, der unbedingt Herrscher über das Mäusereich werden will. Doch das weiß Basil zu verhindern! Kein Wunder, wenn sich Professor Rattenzahn endgültig an Basil rächen möchte, und das scheint ihm sogar zu gelingen … durch „Die Diamantenfalle“!


Rezension

1986 kam einer der wohl meist unterschätzten Disneyfilme in die Kinos: Basil der große Mäusedetektiv. Dessen Geschichte spielte im 19 Jahrhundert in London. Dr. Wasdenn ein Militärarzt, der gerade aus Afghanistan zurückkehrt, trifft ein kleines Mädchen, dessen Vater, ein Spielzeugmacher, entführt worden ist. Natürlich will der Doktor ihr sofort helfen und geht mit ihr zu Basil, den angeblich besten Privatdetektiv Londons. Bezeichnenderweise lebt er in der Baker Street in einem gewissen Haus, dessen anderer Bewohner den eben gleichen Anspruch erhebt, nur halt in der Menschenwelt und ebenso einen Militärarzt als Freund hat.
Zunächst gänzlich uninteressiert, ist Basil doch noch Feuer und Flamme, als er hört, wer vielleicht hinter der Entführung steckt: Professor Rattenzahn! Ebenfalls ein Genie, aber ein Genie des Bösen und Erzfeind Basils. Die Jagd beginnt.
Das große Vorbild für Basil ist klar und leicht auszumachen. Niemand geringeres als Sherlock Holmes selbst stand für den Mäusedetektiv Pate und der Film ist eine einzige Hommage an klassische Kriminalfilme. Dementsprechend ist er allerdings nicht, wie von Disney sonst gewohnt, durch und durch hell und freundlich, sondern mitunter auch ziemlich düster. Charaktere finden den Tod, die Bösen sind wirklich böse und skrupellos und die Angst um Basil mehr als einmal berechtigt. Trotzdem ist der Film mit Sicherheit auch für die Kleinen was, wird doch meist alles nachher mit einem Augenzwinkern und etwas Humor aufgelöst. Aber wie gesagt, selten war ein Disneyfilm so sehr auch für ein Erwachsenenpublikum geeignet. Die Geschichte ist relativ komplex für einen Kinderfilm, aber gut zu verfolgen. Musikeinlagen gibt es wenige, aber dafür sind diese wirklich toll gemacht und der Film endet in einem furiosen Showdown zwischen Basil und Prof. Rattenzahn. Wer diesen Film noch nicht kennt, sollte dies schnellstens nachholen.

Während mittlerweile so gut wie alle anderen Disneyfilme eine Fortsetzung erfahren haben, wartet man bei Basil aber schon lange vergeblich darauf. Dabei hätte gerade diese Figur ein unheimlich hohes Potential für weitere Geschichten. Aber was in Filmform nicht existiert, gibt es glücklicherweise in Form von Comics. Der Ehapa-Verlag nahm sich damals des cleveren Privatermittlers an und schickte ihn in gedruckter Form weiterhin ins Rennen.
Und seine Abenteuer gehen genau da weiter, wo ihn der Leser am Ende des Films verlassen hat. Professor Rattenzahn ist in den Tod gestürzt und so haben Basil und Dr. Wasdenn die Möglichkeit in den Urlaub zu fahren, wobei Basils Verständnis von Urlaub doch ein anderes ist, als das von seinem Freund und Helfer. Aber bevor sie ihre Sachen gepackt haben, erreicht Basil das Gerücht, jemand wolle den Diamanten des Maharadschas von Rajkut stehlen. Daraufhin eilt er mit Dr. Wasdenn zum Hotel des Maharadschas, der sich für ein paar Tage in London aufhält. Nachdem sie sich von den Sicherheitsvorkehrungen überzeugt haben, kehren sie in die Baker Street zurück. Doch dort wartet eine böse Überraschung auf sie. Der Diamant wurde, trotz aller Versuche es zu verhindern, gestohlen und ausgerechnet in Basils Reisetasche wird er gefunden. Basil und Dr. Wasdenn landen im Gefängnis. Nach ihrem Ausbruch und nun auf der Flucht, müssen sie versuchen ihre Unschuld zu beweisen. Kein leichtes Unterfangen, hat ihr Gegner doch an fast alles gedacht und ist gut vorbereitet. Die Diamantenfalle ist vom Anfang bis zum Ende spannende Unterhaltung mit dem ein oder anderen Gag, der alles etwas auflockert. Basil und die anderen aus dem Film bekannten Charaktere sind sehr gut getroffen und man freut sich alte Bekannte zu sehen.
Xavier Vives Mateus Zeichnungen passen sehr gut zur Geschichte und verbreiten das Flair des 19. Jahrhunderts. Die Figuren sind alle sehr gut getroffen und entsprechen ihren Gegenstücken aus dem Film.
Die zweite enthaltene Geschichte Die Rückkehr der Ratte könnte etwas Verwirrung stiften, was daran liegt, dass Die Diamantenfalle ursprünglich in Dänemark erschien und diese unabhängig in Frankreich. Wie der Titel schon sagt, kehrt Rattenzahn zurück und Basil versucht ihn aufzuhalten. Acht Seiten haben Autor und Zeichner dafür nur Zeit und dementsprechend, ist sie nicht ganz so gut, wie die Erste, aber deswegen noch lange nicht schlecht. Allein Giorgio Cavazzanos Name dürfte Disneycomicfans aufhorchen lassen, gilt er derzeit als einer der besten und beliebtesten Zeichner.

Somit bekommt der Leser zwei sehr unterhaltsame, neue Geschichten um den berühmten Mäusedetektiv. Ein Problem gibt es dann leider doch noch. Die Reihe wurde von Ehapa relativ schnell wieder eingestellt. Gerade einmal zwei Alben sind erschienen und heute nur noch antiquarisch zu bekommen. Mit ein bisschen Glück sind sie aber zu einem geringen Preis beim Comichändler des Vertrauens zu finden. Es lohnt sich auf jeden Fall.


Fazit

Als Film leider nie fortgesetzt, präsentiert sich Basil hier als Comic in alter Form. Die Fälle sind spannend und humorvoll und bieten alles, was man von ihm gewohnt ist. Clever und lesenswert.


Pro & Contra

+ Figuren entsprechen in ihrem Aussehen dem des Films
+ spannende Fälle

Bewertung:


Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Humor: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/ Leistung: - (entfällt, da nur noch antiquarisch zu erhalten)