Tod im Wasser (Andrea Tillmanns)



Verlag Wartburg, Juli 2009
Taschenbuch, 190 Seiten, 9,95 €
ISBN: 9783831320486

Genre: Krimi


Klappentext

Sirka Ehrenpreis arbeitet seit ihrer Scheidung als Privatdetektivin, besser gesagt als Spezialistin für entlaufene Hunde und entflogene Vögel. Nun aber stößt sie mitten in der Nacht auf eine Leiche im Aachener Geldbrunnen. Die Polizei glaubt zunächst an einen Unfall, bald stellt sich jedoch heraus, dass es Mord war. Ohne die eigenwilligen Ermittlungsmethoden von Sirka Ehrenpreis könnte der kauzige Hauptkommissar Klausen diesen vertrackten Fall nicht lösen.


Rezension

Sirka Ehrenpreis ist Privatdetektivin, spezialisiert auf entflogene Wellensittiche und entlaufene Hunde. Sie ist so erfolgreich, dass sie ständig zu Hundegeburtstagsfeiern und Wiederfindungspartys eingeladen wird. Leider vergisst so mancher Klient dabei das Bezahlen, womit sie weiterhin abhängig von den Unterhaltszahlungen ihres Exmannes bleibt. Diese kommen auch nicht immer regelmäßig, deshalb hat Sirka auch eine lange Liste mit charmanten Hinweisen und Androhungen von unangenehmen Handlungen für ihren Ex parat.  Allerdings ist sie trotz ihres Berufes in keinster Weise darauf vorbereitet, was ihr ihre Nachbarin zu später Stunde offenbart. Im Aachener Geldbrunnen liegt eine Leiche, und sie als Privatdetektivin sollte doch bitte schön ermitteln – ist doch schließlich ihr Beruf.  Sirka ist nach der Begutachtung der Leiche klar, dass es ein Mord war, doch die Polizei sieht es als einen bedauerlichen Unfall an. Folglich muss Sirka tatsächlich ermitteln, was sie mit viel Herzblut und Enthusiasmus in Angriff nimmt.

Der Krimi ist einfach herrlich, Andrea Tillmanns hat ein unglaubliches Gespür für Menschen und merkwürdige Charaktereigenschaften. Angefangen natürlich bei der erfrischend munteren Sirka, zur hartnäckigen Nachbarin mit dem Hang zum Sherry Ausschank und den beiden Kommissaren, die beide auf ihre Art wichtig für die Geschichte sind. Beide sind leicht angenervt von Sirkas Hartnäckigkeit, wobei Kommissar Klausen das Ganze mit Humor und einem leichten Schmunzeln nimmt, während seine Kollegin Großmann recht überheblich Sirkas Bemühungen gegenüber steht. Die faszinierendste Person ist aber ohne Zweifel die alte Knopfmacherin, ihre Lebendigkeit ist herzerfrischend und ihr Wissen grandios. Das Zusammenspiel all dieser Personen ist spannend, Langeweile gibt es nicht, denn es gibt immer wieder neue Aspekte und unvorhersehbare Wendungen.

Die Atmosphäre macht den gewissen Pfiff aus, das Lokalkolorit ist eine positive Ergänzung. Wissenswertes über Aachen, charmant verpackt macht Lust auf einen Besuch dieser Stadt. Tillmanns gelingt es stets, die Spannung konstant zu halten, dafür sind es aber auch nicht allzuviele Seiten. Diese lohnen sich aber, wer einen amüsanten, spannenden, unblutigen und herzlichen Lokalkrimi lesen möchte, sollte hier ruhig zugreifen, Schade nur, dass es bisher keine Fortsetzung mit Sirka Ehrenpreis gibt. Das Buch ist von hervorragender Qualität, fest gebunden und mit einem Titelbild versehen, welches einen Teil des Aachener Geldbrunnens zeigt.


Fazit

Beschwingt geschrieben, sympathische, authentische und teilweise skurrile Charaktere sind das Markenzeichen dieses kleinen aber feinen Krimis Tod im Wasser. Andrea Tillmanns versteht es ausgezeichnet, eigenwillige Charaktere zu zeichnen, sie sind mit viel Liebe erschaffen und zaubern ein Schmunzeln auf die Gesichter der Leser.


Pro und Contra

+ lokale Atmosphäre
+ Spannung konstant
+ hartnäckige Ermittlerin
+ realistische und erfrischende Charaktere
+ interessanter Fall

- ein bisschen zu kurz
- Sirka manchmal etwas leichtgläubig

Bewertung

Lesespaß: 4/5
Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Preis/Leistung: 4/5