Di[e]ce (Otoh Saki / Kana Yamamoto)

Egmont Manga & Anime (Mai 2012)
ca. 160 Seiten, 6,99 EUR
ISBN: 978-3-7704-7745-6

Genre: Action


Klappentext

Kazuki Naruse und Haruki Kotake.
Am Morgen des 11. November, ihres 16. Geburtstages, ändert sich ihre Welt.
The die is cast.
Die Würfel sind gefallen.
Ein unbarmherziges Spiel auf Leben und Tod hat begonnen.


Rezension

Kazuki liebt es nach der Schule im Gamecenter abzuhängen und in allen Spielen einen Rekord aufzustellen. Er scheint unbesiegbar und ist bereits als der „King“ bekannt. Doch eines Tages taucht ein Konkurrent auf, denn all seine Rekorde werden von einem „Sion“ gebrochen. Klar, dass Kazuki versucht das wieder zu ändern, selbst wenn er dafür die Schule schwänzen muss. Da hat allerdings Haruki, der Schülersprecher und Kazukis bester Freund, etwas dagegen. Die beiden sind schon seit Kindertagen befreundet. Sie sehen sich auch total ähnlich, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind und als wäre das noch nicht schräg genug, haben sie sogar am selben Tag Geburtstag.

Genau dieser Tag soll noch zu einem wahren Albtraum werden. Denn an ihrem 16ten Geburtstag scheint die Schule plötzlich verrückt zu spielen. Erst geht die Heizung kaputt, wodurch die Temperatur in der gesamten Schule auf 41 Grad steigt. Auf einmal ertönt eine seltsame Musik aus den Lautsprechern und damit beginnt das „Spiel“! Kazuki wird aus heiterem Himmel von seinen Mitschülern angegriffen. Diese sind dabei kaum wiederzuerkennen, nicht nur, weil sie nicht auf ihn reagieren, sondern auch, weil sie übermenschlich stark zu sein scheinen. Doch genau das weckt die Lebensgeister in Kazuki, das ist ja wie in einem seiner geliebten Spiele. Selbstbewusst greift er sich einen Baseballschläger und geht zum Angriff über. Er kann sich bis zu Haruki durchkämpfen und trifft auch auf den älteren Mitschüler Sion, der nicht nur viel über dieses verrückte „Spiel“ zu wissen scheint, sondern auch behauptet, seine Aufgabe wäre es, Kazuki zu beschützen. Offenbar müssen sie es schaffen innerhalb einer gewissen Zeit aus der Schule zu kommen. Durch die angreifenden Mitschüler ist dies jedoch schwerer als erwartet. Haruki ist schockiert wie viel Spaß Kazuki beim Kämpfen hat. Offenbar ist ihm nicht klar, dass er hier gegen Menschen antritt. Denn für den Spieleliebhaber sind es einfach nur Feinde, die anders sind als er und somit vernichtet werden müssen! Doch ist Kazuki überhaupt klar, dass es in diesem Spiel auch um sein Leben geht? Und um das seiner Mitstreiter? Das Ende des Spiels kann nicht nur das Finden des Ausgangs sein, sondern auch der Tod!

Der Manga wirft direkt zu Anfang jede Menge Fragen auf und reißt den Leser direkt mit. Man bekommt schnell das Gefühl man würde ein Spiel spielen, bei dem man sich durchkämpfen muss. Denn genau das geschieht den Protagonisten. Der erste Band der Reihe dient als Einleitung, es werden mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Und die Charaktere werden vorgestellt. Wobei aber bereits deutlich wird, wie diese ticken. Besonders gut herausgearbeitet ist Kazukis schockierende Freude an diesem „Spiel“. Erst recht durch Haruki wird deutlich, wie erschreckend die Einstellung seines besten Freundes ist. Durch den Manga wird klar, wie gefährlich einfach sich die persönliche Wahrnehmung ändern kann wenn etwas den Namen „Spiel“ trägt. Die Grundthematik von „Di[e]ce“ erinnert ein wenig an „Highschool of the Dead“ weil auch hier Schüler plötzlich damit klar kommen müssen, dass sie gegen ihre eigenen Mitschüler kämpfen müssen, um zu überleben. Jedoch wurde hier auf den Fanservice verzichtet.

Besonders Gegner von „Schlägerspielen“ werden wohl gegen diesen Manga sprechen, da hier all ihre Befürchtungen bestätigt werden. Doch genau das könnte auch Grundlage für eine Diskussion sein. Denn Kazuki ist nicht durchgängig gewalttätig, auch als er das erste Mal angegriffen wird, hat er Hemmungen. Erst als man ihm sagt, dass das Ganze ein Spiel sei, KOMMA fängt er an die Action zu genießen. Denn durch diese Betitelung fällt jegliche Verantwortung von ihm ab.

Die Zeichnungen sind sehr sauber und geradlinig. Obwohl sich die beiden Hauptcharaktere so ähnlich sehen, sind sie jeder Zeit gut auseinanderzuhalten. Auch für die Nebencharaktere wurden sich verschiedene Designs ausgedacht, wodurch diese nicht vollkommen in der Masse untergehen. Hintergründe sind nicht allzu häufig, meistens werden diese durch Speedlines und andere Hilfsmittel, um die Action zu verdeutlichen, ersetzt.


Fazit

Ein actionreicher Manga, den man nicht zu kritisch betrachten sollte, sondern als das ansehen, was er ist: Unterhaltung, die aber trotzdem den Finger hebt und auf eine wichtige Thematik aufmerksam macht.


Pro & Contra

+ gut ausgearbeitete Charaktere
+ glaubhafte Entscheidungen
+ auseinanderhaltende Charaktere
+ saubere Zeichnungen

o wenige Hintergründe

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3/5