Rec (Aoi Makino)

Tokyopop (Mai 2012)
ca. 200 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-8420-0439-9

Genre: Drama, Romantik


Klappentext

„Ich habe noch nie in meinem Leben auch nur eine einzige Träne vergossen.“ Doch dann lernt die verschlossene Minami den todkranken Teeniestar Akira kennen und mit einem Mal wird alles anders.


Rezension

Minami sieht sich nicht als typisches Schulmädchen. Nicht nur, dass sie nicht so gut darin ist, ihre Gefühle zu zeigen, sie hat auch noch nie in ihrem Leben geweint. Hinzu kommt, dass sie Menschen nicht leiden kann. Da sie daraus kein Geheimnis macht, hat sie auch keine Freunde in der Schule. Als ihr Mitschüler und Teeniestar Akira Wakabayashi das frühe Ende seiner Kariere verkündet, interessiert das Minami überhaupt nicht. Weshalb sollte es auch. All die anderen machen sich Gedanken. Stimmt es, dass er sich ab sofort auf die Schule konzentrieren möchte? Macht er das nur, um seine Beliebtheit noch zu steigern? Oder stecken ganz andere Gründe hinter diesem Entschluss?

Akira sind die Meinungen seiner Klassenkameraden egal, er sieht wie einsam Minami immer ist und so spricht er sie einfach an. Anfangs weiß diese nicht wirklich, wie sie darauf reagieren soll, aber wie sich herausstellt, haben sie einiges gemeinsam. Sie beide wünschen sich jemanden, der erkennen kann, wie sie wirklich sind. Schließlich gelingt es ihm sogar, dass Minami sich mit ihm und seinen Bekannten anfreundet. Endlich ist sie nicht mehr das einsame, seltsame Mädchen in der Klasse. Doch eine Frage beschäftigt sie sehr. Wieso hat Akira noch nie wirklich gelächelt? Keiner sonst scheint es zu bemerken, aber für sie, die Akira ständig beobachtet, ist klar, er zeigt niemandem ein echtes Lachen, das ist alles nur gespielt, wie auch in all seinen Filmen. Was geht wirklich in ihm vor und welches Schicksal wird ihn noch erwarten? Minami muss lernen, wie hart es sein kann, wenn man seine Gefühle nicht offen zeigt.

Mit „Rec“ hat Aoi Makino einen sehr ernsten Manga geschaffen. Während es um Akiras trauriges Schicksal geht, steht trotzdem die Beziehung von ihm und Minami im Vordergrund. Wie sich ihre Gefühle langsam entwickeln und sie lernen einander zu vertrauen. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, was wunderbar zur Thematik passt, die zum Nachdenken anregt. Dieser Einzelband folgt von Anfang bis Ende einer Linie und führt den Leser dabei durch das Gefühlschaos, das Minami empfindet. Obwohl bereits von Anfang an angedeutet wird, was mit Akira passiert, bleibt es doch spannend und überraschend, wenn es dann soweit ist. Vor allem die zweite Überschrift „Der Tag, an dem ich weinte“ bringt Spannung hinein. Denn immer steht die Frage im Raum, welches Ereignis es wohl ist, das sie zum Weinen bringt. Und letztendlich werden die Leser überrascht sein, denn es ist nicht das, was viele sicher denken werden, der Grund für ihre Tränen. Als eine Art Ausgleich gibt es nach der Hauptgeschichte noch ein kleines Extra. Eine Liebesgeschichte, bei der es wirklich nur um Liebe geht. Sie ist witzig und süß und bringt einen sicher nicht zum Weinen. Einfach nur zwei Schüler, die ihre Gefühle füreinander entdecken und dann damit kämpfen, wie man diese zeigen kann.

Die beiden Hauptcharaktere sind sehr schön ausgearbeitet und können ihre Beweggründe und Entscheidungen überzeugend rüberbringen. Die Nebencharaktere bleiben dabei jedoch auf der Strecke. Sie bekommen überhaupt keine Tiefe und auch keine großen Auftritte. Es stehen eigentlich nur Minami und Akira im Rampenlicht, alle anderen sind nur dafür da, die Geschichte dieser beiden voranzutreiben. Es ist schön mit anzusehen, wie Minami mit der Zeit immer mehr Gefühle entwickelt. Ist ihr Gesicht anfangs noch leer, so sieht man bald auch Freude, Trauer und Angst darin. Akira wächst einem währenddessen immer mehr ans Herz und obwohl klar ist, wohin ihn sein Schicksal führt, hofft man doch, dass er es irgendwie abwenden kann.

Passend zur ruhigen und klaren Geschichte sind auch die Zeichnungen eher einfach gehalten und deutlich. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Gesichtern der Charakter, die ohne Probleme die verschiedenen Gefühle vermitteln. Was die Zeichnungen angeht wurden die Nebencharaktere dann doch beachtet, denn sie haben ein sehr abwechslungsreiches Design erhalten und sind sogar auseinanderzuhalten, obwohl sie in der Geschichte selbst keine Rolle spielen. Die Panelaufteilung folgt klaren Strukturen und erzählt ohne große Überraschungen die Geschichte.


Fazit

Ein wunderschöner Manga, der jedem zu empfehlen ist, der auch mal ernste und traurige Liebesgeschichten lesen möchte.


Pro & Contra

+ schöne Geschichte
+ spannend
+ überzeugende Hauptcharaktere
+ klare Zeichnungen
+ abwechslungsreiche Zeichnungen

- untergehende Nebencharaktere

Bewertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5


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