Seiten: 400, 7,00 EUR [D]
ISBN: 978-3-453-72223-1Leseprobe
Genre: Historik
Klappentext
Friesland im 12. Jahrhundert: Robin ist noch ein junges Mädchen, als Fremde ihr Dorf überfallen und ihre Mutter töten. Man verdächtigt die Tempelritter, doch Robin kennt die Wahrheit. Sie sucht Zuflucht vor den wirklichen Mördern bei den Templern und beginnt ihr eigenes, geheimnisvolles Schicksal zu begreifen.
Rezension
Wenn der wandelnde Buchautomat Wolfgang Hohlbein die Tasten schwingt, dann folgt darauf meist ein witziges Duell von Fans und Kritikern. Letztere jammern über die Durchschnittlichkeit der Massenware, während Hohlbein-Anhänger damit beschäftigt sind, wochenlang die besten Seiten in den Himmel zu heben.Ob sich „Die Templerin“ der azurblauen Höhenhebungen als würdig erweist?
Mit Sicherheit – wenn man Wolfgang Hohlbein kennt und seinen Stil zu schätzen weiß.
Eine erstaunlich beschauliche Handlung bietet das Grundgerüst des ersten Romans der „Templerin-Saga“. Wer sich demnach temporeiche Weitwanderungen wünscht, ist mit diesem Buch bestimmt falsch beraten. Zwar gibt es Kämpfe und Intrigen, doch bleibt die Welt ebenso klein und simpel. Für Robin und den Leser. Hohlbeintypisch liest man sich im schlicht leserlichen Stil von Seite zu Seite und erlebt die schreckensreiche Geschichte einer Verschwörung und die gnadenlose Gewalt machthungriger Männer. Spannung kommt hierbei in keinem Fall zu kurz, obwohl die Entwicklungen teilweise vorhersehbar sind.
Auf beschauliche Beschreibungen alter Bauwerke, Einsichten in mittelalterliche Denkweisen oder akribisch recherchierte Details muss man daher verzichten können und ebenso willens sein, über historische Schwächen hinwegzusehen. Wem das gelingt, der hält ein unterhaltsames, kurzlebiges Buch in den Händen voll von Emotionen, Verzweiflungstaten und dem unbrechbaren Streben nach Unabhängigkeit.
Fazit
„Die Templerin“ ist ein wirklich nett zu lesender Roman im historisch fragwürdigen Kleid. Wolfgang Hohlbein beweist sein Gespür für Unterhaltungskunst auf kleinem Raum und bietet mit diesem Buch einen lesenswerten Auftakt der „Templerin-Saga“. Für lange Zugfahrten oder abendliches Ausspannen bestens geeignet.
Pro und Kontra
+ sehr unterhaltsam+ spannend
+ leicht zu lesen
o historisch nicht wertvoll
- zu abruptes Ende- keine wirklich neuen Ideen
- stereotypische Charaktere
Wertung:
Handlung: 3 / 5
Charaktere: 3 / 5
Lesespaß: 4,5 / 5
Preis/Leistung: 5 / 5