Wenn nur noch Asche bleibt (Britta Strauss)

Verlag Sieben, Juni 2012
TB, 193 Seiten, € 14,90
ISBN 978-3864430459

Genre: Thriller Mystery


Klappentext

Agent Daniel Natali, Leiter des Special Reaction Teams der Polizei in Portland / USA lebt für seinen Job. Adrenalin ist seine Droge, Lebensgefahr sein ständiger Begleiter. Nach einem Schicksalsschlag zieht er sich für eine Weile in ein abgeschiedenes Kloster in den chinesischen Bergen zurück. Dort nimmt ihn ein Großmeister des Shaolin Kung Fu nicht nur unter seine Fittiche, sondern weiht ihn auch in ein uraltes, mächtiges Geheimnis ein, das Daniels Leben für immer verändert.

Zurückgekehrt in seinen Job stellt man ihm die temperamentvolle Elena als Partnerin zur Seite. Eine wahre Herausforderung für Daniels hart erkämpften inneren Frieden. Gemeinsam müssen sie gegen eine apokalyptische Sekte ermitteln. Als sie ins Visier des skrupellosen Anführers geraten, verschwimmt die Grenze zwischen Jägern und Gejagten. In einem Strudel aus Gefahr, Begehren und geheimnisvollen Kräften müssen Daniel und Elena um ihr Leben und ihre Liebe kämpfen.


Die Autorin

Geboren 1978 in Sachsen-Anhalt, wo nach wie vor ihre Wurzeln liegen, hat sie ihre metaphorischen Zweige und Äste seit 2001 zum schönen, bergischen Land ausgestreckt. Sie schreibt, um sich selbst zu entführen. Um nachts durch ferne Wälder zu laufen, auf einem Pferderücken dahinzufliegen, in die Tiefen des Universums einzutauchen oder mit Walen zu schwimmen. Und sie schreibt, um ihre Leser zu entführen. Für eine Weile die Realität vergessen. Verführt werden. In ihrem Leben erlaubt sie sich so viele Freiheiten wie möglich und gehört zu den glücklichen Wesen, die ihre wahre Liebe gefunden haben. Sie glänzt durch Chaos, Zerstreutheit, Naturvernarrtheit, Vorliebe für Dresdner Stollen, Kaffee und sonstige Leckereien, sowie einen exorbitanten Hang zum Träumen und Fabulieren, dem sehnsüchtigen Streben nach Erfüllung. Wo sie in der Realität an Grenzen stößt, muss ihr Laptop ran. Denn im Geiste ist die Freiheit grenzenlos.


Rezension

Britta Strauss macht es ihren Lesern schwer, der Geschichte zu folgen und sich mit den Protagonisten anzufreunden. Hin und her springt die Erzählung, Vergangenheit, Gegenwart und noch weitere Vergangenheit stehen in ständiger Verbindung, es dauert sehr lange, bis man überhaupt einen roten Faden und somit einen Sinn in dieser Verbindung erkennt. Daniel Natali ist nach einem Schicksalsschlag vor der Welt geflüchtet und sammelt in einem entlegenen Kloster erst einmal neue Kräfte und neue Eindrücke. Besonders die Stimme in seinem Inneren macht ihm zu schaffen, er weiß noch nicht, wie er sie einordnen soll. Als er geläutert zu seiner Einheit zurückkehrt, passieren Morde, die ihn wieder an seine tragische Vergangenheit erinnern. War es damals doch kein Unfall, sondern sollte er tatsächlich dem Mörder auf die Schliche kommen, der ihn zur Einkehr ins Kloster zwang?

Elena Winterblossom ist so dermassen ehrgeizig, dass sie ständig über ihre eigenen Füße stolpert. In ihrem Bemühen, ja nichts zu verpassen, alle Informationen zu bekommen und die interessantesten Fälle zu bearbeiten begeht sie in ihrem Übereifer einfache Anfängerfehler, die dann andere für sie ausbügeln dürfen. Als sie Daniel zugeteilt wird, fühlt sie sich bestätigt, kommt aber mit seiner Überheblichkeit nicht zurecht. Beide Charaktere prallen regelrecht aufeinander, im wahrsten Sinne des Wortes. Zwischen ihnen sprühen wohl Funken, Romantik fehlt allerdings komplett. Bei ihrer ersten intimen Beziehung benehmen sie sich wie Tiere – anders kann man es leider nicht sagen. Genauso abrupt, wie es anfängt, hört es auch einfach wieder auf – gefühlvoll ist anders. Trotzdem raufen sich beide noch im Verlaufe des Buches zusammen, so wirklich nimmt man es ihnen aber nicht ab.

Aggressiv, so wirken fast durchgehend alle Charaktere in der Geschichte. Da wird getobt, gefaucht, gewütet und vor allem scharf geschossen. Meinungen und Gefühle prallen aufeinander, angeblich soll Daniel gelassen wirken durch seine Shaolin Erfahrung, was er leider manchmal vergisst. Auch seine innere Stimme, der mystische Einschlag der Geschichte, wirkt oft hilflos und muss ihm mehrmals den richtigen Weg weisen. Dadurch sind auch die Wortgefechte zwischen Daniel und Elena nicht wirklich spritzig, eher von Vorwürfen überschattet und von Missverständnissen geprägt. Die Geschichte ist insgesamt nicht wirklich rund, man vermisst anfangs doch sehr den roten Faden. Das mystische Wesen passt einfach nicht dazu, hier hätte man sich eine andere Lösung gewünscht. Der Stil ist recht flüssig, durch die kleine Schrift aber schwer zu lesen. Die Buchstaben erschlagen den Leser beim Aufklappen des Buches ein bisschen – es steht viel auf den gerade mal zweihundert Seiten.


Fazit

Ein bisschen Krimi, ein bisschen Mystik und ein bisschen Liebe – die Mischung ist leider nicht wirklich gut gelungen bei Britta Strauss’ Roman "Wenn nur noch Asche bleibt". Aggressive Charaktere und ein fehlender roter Faden lassen den Leser nicht entspannen und das Lesevergnügen vermissen.


 Pro und Contra

+ Wissenswertes über die Shaolin Mönche
+ eigentlich interessanter Plot
+ liebenswerter Maya Charakter

- Charaktere ständig aggressiv
- Elena viel zu ehrgeizig, egoistisch und übereifrig
- roter Faden fehlt
- anfangs sucht man den Sinn der Geschichte vergebens
- kaum Gefühle

Wertung

Handlung: 2,5/5
Charaktere: 2,5/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 2,5/5


Rezension zu "Meeresblau"