Engel lieben gefährlich (Kristina Günak)

Verlag ubooks, März 2012
Taschenbuch, 296 Seiten, € 12,95
ISBN 978-3939239253

Genre: Dark Fantasy


Klappentext

Nach einem Jahr mit dem Werjaguar Vincent glaubt Hexe Elionore Brevent ihr Leben im Lot. Einzig Vampir Nicolas Deauville, der bei Eli im Garten beharrlich seine neu entdeckten Hexenkünste übt, stört die traute Zweisamkeit der Verliebten und sorgt nach einem schief gegangenen Zauber für erhebliche Aufregung. Als Vincent dazu noch plötzlich eine unerwartete Seite seiner Persönlichkeit enthüllt, ist es mit der Ruhe in Elis Leben wieder einmal vorbei. Ohne den Mann ihres Herzens muss sich die Hexe auf die Suche nach dem spurlos verschwundenen Nicolas machen, an ihrer Seite nur der beherzte Ex-Engel Florentine und der mysteriöse Pax...


Die Autorin

Kristina Günak lebt und arbeitet im Norden von Deutschland. Nachdem sie als Maklerin lange Zeit Häuser verkauft hat, verdient sie ihre Brötchen jetzt als Mediatorin und systemischer Coach
«Sie werden es nicht glauben, aber ich bin eine Hexe», schwuppte ihr eines Morgens, nach einer viel zu kurzen Nacht, einfach so durchs Hirn. «Woher bist Du gekommen?», nuschelte sie undeutlich und erstaunt zwischen den Kelloggs hervor und der erste Satz von Eine Hexe zum Verlieben antwortete düster: «Scheißegal, setzt Dich hin und schreib!» Erschüttert von so viel Autorität folgte sie diesem Befehl umgehend und fing an zu schreiben. Bis heute.


Rezension

Kristina Günak schreibt, wie sie ist, locker, flockig und immer mit einem Witz auf den Lippen, der ihrem ausgezeichneten sarkastischen Humor entspricht. Nach den letzten Ereignissen in der Parallelwelt genießt Eli mit Vincent ein fast ruhiges Leben, soweit man halt das Leben mit einem Werjaguar im Haus und unzähligen, magischen Gestalten im Garten als ruhig bezeichnen kann. Der Jungvampir Nicolas übt nachts ständig in ihrem Garten, wobei mehr als ein Zauberspruch nicht so gelingt, wie er es sich wünscht. Ständig muss Eli also aufstehen und ihm helfen, was ihrem Liebesleben nicht gerade förderlich ist. Irgendwann ist Nicolas verschwunden, was Eli erst merkwürdig vorkommt, als auf einmal der Engel Florentine in ihrer Küche auftaucht. Sie erzählt ihr eine haarsträubende Geschichte, die mit einem Schutzengel zusammenhängt, der auf einmal für seinen Schutzbefohlenen empfindet, als sie eigentlich dürfte. Daraufhin wird sie aus dem Himmel verbannt – und dann ist auch noch ihr Schutzbefohlener verschwunden. Mit ihrer Hilfe und ihren Kräften, von denen sie leider gar nicht mehr so viele hat, machen sich die beiden auf, um Nicolas zu retten, den sie in größter Gefahr vermuten. Auf ihrem Weg hilft ihnen ein weiterer gefallender Engel – oder was Pax auch immer sein mag.

Das Buch lebt von Elis Sarkasmus, ihre Gedanken sind göttlich und mehr als einmal spricht sie einfach aus, was andere nie zu denken wagten. Flo in ihrer Naivität und Pax mit seinem Gegrummel stehen ihr aber auch in nichts nach – mit den dreien wird es einfach nie langweilig. Was auch gut so ist, denn der Beginn der Geschichte plätscherte doch arg vor sich hin. Spätestens mit Pax Auftreten nimmt die Geschichte aber rasant an Fahrt auf, mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit – buchstäblich. Pax umgibt ein riesiges Geheimnis, er hat Magie, er hat Kraft, und irgendwie muss er auch Geld haben, denn wie sonst könnte er sich einen Luxusschlitten leisten. Florentine setzt ihre Hoffnung auf ihn und Eli, die beiden zusammen verströmen eine Menge Magie, die nötig ist, um Nicolas zu retten. Ihr selbst ist es eine Herzensangelegenheit, den jungen Vampir wiederzubekommen, dafür hat sie ihr gewohntes Leben geopfert. Mit diesem naiv-kindlichen Schutzengel kommt eine gehörige Portion Schwung ins Boot, sie ist eine ideale Ergänzung zu Elis Ausstrahlung.

Leider kommt Vincent etwas zu kurz, aber seine Auftritte sind dafür umso nachhaltiger. Alleine der Anblick in der Küche wirft eine Menge Fragen auf und macht umso neugieriger, mehr über seinen Hintergrund zu erfahren. Seine Liebe zu Eli ist stark, was er auch sehr deutlich anderen gegenüber zum Ausdruck bringt. Seine Eifersucht mag zwar manchmal zu übertrieben sein, erklärt sich aber wahrscheinlich aus seiner Vergangenheit. Und von der erfahren wir hoffentlich bald mehr. Schön waren auch die Auftritte von Elis Mutter, interessant, sie näher kennen zu lernen. Mysteriös ist nur noch Elis Vater – man merkt, mindestens ein dritter Teil ist dringend nötig. Es gibt noch eine Menge offener Fragen und Geheimnisse, außerdem ist es einfach schön, noch länger Zeit mit Eli, Vincent und ihren Freunden zu verbringen. Man sollte diesen Band als Vorbereitung weiterer Höhepunkte sehen.


Fazit

Selbstironisch, humorig und spannend ist die Fortsetzung von Kristina Günak, Engel lieben gefährlich. Wie gefährlich, beweist Eli eindrucksvoll mit all ihren Maßnahmen, um Nicolas zu retten. Unerwartete göttliche Hilfe nimmt sie dabei gerne an, wenn sie die auch auf ihre ganz eigene Art ständig in Frage stellt.


Pro und Contra

+ interessante und wandelbare Charaktere
+ witzig
+ selbstironischer Schreibstil
+ ungewöhnliche Nebencharaktere
+ Magie
+ Freundschaft

o manches wird nicht ausreichend genug vertieft

- anfangs etwas langatmig

Wertung

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3/5


Rezension zu "Eine Hexe zum Verlieben"

Tags: Gestaltwandler, Vampire, Engel, Hexen