Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Taschenbuch: 448 Seiten; 12 €
ISBN-13: 978-3442267569
Genre: Fantasy
Klappentext
Die wahren Herren der Unterwelt!
Die Dunkelelfen sind die unangefochtenen Herrscher der Unterwelt. Jedes andere Volk der Dunkelheit duckt sich vor ihrer Grausamkeit. Doch die Oberwelt – die Welt der Sonne und des Lichts – ängstigt selbst die mächtigen Dunkelelfen. Nur einer von ihnen wagt es, in diese gefährlichen und unbekannten Regionen vorzudringen – der Verräter Drizzt Do'Urden. Dies ist seine Geschichte …
Der dritte Band der spektakulären Dunkelelfen-Saga!
Rezension
Drizzt Do'Urden hat das Unterreich verlassen und verbringt, zum ersten Mal auf sich allein gestellt, Zeit an der Oberfläche. Die ersten Tage sind eine Qual für ihn, da er sich an die Sonne gewöhnen muss und an wechselnde Jahreszeiten. Doch dies sind nur kleinere Probleme, verglichem mit dem, was ihn sonst noch so erwartet. Mit Sicherheit hatte er nicht gedacht mit offenen Armen empfangen zu werden, aber er muss recht schnell feststellen, dass der Ruf der Dunkelelfen an der Oberfläche nicht gerade der Beste ist. Zunächst etwas erfreut, als eine Gruppe Gnolle ihn aufnimmt, wird ihm bald bewusst, was diese Wesen wirklich im Sinn haben und das ist nichts Gutes. Also greift er gezwungenermaßen zu seinen Waffen und tut, was getan werden muss. Allerdings nicht ohne Reue, denn die Oberfläche ist ein fremder Ort für ihn und Zweifel, ob er richtig gehandelt hat, bleiben zunächst bestehen. Doch diese sind rasch verschwunden, als er die Menschenfamilie, die er durch sein Handeln gerettet hat, beobachtet. Aber auch hier findet er keine Ruhe. Der Ruf der Drow ist einfach zu eindeutig, als das einfache Menschen sofort Vertrauen fassen würden. Dies ist nicht der einzige Grund dafür, dass Drizzt zunächst keine Gefährten findet. Bargest-Welpen, Wesen aus einer anderen Dimension, die in Faerun durch Fressen von anderen Wesen wachsen sollen, machen dem Dunkelelfen das Leben zusätzlich schwer und führen eine Katastrophe herbei, die schwerwiegende Folgen für ihn hat. Und so sieht sich Drizzt gezwungen, weiterzuziehen. Zunächst verfolgt von einer Waldläuferin und ihren Freunden und Roddy McGristle einen einzelgängerischen Kopfgeldjäger. Zwischenzeitlich findet er dann noch Unterschlupf bei einem alten Waldläufer und Helden, der ihn ausbildet mit der Natur im Einklang zu leben, bevor er dann sein zukünftiges Zuhause erreicht. Das Eiswindtal.
Auch dieses Buch von R.A. Salvatore beschäftigt sich nicht mit großen, weltumspannenden Ereignissen, sondern mehr mit der persönlichen Entwicklung seines Protagonisten. Denn hier steht Drizzt Do`Urden, obwohl Fluch der Dunkelelfen das dritte Buch der Auftakttrilogie darstellt, immer noch am Anfang seines Weges, bevor er überhaupt so etwas wie dauerhafte Freundschaft erfährt. Zunächst sieht er sich den Gefahren und Wundern der Oberfläche ganz allein gegenüber. Er muss erst lernen, mit Sonne und Kälte zurecht zu kommen und vor allem auch, wie man Kontakt zu anderen knüpft. So leicht wie in seiner Vorstellung geht dies leider nicht und so erfährt er einen Rückschlag nach dem anderen, teilweise durch Furcht, teilweise durch Missverständnisse aufgrund seiner Herkunft. Und nicht zuletzt muss er lernen, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und die richtige Wahl zu treffen und mit den daraus entstehenden Konsequenzen zurecht zu kommen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse für ihn dabei, dürfte die sein, dass sich Freundschaft nicht erzwingen lässt und der andere bereit sein muss, über Vorurteile hinweg zu sein. Eine Fähigkeit, die nicht immer zu finden ist.
Gut verdeutlicht wird dies durch Roddy McGristle, den Drizzt in einem ungewollten Kampf verletzt und dessen Hund tötet. Fortan wird er von ihm mit einem unbändigen Hass verfolgt, der nichts mit Drizzts Taten zu tun hat und vor allem nicht mit dem Verbrechen, welches ihm von dem Kopfgeldjäger unterstellt wird, um einen Grund zu haben, Drizzt zu jagen. Roddy McGristle ist auch hier der Hauptantagonist mit dem sich Drizzt Do'Urden auseinandersetzen muss, trotz der auftauchenden Bargest-Welpen und einem Ork-König mit Gefolge. Dies spricht eindeutig für den Roman. Letztgenannte dienen nur zur Entwicklung des Dunkelelfen und sind nicht Selbstzweck. Ebenso gelingt mit Montolio DeBrouchee R.A. Salvatore die Einführung einer wichtigen Identitätsfigur für Drizzt, der ihm hilft, weiter seinen Weg zu gehen. All das kulminiert am Ende nicht etwa in einen großen Endkampf, sondern in einer Auseinandersetzung mit Roddy und vor allem in einem Gespräch zwischen einem brummigen Zwerg und Drizzt, welches deutlich macht: Er ist an einem Ort angekommen, den er Heimat nennen kann.
Wer jetzt befürchtet, der Roman würde vor sich hin plätschern, sei beruhigt. Die für R.A. Salvatore typischen Kampfszenen sind natürlich auch hier zu finden, dazu gibt es eine komplexe Geschichte, die spannend ist, im Großen, wie auch im Kleinen, in einzelnen Szenen. Kurzum Der Fluch der Dunkelelfen bietet alles. Spannung, Geschichte, Dramatik, Entwicklung der Figuren und ein kleinwenig Humor. Ein mehr als guter Roman also, der sicher mehr als einmal gelesen werden wird.
Fazit
Mit Der Fluch der Dunkelelfen lässt R.A. Salvatore Drizzt Do'Urden einen weiteren wichtigen Schritt auf seiner noch heute andauernden Reise machen. Einen überaus wichtigen. Denn hier trifft er auf für ihn wichtige Personen zum allerersten Mal. Für jeden Fan von guter Fantasy ein Muss.
Pro & Contra
+ gut choreografierte Kampfszenen
+ Drizzt entwickelt sich weiter
+ Montolio DeBrouchee ist einer der gelungensten Nebencharaktere der Reihe
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5
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