Hellboy Bd.12 - Der Sturm (Mike Mignola, Duncan Fegredo)

hellboy121

Verlag: Cross Cult; (August 2012)
Gebundene Ausgabe: 167 Seiten
ISBN-13: 978-3864250354

Genre: Grusel/ Horror/ Fantasy


Klappentext

Ein Sturm zieht auf …

Bewaffnet mit dem legendären Königsschwert Excalibur soll Hellboy als Nachfahre von Artus Pendragon die Seelen der Ritter Britanniens in eine letzte Schlacht gegen die Armeen von Nimue, der Königin des Blutes, führen. Aber Hellboy, der die letzten Jahre inmitten von Geistern, Erinnerungen und Alkohol-Trugbildern verbracht hat, ist des Kämpfens müde und Nimue, die die urzeitliche Zerstörungskraft der Ogdru Jahad heraufbeschworen hat, scheint übermächtig. Ein Handel mit seiner Erzfeindin, der russischen Hexe Baba Jaga, könnte Hellboy und seiner Armee den entscheidenden Vorteil verschaffen, aber der Preis dafür ist hoch, sehr hoch …

Das Finale der Mignola-&-Fegredo-Trilogie!

Nach „Ruf der Finsternis“ und „Die Wilde Jagd“ wird sich nun Hellboys Schicksal endgültig entscheiden und nichts wird mehr so sein wie zuvor.


Rezension

Das ist er nun, der Abschlussband der Geschichte Hellboys auf der Erde und er liefert genau das große Finale, welches sehnsüchtig erwartet wurde. Alten Sagen wird neues Leben eingehaucht, sie werden in neuem Zusammenhang wieder lebendig und wirken frisch. Gleichzeitig sind ihre tiefen Wurzeln in den Geschichten der Menschen zu spüren.

Die letzte Schlacht steht bevor, die Armeen sammeln sich und Hellboy muss zuerst ein kleineres Scharmützel austragen, ehe er weiter vorangehen kann. Tote Fürsten und Ritter erheben sich aus ihren Gräbern, um für Hellboy und die Welt zu kämpfen. Für ihren König zu kämpfen. Doch Hellboy wehrt sich gegen die Königswürde. In einem abgelegenen Wirtshaus trifft er seine Entscheidung. Und verlässt Alice und die auf ihn wartende Armee, um den Kampf gegen Nimue und die Apokalypse aufzunehmen. Das alte Britannien stünde wieder ohne König da, doch von unerwarteter Seite tritt der wahre Herrscher ans Licht. Jener, für den Alice Excalibur aufbewahren sollte und die erste Schlacht gegen die Horden des Bösen wird geschlagen. Derweil wird Hellboy erneut vor die Wahl gestellt. Sein Schicksal liegt in seinen Händen, soviel ist mittlerweile klar und er beschließt, den schwierigen, schmerzhaften Weg zu gehen. Auch wenn das bedeutet, eine alte Rechnung mit der Baba Jaga zu begleichen, die schon lange auf die Gelegenheit dafür wartet.
Und so bringt er es zuende, wie er es begonnen hat. Allein. In einem direkten Zweikampf. Mann gegen Monster. Etwas wofür ihn die Fans lieben. Hellboy ist kein Heerführer, er ist Pragmatiker, der Klempner unter den Superhelden, wie es Mike Mignola einmal ausdrückte.

Hellboy - Der Sturm
ist der epische Abschluss. Ein würdiger Abschluss und ein Neubeginn, so viel wird klar, denn noch sind nicht alle Fragen geklärt und zudem stellt sich dir Frage, was Hellboy in der Hölle erwartet. Doch zunächst bleibt festzustellen, dass Mike Mignola eine wahre Mammutarbeit gemeistert hat. Nicht nur, dass er weiterhin alle Charaktere glaubwürdig erscheinen lässt, er schafft es zusätzlich viele Kleinigkeiten aus älteren Hellboygeschichten aufzugreifen und geschickt in das Netz einzuweben. Zusätzlich fügt er weitere Verweise auf alte Sagen und Folklore ein und erzeugt ein mythisches Geflecht der verschiedenen Kulturen, welches wirkt, als bestünde es schon ewig. Egal ob König Artus, die Baba Jaga oder die Götter des Nordens, alle finden sie Erwähnung.
Und so wie Hellboy hier immer wieder seine großen Momente bekommt, neben auch andere Figuren würdig Abschied von der großen Bühne. Vieles wird abgeschlossen, aber ebenso harrt noch manches seinem Abschluss.

Zwanzig Jahre hat es gedauert, bis Mike Mignola Hellboy an diesen Punkt geführt hat und jede Minute des Wartens hat sich gelohnt. Hellboy findet einfach einen vorläufigen epischen Abschluss, der ihm mehr als nur würdig und gleichzeitig tragisch ist. Wer sich nur ein bißchen in alten Sagen und Legenden auskennt, konnte sich schon immer denken, dass die Geschichte Hellboys enden muss, wie sie es tut. Einen anderen Weg gab es nicht, Das Ende Hellboys ist in den alten Sagen verankert, welche Mike Mignola immer wieder zitiert und eingebunden hat. Jedes andere Ende wäre somit eine Enttäuschung gewesen. Verfilmt würde ein Gänsehautmoment den anderen jagen.

Auch in diesem Band gibt es wieder ein Vorwort und ein Sketchbook. Und drei wunderbare Zeichnungen, die Duncan Fegredo zu verschiedenen Anlässen gezeichnet hat. Allen voran seine Darstellung Hellboys auf Reaktion des Tsunamis in Japan, die er für eine Aktion für Hilfgüter anfertigte. Als Poster wäre dieses Motiv perfekt. Genau wie der überwiegende Teil seiner Zeichnungen für diesen Abschlussband, in dessen Bildern er Stimmungen und Themen eindringlich aufgreift.


Fazit

Hellboy – Der Sturm ist mit einem Wort charakterisiert: Episch. Und mit einer solchen Wucht, dass der Leser zunächst etwas atemlos zurückbleibt. Ein mehr als würdiges Finale für den Jungen aus der Hölle auf dieser Daseinsebene. Glücklicherweise wird Hellboy schon bald in der Hölle aufräumen.


Pro & Contra

+ alles kulminiert in einem Augenblick, in dem die Fäden zusammenlaufen
+ alle wichtigen Nebenfiguren bekommen ihren Auftritt

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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