Yelena und der Mörder von Sitia (Maria V. Snyder)

Verlag: MIRA Taschenbuch (März 2011)
Taschenbuch, 528 Seiten, 7,95 €
ISBN: 978-3899418446

Genre: Fantasy


Klappentext

Nach ihrem Weggang aus Ixia hat Yelena nur wenig Zeit, um ihre Familie kennen zu lernen, aus deren Armen sie als Kind gestohlen wurde: Die Zitadelle von Sitia wartet auf ihr Eintreffen, damit sie unter der Führung der Magierin Yris ihre magische Ausbildung beginnt. Doch dann werden im ganzen Land junge Magierinnen entführt und getötet, um sie ihrer Macht zu berauben. Yelena schließt sich der Jagd auf den Mörder an begleitet von ihrem Geliebten Valek, dem die Hinrichtung droht, sollte er in Sitia entdeckt werden. Und so muss Yelena ungeahnte magische Kräfte entwickeln, um den Mörder zu fangen und ihre Liebe zu schützen.


Rezension

In Sitia angekommen, lernt Yelena nach vielen Jahren des Wartens endlich ihre Familie kennen - unter anderem auch ihren verbitterten Bruder, welcher sie aus noch unerfindlichen Gründen zu hassen scheint. Um jedoch ihre Ausbildung als Magierin absolvieren zu können, muss Yelena sich auf den Weg zum Bergfried begeben - in Begleitung ihres Bruders. Doch da geraten beide in einen Hinterhalt und Yelena weiß nicht mehr, ob sie ihrem Bruder trauen kann, der sie allem Anschein nach verraten hat. Doch dies ist nicht ihr einzigstes Problem: Im ganzen Land werden junge Mädchen verschleppt und ermordet. Yelena beschließt sich mit der vierten Magierin und ihrer Mentorin Irys auf die Suche nach dem Mörder zu begeben - Doch noch ahnt sie nicht, dass sie selbst zur Zielscheibe werden könnte.

"Das ganze Leben ist ein Risiko, entgegnete ich scharf. Jede Entscheidung, jede Handlung, jeder Schritt. Jedes Mal, wenn du morgens aus dem Bett steigst, gehst du ein Risiko ein. Überleben bedeutet, dieses Risiko in Kauf zu nehmen und nicht aufzustehen in dem Irrglauben, rundum und in jeder Lage sicher zu sein."

Auch der zweite Band der Yelena-Trilogie "Yelena und der Mörder von Sitia" glänzt wieder mit innovativen Ideen ferab jeglicher Klischees. Nachdem sich die Haupthandlung im ersten Band der Triologie auf Ixia beschränkt , läuft die Geschichte fortan in Sitia ab. Man lernt ein neues Land mitsamt neuer Sitten kennen. Unterschiedlicher könnten beide genannten Kulturen nicht sein, und das setzt die Autorin sehr gut zur Geltung. Sowohl Unterschiede werden aufgezeigt, als auch Gemeinsamkeiten hervorgehoben. Desweiteren lassen sich hierbei durchaus auch Parallelen feststellen, welche zu möglichen Konfliktpunkten innerhalb der Handlung beitragen. Yelena, wieder einmal Protagonistin des Romans, hat als Charakter auch wieder mächtig zu kämpfen. Nicht nur mit sich selbst und ihrer Vergangenheit (denn es fällt ihr schwer, ihre Familie von den vergangenen Ereignissen zu berichten), sondern auch ihr Bruder macht ihr das Leben nicht gerade einfach und sein schierer Hass und seine Missbilligung setzen Yelena weitere Schranken vor eine Lösung dieses Konflikts vor. Beide Figuren entwickeln sich auf ihrer gemeinsamen Reise und nicht selten erfährt der Leser vom Innenleben beider Charaktere und identifiziert sich mit den Konflikten beider Figuren wieder. Auch die Sehnsucht nach Valek, Yelenas Geliebtem, ist hierbei ein wichtiger Punkt, denn ihre Liebe zu ihm wirkt auf den Lesenden mit Sympathie und weckt Mitgefühl.

"Vertrauen war eine Sache der Gegenseitigkeit - Loyalität ebenso."

Durch die Ereignisse in der Geschichte entwickelt sich im Besonderen Yelena, wie schon zuvor kurz erwähnt,  als Figur weiter.  Sie wird offener und zutraulicher, wenn auch nicht viel und auch die Nebencharaktere begleiten die Geschichte, kommen zum richtigen Zeitpunkt auf und vertiefen so die Handlung als solches. Doch auch diesmal gibt es wieder einige Antagonisten, welche einiges aufbieten um Yelena und den anderen Magiern das Leben schwer zu machen. Interessant zu sehen ist dabei, dass es nicht nur Gegner von anderen Parteien zu geben scheint, sondern dass Yelena auch bei einigen Magiern des Bergfrieds auf Antisympathie stoßt. Die Probleme, welche daraus resultieren, tragen weitreichende Entwicklungen innerhalb der Storyline mit sich und erzählen hierbei nicht nur von politischen Konflikten, sondern auch von persönlichen Differenzen.

Die Landschaftsbilder, die Maria V. Synder sehr treffend und sicher beschreibt, lassen den Leser in seiner eigenen Fantasie eine neue Welt entstehen und der Abstecher in andere Gegenden und Kulturen über Sitias' Orte hinaus, sind ein toller Ausflug für den Leser, sodass nie Langweile aufkommt. Durchgehende Spannung und sympathische Charaktere stellen einen besonderen Reiz  dar - vor allem Mondmann, welcher ebenfalls als Nebenfigur durch seine mystisch-geheimnisvolle Aura die Handlung unbewusst deutlich beeinflusst und dem Roman somit noch eine melodramatische Note gibt, welche die Geschichte noch reizvoller macht. Auch mit fortschreitender Seitenzahl und im vollen Bezug auf das Ende des Romans hin, welches vor allem nochmals zusätzliche Spannung und Nervenkitzel aufbietet, kann man betont sagen, dass die Autorin das volle Potenzial der Geschichte ausschöpft und dennoch noch einige offene Tatsachen zurücklässt um auch den letzten Band der Trilogie zu einem fulminanten Finale führen zu können.


Fazit

Yelena und der Mörder von Sitia von Maria V. Snyder überzeugt durch sympathische Charaktere, seine spannende Erzählart und einer Vielzahl von Konflikten, durch welche sich der Leser ganz besonders mit den Figuren und der Handlung der Geschichte identifizieren kann. Als Fan der All-Age Fantasy und Liebhaber leichter Lektüren im Bereich der Phantastik ist dieser Roman ein lohnendes Muss und auch Einsteigern im Bereich der Fantasy wärmstens zu empfehlen.


Pro & Contra

+ Sympathische Charaktere
+ Tolles Setting
+ Konfliktreich auf verschiedenen Ebenen
+ Tolles Cover
+ Vielfältige Figuren
+ Begeisterungsfähig

o Leichter, angenehmer Sprachstil
Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Alle Zitate entstammen dem Roman "Yelena und der Mörder von Sitia".

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