Verloren - House of Night 10 (P.C. und Kristin Cast)

cast p.c und k-verloren

Verlag Fischer FJB, November 2012
Aus dem Amerikanischen von Christine Blum
Gebundene Ausgabe, 596 Seiten,
€ (D) 16,99 | € (A) 17,50 | SFR 28,50
ISBN 978-3-8414-2217-0
Gelesen im englischen Original (Titel: Hidden)

Genre: Fantasy/ Jugendbuch


Klappentext

Das Chaos regiert im House of Night
Die Mächte der Finsternis gehorchen jetzt Neferet.
Aber sie fordern einen hohen Preis aus Blut, Schmerz und Tod.
Das Böse ist eben unersättlich.

Neferet ist nicht mehr länger Hohepriesterin im House of Night in Tulsa. Nachdem sie sich ganz dem Bösen verschrieben hat, muss sie die Schule verlassen. Doch sie geht nicht, ohne eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen. Zoey und ihre Freunde wissen, dass die Schule nur dann weiterbestehen kann, wenn jetzt alle zusammenhalten. Denn Neferet wird mit allen Mitteln ihr Ziel weiter verfolgen: Sie will Zoey töten. Und mit Hilfe von Aurox könnte ihr das auch gelingen. Doch Zoey glaubt, in Aurox ihren Menschenfreund Heath entdeckt zu haben. Kann das sein? Er ist doch Neferets Werkzeug. Oder etwa nicht? Zoeys Grandma scheint ihm zu vertrauen ...


Rezension

Gerade im Bereich der Jugendfantasy finden sich zahlreiche Serien. In der Regel umfassen diese 4-5 Bände - eine überschaubare Anzahl, doch schon hier tun sich einige Autoren schwer, die Qualität des ersten Bandes zu halten. Mit Verloren tritt die House of Night-Serie von P.C. und Kristin Cast in ihren zehnten Band. Merklich vorangekommen ist die Geschichte allerdings seit dem vierten, fünften Band nicht. Noch immer kämpft Zoey mit ihren Anhängern gegen die machtbesessene Neferet, wobei das Wort „kämpfen“ sich in Zoeys Fall auf Weinkrämpfe und die Beschwörung von nutzlosen Zirkeln beschränkt, während andere die wirkliche Arbeit erledigen. So auch im aktuell vorliegenden Band.

Nachdem ihr letztes kreiertes Geschöpf ihr immer mehr entgleitet, begibt sich Neferet auf der Suche nach einem perfekten Opfer zur Farm von Zoeys Großmutter. Gewarnt durch die Göttin schafft es Großmutter Redbird sich gegen Neferet zu verteidigen, wird allerdings von dieser gefangengenommen. Aurox, mittlerweile auf dem Pfad des Guten angekommen, wird Zeuge des Ganzen und erstattet Zoey Bericht, die erst einmal zusammenbricht. Ein Plan zur Befreiung wird geschmiedet – der ausführende: Kalona.

Während sich die Situation um Großmutter Redbird zuspitzt, findet Zoey in ihrem Seherstein nicht nur Heath in Aurox, sondern auch Lenobias alte Liebe in deren menschlichem Stallgehilfen. Erin wendet sich den roten Vampiren zu, Thanathos versucht nach einem Brand im Stall und Neferets Verrat, die Schule wieder zum Laufen zu bringen und zwischendurch rufen Zoey und ihre Helfer immer mal wieder ihre Elemente für jede Menge Nebensächlichkeiten.

Neben Schwächen im Spannungsaufbau finden sich nun immer mehr Logiklücken. Das beginnt mit Großmutter Redbird, die, obwohl gewarnt, nicht zu Zoey in die Schule flieht, Neferet, die als mächtige und vor allem intelligente Vampirin nicht mit den einfachsten Schutzzaubern fertig wird, und endet mit der Hauptfigur Zoey. Immer wieder Zoey. Man sollte meinen, die Fähigkeit über fünf Elemente zu gebieten, würde aus Zoey eine halbwegs ebenbürtige Gegnerin für Neferet machen, und obwohl sie sich vornimmt, endlich mehr Verantwortung zu übernehmen, stolpert sie mehr schlecht als recht durch die Geschichte. Auch benötigt sie mehrfache Hinweise und für den Leser gefühlte Ewigkeiten, da dieser bereits um dessen Schicksal weiß, um endlich ihren Seherstein bei Aurox einzusetzen.

Gepaart ist die gähnend Leere der Handlung mit der gleichen simplen Sprache der Bände zuvor, obwohl Autoren wie J.K. Rowlings durchaus gezeigt haben, dass man die Ansprüche an den Leser innerhalb einer Serie sehr wohl steigern kann. Zum Glück halten sich die Autoren Cast in diesem Band mit den Gedichten Kramishas zurück.

Kramisha und viele der interessanteren Charaktere fristen in Verloren ohnehin nur ein Randdasein: Rephaim findet sich nur in Nebensätzen, Zoeys Freunde verkommen zu nervigen Anhängseln und Befehlsempfängern, während ihr Freund sich als eifersüchtiger Bodyguard a la Edward aus Twilight hervortut.


Fazit

Verloren bildet den bisherigen Tiefpunkt der House of Night-Serie. P.C. und Kristin Cast erhalten die Geschichte um Zoey Redbird nur noch durch künstliche Ideen und Entwicklungen am Leben. Spannung, kreative Elemente und somit den Lesespaß sucht man hier vergebens. Eine Enttäuschung, nicht nur für Fans.


Pro und Contra

- Charaktere verkümmern zu Stereotypen
- Zoeys Hilflosigkeit ist unglaubwürdig
- zu wenig Handlung
- Geschichte wird immer abstruser
- Serie wird nur noch künstlich ausgedehnt
- Band 10 ändert nichts am Status Quo

Wertung: alt

Handlung: 1/5

Charaktere: 1/5
Lesespaß: 1/5
Preis/Leistung: 1/5

Tags: Vampire, P.C. und Kristin Cast