"5 Jahre - 5 Geschichten - 5 Fragen"
Literatopia: Hallo Julia! Deine Geschichte hat es in den Lyx-Jubiläumsband “5 Jahre – 5 Geschichten” geschafft. Was war das für ein Gefühl, als Du realisiert hast, Deine Story ist dabei?
Julia Drube: Realisieren werde ich es wahrscheinlich erst voll und ganz, wenn ich das Buch in den Händen halte. Gerade die letzten Tage der Abstimmung waren für mich unglaublich spannend, weil es bis zum letzten Tag noch nicht klar war, ob ich wirklich dabei bin. Als dann feststand, dass ich dabei bin, habe ich vollkommen fassungslos den Bildschirm angestarrt. Natürlich habe ich mich riesig gefreut und tue das auch immer noch…doch zuerst konnte ich nur staunend dasitzen, während meine Freunde mir gratuliert haben. Danach musste ich wirklich mit Freundestränen kämpfen.
Literatopia: Erzähl uns doch etwas über Deine Geschichte „Seelenfänger“. Worum geht es? Hast Du die Geschichte für den Wettbewerb geschrieben? Oder spukte die Idee schon vorher in Deinem Kopf herum und hat quasi auf den Lyx-Wettbewerb gewartet?
Julia Drube: In meiner Geschichte Seelenfänger geht es um Grace Darcy. Sie ist die Leiterin des sogenannten Seelenfängerinsituts in London und eine sehr ehrgeizige und distanzierte Person, der die Kontrolle über ihr Leben sehr wichtig ist. Ihr gegenüber steht ihr Exfreund Matthew, der nach Jahren der Abwesenheit erneut wieder in ihr Leben tritt und es mit apokalyptischen Nachrichten eines nahenden Krieges zwischen den Seelenfängern und Engeln ziemlich auf den Kopf stellt. Grace wird daher vor eine Entscheidung gestellt: Ihren Pflichten gegenüber dem Institut oder ihre Gefühle für Matt…..
Und ja, diese Geschichte schrieb ich eigens für den Wettbewerb. Es ist auch die erste Kurzgeschichte, die ich jemals geschrieben habe, denn normalerweise habe ich ziemliche Probleme damit, mich kurz zu fassen. Woher die Idee kam, kann ich jetzt gar nicht mehr sagen. Das ist bei mir aber immer so. Plötzlich ist da diese Idee. Wenn sie mich immer weiter verfolgt, habe ich keine andere Wahl: ich muss sie aufschreiben. Um ehrlich zu bleiben muss ich allerdings gestehen, dass die Idee von den Seelenfängern und Instituten nicht ganz neu ist. Schon lange schwirrte mir so etwas im Kopf herum. Der Wettbewerb war wahrscheinlich die beste Chance, um mir endlich bewusst zu machen, wie all diese Ideen zusammenpassen.
Literatopia: Was fasziniert Dich an magischen Wesen wie Vampiren, Gestaltwandlern oder Engeln? Was ist Deiner Meinung nach das Besondere an einer Liebe zwischen Mensch und magischer Kreatur?
Julia Drube: Diese Frage ist schwierig, da ich in meiner Geschichte von einer Liebe zwischen zwei magischen Wesen erzählt habe. Ich bin aber der Meinung, dass das, was die Liebe wirklich fesselnd macht die Liebe selbst ist. Wenn die Gefühle glaubhaft sind, dann ist auch das Buch gut. Andererseits: Wenn die Gefühle nicht nachvollziehbar sind, können auch magische Kampfszenen und Vampirbisse nichts mehr retten.
Wirkliche Gedanken darüber, was mich an magischen Wesen fasziniert, habe ich mir niemals gemacht. Alice im Wunderland, der Zauberer von Oz, Herr der Ringe…ich war niemals der Typ Mädchen, der Pferdebücher gelesen hat. Es klingt vielleicht komisch aber für mich waren die magischen Wesen in Büchern immer die realeren Personen. Sie sind einfach tiefschichtiger und komplexer und das macht sie alles in allem einfach echter.
Literatopia: Seit wann schreibst Du und wie hat es angefangen? Liegt Dir das Schreiben einfach im Blut oder gab es einen besonderen Moment, einen Auslöser, der Dich zum Schreiben gebracht hat?
Julia Drube: Ich schreibe seit ich denken, bzw. schreiben kann. Ich habe mir schon immer Geschichten ausgedacht, zuerst immer dann, wenn mich etwas an meinen Lieblingsfernsehsendungen oder Büchern gestört hat. Ich habe dann immer Bildergeschichten gemalt; mit unerkennbaren Bildern und ein wenig Text um nachvollziehen zu können, was darauf zu sehen war. Über die Jahre wurde das Schreiben, neben dem Lesen, zu einem großen Hobby. Richtig schlimm wurde es dann in der 7ten Klasse, als meine Freundinnen mich immer wieder zum schreiben von Geschichten nötigten, in welchen wir selbst die Hauptrollen spielten Irgendwann schrieb ich dann auch Theaterstücke und Kurzgeschichten. Allerdings habe ich niemals wirklich geglaubt, dass meine Geschichten in irgendeiner Weise gelungen seien. Niemals hätte ich jemandem freiwillig etwas zum Lesen gegeben. Erst meine ehemalige Deutschlehrerin hat mich überzeugen können, ein bisschen selbstbewusster zu sein. Ich sollte mich bei Gelegenheit einmal bei ihr bedanken.
Literatopia: Bist Du passionierte Lyx-Leserin? Welche Genres haben es Dir angetan? Eher Fantasy, Thriller oder gar History? Welche Lyx-Titel haben Dir besonders gefallen?
Julia Drube: Natürlich finde ich den LYX- Verlag einfach genial, anderenfalls hätte ich mich auch niemals bei diesem Wettbewerb beworben. Es handelt sich um einen großartigen Verlag der meiner Meinung nach wirklich einzigartig ist und der Wettbewerb war eine unglaublich tolle Idee. Vor allem fasziniert mich das Fantasy- Genre, die Romance- Fantasy hat es mir wirklich angetan.
Mein absolutes Lieblingsbuch ist der dritte Teil der Vampire- Academy- Reihe von Ricelle Mead. Wie sie die verschiedenen Gefühle beschreibt und trotzdem Spannung erzeugt, finde ich wirklich bewundernswert. Ich wünsche mir wirklich, dass meine Bücher irgendwann ähnliche Gefühle bei Lesern hervorrufen, wie die von Frau Mead es bei mir getan haben. Auch die Midnight- Breed Serie von Lara Adrian und die Gilde der Jäger Reihe von Nalini Singh haben mir ausgesprochen gut gefallen. Momentan lese ich Im Bann des Drachen von Thea Harrison, welches ich ebenfalls wärmstens empfehlen würde.
Literatopia: Herzlichen Dank!
Autorenfoto: Copyright by Julia Drube
Mehr zum Lyx-Jubiläumsband: http://www.5jahre-5geschichten.de
Rezension zu "5 Jahre - 5 Geschichten"
Interview mit Nadine Kühnemann (20.10.2012)
Interview mit Laura Nefzger (27.10.2012)
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Interview mit Bianca Iosivoni (10.11.2012)