Roland, Ritter Ungestüm Bd.6 (Francois Craenhals)

ritter roland 61

Verlag: Cross Cult; (September 2012)
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten; 29,80 €
ISBN-13: 978-3941248762Klappentext

Genre: Mittelalter/ Ritter


Klappentext

Fantastische Abenteuer als deutsche Erstveröffentlichung!

Nach den Ereignissen im Land der Rus macht sich Roland verbittert und entwurzelt auf eine unbestimmte Reise in den Osten des Kontinents. Weit im Inneren der russischen Steppe werden er und die kytschakische Reiterin Oljuschka in die Jagd nach einem alten mongolischen Schatz verstrickt, einem goldenen Bogen, der alle Steppenvölker vereinigen könnte. Nach diesem Abenteuer verschlägt es die beiden bis nach Kaschmir, wo die Fehde zwischen zwei benachbarten Reichen einen Krieg auszulösen droht. Als die Prinzessin von Kaschmir in die Provinz Alampur entführt wird, heftet Roland sich auf die Fersen der Entführer, um Schlimmeres zu verhindern. Und in der letzten Geschichte kehrt Roland nach Jahren der Wanderschaft und Einsamkeit in sein Lehen Rotteck zurück, wo eine unverhoffte Überraschung auf ihn wartet …

Band 6 der von Lesern und Kritik gefeierten Gesamtausgabe beinhaltet die auf Deutsch bislang unveröffentlichten Geschichten „Der Bogen des Saka“, „Yama, Prinzessin von Alampur“ und „Die Rückkehr nach Rotteck“. Ein fantastischer und brillant bebildeter Band, der den sympathischen Rittersmann Roland über die Grenzen der damals bekannten Welt und darüber hinaus verschlägt.


Rezension

Band 6 der Gesamtausgabe von Roland, Ritter Ungestüm besteht nur aus Erstveröffentlichungen  für den deutschsprachigen Raum. Cross Cult setzt somit die Serie, die einst von Carlsen und Feest leider abgebrochen wurde, fort und ermöglicht auch den Lesern hierzulande endlich alle Geschichten des ungestümen Ritters zu lesen. Denn mit den ausstehenden Bänden 7 und 8 werden dann auch die letzten Lücken geschlossen werden. War Roland in Band 5 noch relativ ortsgebunden bei sich in Rotteck oder am Hofe des Königs, geht es nun wieder auf große Fahrt, die ihn dieses Mal so weit fort führen soll, wie noch nie zuvor. Ein neues Land und neue Freunde und Feinde erwarten ihn. Aber Roland wäre nicht Roland, wenn er nicht mit seinem hitzigen Gemüt immer wieder eine Lösung finden würde.

Der Bogen des Saka

Nach dem schweren Schicksalsschlag in Die Falle, reitet Roland fort, tief in die Steppe des Ostens hinein. Aber auch dort findet er keine Ruhe. Im Gegenteil. Schwierigkeiten und Abenteuer scheinen ihm zu folgen und auf ihn zu warten, wohin er auch geht. Schon bald gerät er in Schwierigkeiten, aus denen ihn Hiong, ein seltsamer Fremder zunächst hilft, wenn auch gezwungenermaßen, da Oljuscha Roland gefolgt ist und sozusagen zu einer Art Schutzengel für ihn wird. Gemeinsam erfahren sie von dem Bogen des Saka. Wer ihn findet, wird zum Herrscher der verstreuten Völker der Steppe und kann sie vereinen. Selbstverständlich weckt das Begehrlichkeiten, die nicht immer redlich sind und so findet sich Roland in einem Kampf um den Bogen wieder.
Der Bogen des Saka ist sozusagen eine Geschichte für zwischendurch. Nichts besonderes, aber noch ganz gute Unterhaltung. Vielleicht die schlechteste Geschichte über den ungestümen Ritter, aber immer noch gut genug. Sie hat den Charakter einer Überleitung, besonders im Hinblick darauf, was Roland direkt danach erwartet.

Yama, Prinzessin von Alampur

Roland und Oljuscha reisen weiter gen Osten und Roland beschließt eine Karanwanserei zu eröffnen. Gerade scheint alles bestens zu laufen, da wird Yama, Prinzessin von Alampur unter seinen Augen von den Häschern ihres Onkels entführt. Dieser ist ein Tyrann und will sie zur Heirat zwingen. Selbstredend beschließt Roland zu helfen. Aber am Ende ist nicht er es, der es schafft den Tyrannen zu bekehren. Allerdings tut er seinen Teil dazu bei, in dem er auf einen alten Weisen hört und sich angesichts einer Herde Elefanten erinnert, was dieser ihm gab und sagte.
Indische Tempel und Elefanten zusammen mit dem besonderen Flair des fernen Landes fügen den Abenteuern Rolands eine neue Facette hinzu. Die Geschichte ist wieder so spannend wie zuvor und Roland darf wieder helfend in einen Kampf eingreifen. Ein Abenteuer, wie man es von ihm erwartet und schätzt und das auch ein bisschen herausragt, denn so weit weg, war Roland von seiner Heimat noch nie.

Die Rückkehr nach Rotteck

Nach Jahren der Abwesenheit kehrt Roland in sein Lehen Rotteck zurück. Die Freude bei seinen Untertanen und seinen Freunden, wie Bradroc oder Gaudin ist groß und so wird zunächst gefeiert, bis König Artus wieder in Rolands Leben tritt. Dieser ist beunruhigt, über Rolands großen Reichtum und entwickelt einen Plan, um sowohl Roland eine Lektion zu erteilen und gleichzeitig seinen ungeliebten Schwiegersohn Yuri Turov auf geschickte Art und Weise loszuwerden. Wieder einmal steht Roland im Zentrum des Zorns und der Interessen des Königs. Die Rückkehr nach Rotteck ist vielleicht die wichtigste Geschichte für die Beziehung zwischen Roland und König Artus und damit allein schon ein Muss, denn hier gibt es eine vielleicht nicht ganz unerwartete Enthüllung. Damit ist sie mit Sicherheit die beste Geschichte im vorliegendem Band, zumal sie auch spannend und mit Intrigen und Kämpfen angefüllt ist.

Über Francois Craenhals zeichnerische Qualitäten muss eigentlich kein weiters Wort verloren werden. Er scheint alles aufs Papier bringen zu können. Ob Kämpfe, ferne Länder, Elefanten oder was sonst die Geschichte verlangt, alles präsentiert er in nahezu perfekten Bildern. In dem Zusammenhang auch noch einmal ein großes Lob an Cross Cult. Die Restauration von Zeichnungen und Kolorierung ist wirklcih vorbildlich und läst Roland ganz frisch wirken.

Wie schon bei Roland gewohnt, hat sich Cross Cult wieder Mühe beim Bonusmaterial gegeben, welches extra für diese Ausgabe erstellt wurde. Neben einem, wieder interessanten und aufschlussreichen, redaktionellen Teil, befinden sich auch die original Titelbilder im Anhang und runden die Gesamtausgabe, wie gewohnt perfekt ab.


Fazit

Die Roland – Ritter Ungestüm Gesamtausgabe setzt weiterhin Maßstäbe. Perfekt aufbereitet präsentiert sie die Abenteuer Rolands. Diese sind nach wie vor unterhaltsam und spannend und zeigen nicht die geringsten Ermüdungserscheinungen. Weiterhin eine Empfehlung wert, besonders da nun deutsche Erstveröffentlichungen enthalten sind.


Pro & Contra

+ Rolands und König Arturs Beziehung wird auf eine neue Ebene gebracht
+ Tragik und Glück liegen, wie so oft, dicht beieinander, wie Roland erneut erfahren muss
+ Abenteuer in fernen Ländern

0 Der Bogen des Saka ist die bisher schwächste Geschichte, aber dennoch nicht unbedingt schlecht

Bewertung:


Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Francois Craenhals:

Rezension zu Roland, Ritter Ungestüm

Rezension zu Roland, Ritter Ungestüm Bd.2
Rezension zu Roland, Ritter Ungestüm Bd.3
Rezension zu Roland, Ritter Ungestüm Bd.4
Rezension zu Roland, Ritter Ungestüm Bd.5
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