Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Softcover: 104 Seiten; 19,90 €
ISBN-13: 978-3551767974
Genre: Fantasy/ Horror/ Abenteuer/ Samurai
Klappentext
Wir schreiben das Jahr 1108 nach der offiziellen Zeitrechnung des Kaiserreichs Pajan. In dieser unruhigen Epoche, der Asagiri-Ära, ringen die großen Clans in blutigen Kämpfen um die Macht.
Fern von den Kriegsschauplätzen ist Okko, der Ronin ohne Herr, Anführer einer kleinen Gruppe von Dämonenjägern und durchstreift die entlegenen Winkel des Reiches. Er wird begleitet von Noburo, einem Hünen, der seine Identität hinter einer Maske verbirgt, und von dem Mönch Noshin, der nicht nur oft und gern dem Sake zuspricht, sondern der auch die Kräfte der Natur heraufzubeschwören weiß.
Der Ronin Okko und seine Gefährten treffen auf den Ländereien der Familie Ataku auf einen der besten und gefährlichsten Dämonenjägern des Reiches Pajan: Kubban Kiritsu. Er ist auf der Jagd nach einem Mischwesen aus Mensch und Dämon, dem Okko sehr nahesteht …
Rezension
Im Buch des Wassers und im Buch der Erde kämpften Okko und seine Freunde gegen Dämonen, um andere zu schützen oder einen Auftrag zu erfüllen. Dieses Mal aber wird alles persönlicher, denn einer der ihren wird bedroht und das ist ein Umstand den Okko auf keinen Fall dulden kann.
Alles beginnt mit Lady Mayudamas Auftrag ihre Tochter von einem Dämon zu befreien. Dazu muss Okko in ein Dorf zurückkehren in welchem er vor Jahren schon einmal war und in dem ihn die Vergangenheit einholen wird. Teils etwas, das mit dem Dorf direkt zu tun hat und etwas, das mit seiner Familie zu tun hat, die bisher immer nur am Rande erwähnt wurde. Doch bevor Okko mit seinen Gefährten überhaupt ankommt, erscheinen Omen, die dafür sorgen, dass Noburo sich weigert weiterzugehen. Der Tod kündigt sich an und dieses Mal scheint er einem von ihnen bevor zustehen. Und tatsächlich. Nachdem der Fall des von Dämonen gequälten Mädchens geklärt ist, tritt das Unheil auf den Plan in Form von Kubban Kiritsu, dem bekanntesten und besten Dämonenjäger des Reiches. Und dieser hat es sich ausgerechnet in den Kopf gesetzt, Jagd auf Noburo zu machen, der einen Teil Dämon in sich trägt. Etwas, was Okko nicht zulassen kann, geht es doch um das Leben eines Freundes und so kommt es zu einem ersten folgnschweren Duell, nach dem nichts mehr so ist, wie zuvor. Als Noburo spürt, was Okko zugestoßen ist, macht er sich auf den Weg und kommt nach. Alles kulminiert in einem letzten großen Kampf, in dem Okko und Noburo Seite an Seite gegen Kubban Kiritsu kämpfen, aber der Sieg wird letztlich durch jemand anderes herbeigeführt.
Bisher hatte Hub noch nicht so viel über Okko und Noburos Vergangenheit enthüllt. Beide waren ein großes Rätsel für den Leser, denn sie schienen stets mehr zu sein, als sie vorgaben. Im Buch der Luft wird ein erster kurzer Blick in die Vergangenheit der Helden geworfen und obwohl er relativ viel enthüllt, wirft er auch neue Fragen auf. Z.B. , wie Noburo Okkos Schüler wurde und seine Natur zu unterdrücken lernte. Die meisten Fragen betreffen aber Okko. Warum kann er auf einmal eine schwere Verletzungen überleben und vor allem was ist in seiner Vergangenheit passiert, dass er sich von seiner Familie lossagte und darauf verzichtete ein angesehener Inquisitor zu werden, wie Kubban Kiritsu. Das Buch der Luft ist trotz des begrenzten Raumes atmosphärisch unheimlich dicht und birst über vor Spannung. Noburo und Okko stehen im Zentrum und werden immer komplexer in ihrer Ausgestaltung. Das Okko mehr als ein einfacher Ronin ist, zeigt sich vor allem am Anfang und Ende, wenn er in einen Konflikt gerät und sich ganz wie ein hoch stehender Samurai verhält, der dem Weg des Budo folgt. Er zeigt mehr Respekt und Ehre als sein Widersacher in dieser Geschichte, dabei sollte es eigentlich andersherum sein. Hub gelingt also das Kunststück immer besser zu werden, seine Figuren immer weiter zu entwickeln und seine Geschichte immer weiter auszubauen und spannend zu gestalten. So kann es gerne noch länger weitergehen. Als nächstes wartet Das Buch des Feuers auf den Leser und bringt hoffentlich weitere Antworten. Um Spannung und Atmosphäre muss man sich gewiss keine Gedanken machen, hat Hub mittlerweile doch die ideale Balance zwischen beidem gefunden.
Die Zeichnungen Hubs sind auch dieses Mal perfekt für sein Thema und die Farbgebung ist einmalig passend. Die Kampfszenen sind ein weiteres Mal mitreißend und atemlos und die ruhigen Szenen strahlen auch genau das aus. Hub findet immer den richtigen Blickwinkel und Bildausschnitt um seine Geschichte zu erzählen und zu unterstützen. Detailreich und intensiv.
Bonusmaterial ist keines vorhanden, allerdings bekommt der Leser auch gleich beide Alben des Buch der Luft zu lesen und muss nicht lange auf die Fortsetzung warten. Ein eindeutiger Vorteil gegenüber der original französischen Ausgabe.
Fazit
Hub steigert sich weiter und gibt dem Leser erste Antworten auf wichtige Fragen, wobei er gleichzeitig neue aufwirft. Wenn er das Niveau vom Buch der Luft weiter hält, möge Okko niemals beendet werden.
Pro & Contra
+ persönlicher Konflikt für Okko und Noburo, dadurch extrem spannend
+ Okko scheint auch mehr zu sein, als ersichtlich
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Hub:
Rezension zu Okko Bd.1 – Das Buch des Wassers
Rezension zu Okko Bd.2 – Das Buch der Erde
Rezension zu Okko Bd.4 – Das Buch des Feuers
Rezension zu Okko Bd.5 – Das Buch der Leere
Rezension zu Schlange und Speer Bd.1 – Schatten-Berg
Rezension zu Schlange und Speer Bd.2 – Leeres-Haus