Verlag: Cross Cult;
Hardcover; 144 Seiten; 19,80 €
ISBN-13: 978-3936480863
Genre: Horror/ Mystery
Klappentext
Das schreckliche Geheimnis um Daimios Wiederauferstehung in Bolivien holt die B.U.A.P. ein, während Liz sich von ihren Albträumen zu befreien versucht und Johann sich den Freuden des menschlichen Fleisches hingibt und in höchster Gefahr seine Freunde in Stich lässt.
Zwei mysteriöse Eindringlinge und der in die B.U.A.P.-Basis in Colorado überführte Wendigo stürzen die Agenten in einen verzweifelt geführten, tödlichen Kampf auf eigenem Terrain, der die Gruppen um Liz Sherman, Abe Sapien, Johann Kraus, Benjamin Daimio und Kate Corrigan für immer auseinander zu reißen droht …
Rezension
Die Ereignisse im Hauptgebäude des B.U.A.P.-Hauptquartiers überschlagen sich auch weiterhin. Nach Abe Sapiens und Captain Daimios Rückkehr, wird letzterer zunächst von den anderen Teammitgliedern damit konfrontiert, dass seine Großmutter eine Kriegsverbrecherin war und er dies nie erwähnte. Doch schnell ist das Nebensache. Daryl, der Wendigo, den Abe zusammen mit Hellboy vor vielen Jahren fing, wird ins Hauptgebäude gebracht, wo er weiterhin gefangengehalten werden soll. Aber wie immer sind Pläne etwas ganz anderes, als die Realität. Kurz nach Daryls Ankunft beginnt das Chaos zu wüten. In das sich auch zwei Fremde mischen, die es geschafft haben ins B.U.A.P.-Gebäude einzudringen und dort zuerst eine mehr als undurchsichtige Rolle spielen. Dass Johann Kraus darüber hinaus, aufgrund seines neugewonnenen Körpers, anfängt seine Pflicht zu vergessen und sein Leben in vollen Zügen genießt, ist dann das Tüpfelchen auf dem I, welches die B.U.A.P. nah an den Rand der Zerstörung bringt.
B.U.A.P. - Tödliches Terrain setzt genau da an, wo Garten der Seelen endete. Abe und Daimio sind zurück. War im Vorgänger noch Abe Sapien die zentrale Figur ist es dieses Mal Daimio, dem die meiste Aufmerksamkeit zuteil wird. Anders als beim letzten Band bekommen aber auch die anderen Charaktere ausreichend Platz, um zu wachsen und zu glänzen. Liz Auseinandersetzung mit ihren Albträumen und die Lösung dafür sind überraschend und bringen sie weiter. Gleichzeitig werden neue Rätsel aufgeworfen. Wie konnte Lobster Johnson auftauchen? Was hat er bezweckt? Und warum kann sich Johann nicht an ihn erinnern? Es werden wieder sowohl Rätsel gelöst als auch neue dringliche Fragen gestellt. Und zum ersten Mal seit längerer Zeit erhält auch der Humor wieder etwas Einzug auf die Seiten eines B.U.A.P.-Bandes. Hierfür ist Johann Kraus zuständig. Der eigentlich sehr reservierte Deutsche genießt sein neues Leben in vollen Zügen und zeigt sich als Genussmensch, allerdings fordert sein Verhalten einen hohen Preis, den er bezahlen muss. Die beiden in die Anlage eingedrungenden Fremden sind bei Tödliches Terrain der Hauptkatalysator für die Handlung um Captain Daimio. Durch sie erfährt der Leser die Hintergründe, die er braucht. Und sie zeichnen ein tragisches Schicksal, dem sich der Captain nicht entziehen kann, egal wie sehr er sich dagegen wehrt. Sein Weg liegt augenscheinlich fest und dieser führt ihn geradewegs in die Katastrophe.
Mike Mignola und John Arcudi schaffen es auch mit Tödliches Terrain wieder einmal den Leser bestens zu unterhalten. Sie verknüpfen verschiedene Handlungsstränge aus vorhergehenden Bänden und fügen neue ein. Dabei begehen sie nicht den Fehler, auf immer gleiche Muster zurückzugreifen, sondern wagen es ausgetretene Pfade zu verlassen. Stillstand und Wiederholung sind genau wie bei Hellboy Fremdworte in Bezug auf die B.U.A.P. und das lässt die Serie so gut sein. Die Charaktere sind Menschen mit Vergangenheit und Problemen und keine Abziehbildchen. Dennoch bleibt es nicht bei einer Charakterstudie. Spannung, Horror und blutige Auseinandersetzungen sind nach wie vor ein großer Bestandteil von B.U.A.P. und so wird das Ganze zu einem hochexplosiven Gemisch, das in den nächsten Bänden garantiert zum Ausbruch kommen wird.
Guy Davis liefert mit seinen Zeichnungen erneut erstklassige Arbeit ab. Ohne ihn wäre die Reihe schon lange nicht mehr denkbar. Höchstens wenn Mike Mignola selbst zum Zeichenstift greifen würde, der aber für Hellboy den Weg ans Zeichenbrett zurückgefunden hat. Besonders erwähnt werden, soll auch Dave Stewart, der für die Kolorierung der Comics verantwortlich ist. Der mehrfache Eisner-Award-Träger liefert eine äußerst stimmungsvolle Arbeit ab. Zielsicher verwendet er die erforderlichen Farben und lässt jede Szene umso intensiver wirken. Er weiß genau, wann eine kräftige und wann eine zurückhaltende Kolorierung erforderlich ist und sorgt so für ein zusätzliches Maß an Atmosphäre.
Wie gewohnt bei Cross Cult, gibt es reichhaltiges Bonusmaterial. Das Sketchbook von Guy Davis ist praktisch schon Standard, dazu gesellen sich ein Nachwort von John Arcudi und ein Interview mit Dave Stewart. Alles in einem hochwertigen Hardcover. So bleiben keine Wünsche offen.
Fazit
Inhaltlich nicht ganz so stark wie Garten der Seelen ist Tödliches Terrain dennoch ein weiterer sehr guter Band aus der B.U.A.P.- Reihe und kann nur jedem ans Herz gelegt werden, der gute Horrorgeschichten mag, die nicht im Blut ertrinken und Hochspannung mit komplexen Charakteren verbinden.
Pro & Contra
+ Handlungsfäden werden miteinander verknüpft
+ Daimios Hintergrund wird aufgedeckt
+ neue Rätsel
+ Johann Kraus
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Mike Mignola:
Rezension zu Hellboy Bd.1 - Saat der Zerstörung
Rezension zu Hellboy Bd.2 - Der Teufel erwacht
Rezension zu Hellboy Bd.3 - Batman/ Hellboy/ Starman
Rezension zu Hellboy Bd.4 - Sarg in Ketten
Rezension zu Hellboy Bd.5 - Die rechte Hand des Schicksals
Rezension zu Hellboy Bd.6 - Sieger Wurm
Rezension zu Hellboy Bd.7 - Seltsame Orte
Rezension zu Hellboy Bd.8 – Die Troll-Hexe
Rezension zu Hellboy Bd.9 – Ruf der Finsternis
Rezension zu Hellboy Bd.10 – Wilde Jagd
Rezension zu Hellboy Bd.11 – Der Krumme
Rezension zu Hellboy Bd.12 – Der Sturm
Rezension zu Hellboy Bd.13 – Abstieg zur Hölle
Rezension zu Hellboy Bd.14 – Hellboy und die B.U.A.P. 1952
Rezension zu Hellboy Bd.15 – Die Todeskarte
Rezension zu Hellboy Bd.16 – Hellboy und die B.U.A.P. 1953
Rezension zu Hellboy Bd.17 – Hellboy und die B.U.A.P. 1954
Rezension zu Hellboy Bd.18 – Hellboy und die B.U.A.P. 1955
Rezension zu Hellboy Bd.19 – Hellboy und die B.U.A.P. 1956
Rezension zu Hellboy - Krampusnacht
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum II
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum IV
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum VII
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum IX
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum X
Rezension zu Geschichten aus dem Hellboy-Universum XI
Rezension zu B.U.A.P. - Hohle Erde
Rezension zu B.U.A.P. - Die Froschplage
Rezension zu B.U.A.P. - Die Toten
Rezension zu B.U.A.P. - Schwarze Flamme
Rezension zu B.U.A.P. - Die universelle Maschine
Rezension zu B.U.A.P. - Garten der Seelen
Rezension zu B.U.A.P. - Die Warnung
Rezension zu B.U.A.P. - Die schwarze Göttin
Rezension zu B.U.A.P. - König der Furcht
Rezension zu Baltimore, oder, Der standhafte Zinnsoldat und der Vampir
Rezension zu Baltimore Bd.1
Rezension zu Batman Collection - Mike Mignola
Rezension zu Frankenstein Underground
Rezension zu The Amazing Screw-On Head und andere seltsame Dinge