KAZÉ (Oktober 2012)
Originaltitel: Ao no Exorcist
Taschenbuch, circa 200 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-2889210299
Genre: Action / Mystery / Humor
Klappentext
Gegen Ende der Edo-Zeit versetzte ein Dämon das ganze Land in Angst und Schrecken. Er verbreitete Seuchen und mehr als 40.000 Menschen erlagen ihm. Ein Mönch besiegte ihn schließlich und riss ihm ein Auge aus. Bis heute wurde das Auge in den Katakomben der Heiligkreuz-Zentrale sicher verwahrt, doch nun ist es gestohlen worden. Eine neue, gefährliche Mission beginnt für Rin und seine Freunde.
Rezension
Nachdem Rin seine dämonischen Kräfte eingesetzt hat, um seine Freunde zu beschützen, distanzieren sich diese von ihm. Von der Heiligkreuzritterschaft hat er zwar die Chance bekommen, sich als Exorzist zu beweisen, doch den anderen Adepten ist es nicht geheuer, mit einem Sohn Satans zusammenarbeiten zu müssen. Zu allem Übel ist auch Rins Verhältnis zu seinem Bruder Yukio angespannt. Als die Adepten unter Leitung von Shura Kirigakure zu einem Einsatz nach Kyoto aufbrechen, müssen sie sich notgedrungen mit Satans Sohn auseinandersetzen. Für Rins Rivale Sugoro ist der Einsatz in Kyoto eine besondere Herausforderung, denn er trifft dort auf seine Familie, der er einst den Rücken gekehrt hat.
Während es im vierten Band heiß herging und Rin zum Schutz seiner Freunde seine Identität preisgegeben hat, geht es im fünften Band wieder etwas ruhiger zu. Die Adepten reagieren ablehnend auf Rin, der sich bemüht, die angespannte Situation locker hinzunehmen. Doch unter der chaotischen Schale ist er enttäuscht, dass seine Freunde Angst vor ihm haben. Einzig Izumo meidet ihn nicht und offenbart Rin, dass es viele Exorzisten gibt, die Dämonenblut in sich tragen. Von diesen Worten motiviert, macht sich Rin daran, dass Vertrauen der Adepten zurückzugewinnen – und irgendwie ist er dabei erwachsener geworden. Rin ist zwar immer noch ein Chaot, der schnell den Kopf verliert und sprichwörtlich in Flammen aufgeht, doch er denkt inzwischen mehr nach und versucht, sich in andere hineinzuversetzen. Eine wirklich positive Charakterentwicklung!
Die zweite Hälfte des Bandes widmet sich vor allem Suguro und seiner Familie, wobei diese ein Auge des sogenannten unreinen Königs versteckt hielt. Dabei handelt es sich um den im Klappentext erwähnten Dämon, der in der Edo-Zeit gewütet hat und von einem Mönch besiegt wurde. Nun ist jemand hinter den Augen dieses Dämons her und hat dabei die Außenstelle der Heiligkreuzritterschaft in Kyoto angegriffen. Dort erfährt der Leser mehr über Suguros, Shimas und Konekumarus Vergangenheit, wobei Suguro im Fokus der Ereignisse steht. Kazue Kato arbeitet seinen Charakter gut heraus und nachdem die Adeptengruppe durch die dramatischen Ereignisse im vierten Band beinahe auseinandergerissen wurde, finden sie nun langsam wieder zusammen.
Allerdings ist man ein wenig irritiert, wie schnell Rin wieder zum Alltag wechseln konnte. Insbesondere da es immer noch Exorzisten gibt, die dem Sohn Satans nach dem Leben trachten. Der vierte Band hat hier viele Fragen aufgeworfen, die erst einmal auf Eis gelegt sind. Da einem auch die Nebencharaktere allesamt ans Herz gewachsen sind, liest man gerne mehr über ihre ganz persönlichen Schicksale. Doch gerade weil Rins Situation als Sohn Satans so verdammt spannend ist, hofft man auf mehr Informationen über die Heiligkreuzritterschaft. Auch tritt der Akademieleiter Mephisto Pheles diesmal nur am Rande auf, dabei sind vor allem seine Motive von großem Interesse. Solange Kazue Kato diese Zwischenspiele nicht ausreizt, sind sie durchaus schön zu lesen, doch für die nächsten Bände erhofft man sich weitere Schritte in der Hauptgeschichte.
Im fünften Band der Reihe zeigt Kazue Kato wieder einmal, wie gut sie mit Mimik und Gestik arbeiten kann. Der Manga wirkt sehr lebendig und sowohl actionreiche als auch humorvolle Szenen sind stimmungsvoll gezeichnet. Der kontrastreiche Stil hält sein Niveau und so ist „Blue Exorcist“ auch optisch ansprechend. Die Hintergründe fallen je nach Band detailreicher aus, wobei im fünften Band vor allem die Szenen in Kyoto gut ausgestaltet sind. Bisher entsprach die Handlung im Anime weitgehend den Ereignissen im Manga, doch ab hier entwickeln sich die beiden Versionen von „Blue Exorcist“ in unterschiedliche Richtungen.
Fazit
„Blue Exorcist“ ist auch im fünften Band ein höllischer Spaß, wobei dieses Mal die Beziehungen der Charaktere und insbesondere Suguros Vergangenheit im Vordergrund stehen. Kazue Katos Welt wird zunehmend komplexer und behält dabei ihren unvergleichlichen Charme.
Pro & Contra
+ Rin entwickelt sich kontinuierlich weiter
+ und ist einfach verdammt sympathisch
+ Fokus auf Suguros Vergangenheit und Familie
+ feuriger Mix aus Mystery, Action und Comedy
+ kontrastreicher Stil mit gelungener Mimik und Gestik
Wertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5
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