Egmont Manga (Februar 2013)
ca. 170 Seiten, 7,00 EUR
ISBN: 978-3-7704-7904-7
Genre: Shonen-Ai
Klappentext
Ich hatte gerade meinen Vater und mit ihm meinen letzten direkten Verwandten verloren, als auf seiner Beerdigung dieser umwerfend gut aussehende, rätselhafte Fremde auftauchte. Zuerst hatte ich Panik, weil ich ihn für einen Schuldeneintreiber hielt. Umso erstaunter war ich, als sich herausstellte, dass er meinem Vater versprochen hatte, mich zu adoptieren. Als er mich dann eines Tages auch noch unvermittelt küsste, war ich vollends verwirrt …
Rezension
Für Kaname läuft es nicht gerade rosig. Als er klein war, hat seine Mutter ihn und seinen Vater einfach verlassen, egal wie sehr er sie angefleht hatte zu bleiben. Seine Reaktion darauf war Rebellion und Verschlossenheit. Sein Vater konnte nicht mehr zu ihm durchdringen. Doch als dieser stirbt, wird Kaname klar, dass er gerade den einzigen Verwandten verloren hatte, der noch etwas auf ihn gegeben hat. Und wo soll er nun hin? Zu seiner Mutter und ihrer neuen Familie? Da wäre er doch nur das fünfte Rad am Wagen. Aber welche Optionen hat er?
Da taucht ein gutaussehender Mann auf und erklärt, dass Kaname von heute an ihm gehören würde. Wer ist das nun wieder? Ein Schuldeneintreiber? In was hat ihn sein Vater da nur hineingeritten? Doch Kaname hat sich geirrt, Sena Takatsukasa ist kein Schuldeneintreiber, er ist der Vorstandsvorsitzende der Firma, in der Kanames Vater geputzt hatte. Dabei haben sich die beiden Männer angefreundet und Sena hat sehr viel von dem Sohn seines Freundes erfahren. Deshalb hat dieser in seinem Testament festgehalten, dass Kaname nach seinem Tod im Hause Takatsukasa aufwachsen soll. Somit ist Sena hier um Kanames Pflegevater zu werden. Das neue Zusammenleben birgt allerdings einige Probleme. Kaname ist anfangs weiterhin rebellisch, doch wirklich verwirrend ist eher das Verhalten von Sena. Bis hin zu dem Kuss, den er Kaname gibt. Hat er wirklich vor, die Rolle des Pflegevaters zu übernehmen?
Es ist immer schwierig, eine solche Story in einem Einzelband unterzubringen, aber es kann gelingen. Es gibt durchaus gelungene Einzelbände, die auf wenigen Seiten eine in sich schlüssige und spannende Geschichte erzählen. Dies ist bei „Monster Master“ allerdings nicht gelungen. Ein Band war offenbar zu wenig, um die Gefühle der Charaktere glaubhaft darzustellen. So verlieben sich die beiden schon nach wenigen Seiten, obwohl sie sich gar nicht kennen. Leicht irritierend ist auch die Tatsache, dass sich Sena, ein Erwachsener, in ein Kind verliebt hat. Das hat immer einen faden Beigeschmack. Leider ist auch die Idee nicht gerade neu und die Probleme wirken gekünstelt. Senas Schwanken, obwohl er von Anfang an sagt, was er eigentlich will, wird fast schon nervig. Und als dann auch noch die „Probleme“ mit Senas Vater auftauchen, verliert die Story jegliche Ernsthaftigkeit. Man möchte die Charaktere schütteln und ihnen klar machen, dass alle Lösungen direkt vor ihnen liegen. Aber es bleibt bei den schwierigen Familienverhältnissen, die nicht einmal logisch begründet wurden.
Erst entwickelt sich die Story viel zu rasant und dann stagniert sie schließlich. Man hätte die begrenzte Seitenanzahl eines Einzelbandes auch dazu nutzen können, die Entwicklung der Beziehung zu zeigen. Dann wäre dies sicher ein schöner Manga mit einer sanften Liebesgeschichte geworden. So ist es nur langweilig, plump und vorhersehbar. Die Charaktere schaffen es nicht aus dem Muster eines Stereotypen auszubrechen. Während Kaname anfangs noch rebellisch ist, lässt das ganz schnell nach und er ist nur noch der kleine, verliebte, unsichere Junge, der Sena hinterherläuft. „Monster Master“ gehört thematisch zu dem Erfolgsmanga „Kire Papa“ von Ryo Takagi. Allerdings nur, weil es um die Familie Takatsukasa geht. Mehr Verbindungen gibt es nicht.
Zeichnerisch gehört dieser Manga auch nicht zu einem der besten Werke der Mangaka. Wie in vielen anderen auch sind die Oberkörper sehr lang gezogen. Hier kommt aber noch dazu, dass die Arme und Beine sehr dünn geraten sind. Dadurch wirkt alles steif und langgliedrig. Es gibt keine Dynamik in den Bildern und die Bewegungen wirken steif. Besonders wenn Leute zusammenstoßen ist das gar nicht zu erkennen. Es sind eher aneinandergereihte Einzelzeichnungen, die versuchen eine Story zu erzählen.
Fazit
Dieser Shonen-Ai ist eher etwas für Sammler des Genre oder wahre Liebhaber von Ryo Takagi. Hierbei darf es den Leser aber nicht stören, wenn sich die Charaktere unrealistisch schnell verlieben und insgesamt unlogisch handeln.
Pro & Contra
+ Thematische Zugehörigkeit zu „Kire Papa“
- zu schnelle Entwicklung
- großer Altersunterschied
- keine neuen Ideen
- keine Logik
- vorhersehbar
- mäßige Zeichnungen
Bewertung
Handlung: 1,5/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 2,5/5
Lesespaß: 1,5/5
Preis/Leistung: 2/5
Rezension zu "Wonderland Date"