Vom Mondlicht berührt (Amy Plum)

Loewe-Verlag, 1. Auflage Januar 2013
Originaltitel: Until I die
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Brauns
HC mit SU und LB, 416 Seiten
18,95 € (D) | 19,50 € (A)
ISBN: 978-3-7855-7043-2
Leseprobe

Genre: Jugendliche Dark Fantasy


Klappentext:

In Kates Leben ist nichts mehr, wie es einmal war. Vincent und sie scheinen die Probleme überwunden zu haben, die sein Dasein als Revenant mit sich bringt. Als ihre Liebe zueinander stärker wird, drängt sich allerdings die Frage auf: Wie sollen sie zusammenbleiben, wenn es Vincents Schicksal ist, immer wieder sein Leben zu opfern, um das anderer Menschen zu retten? Vincent hat zwar einen Weg gefunden, nicht mehr sterben zu müssen, aber der Preis dafür ist zu hoch. Kate kann und will es nicht ertragen, ihn derart leiden zu sehen, und sucht nach einem Ausweg aus dieser Situation. Doch dann tauchen plötzlich die skrupellosen Feinde der Revenants wieder auf und Kates Pläne drohen zu scheitern. Wird Vincents und ihre Liebe stark genug sein, alle Anfeindungen zu überstehen?


Rezension:

Kate und Vincent haben einen Weg gefunden, trotz der Schwierigkeiten eines Zusammenseins mit einem Revenant an ihrer Liebe festhalten und ihre Beziehung aufleben lassen zu können. Sie wird von seiner Familie, den anderen in Paris lebenden Revenants, akzeptiert und ihre Familie – abgesehen von ihrer Schwester, die die Wahrheit kennt – hält ihn weiterhin für einen ganz normalen Jungen. Da auch die direkte Gefahr durch die Numa vorerst aus dem Weg geräumt ist, können die beiden Frischverliebten endlich so zusammen sein, wie es sich für ein ganz normales Paar gehört. Fast jedenfalls, denn an der Tatsache, dass Vincent immer wieder sein Leben für andere Menschen lassen muss, hat sich nichts geändert. Er scheint jedoch eine Möglichkeit gefunden zu haben, der ihm das Überleben ermöglicht – diese tut ihm allerdings ganz offensichtlich nicht gut, sondern schwächt ihn immer mehr. Das ist für Kate in keiner Weise tragbar und sie macht sich ihrerseits auf die Suche nach einer Lösung für dieses Problem. Außerdem hat sie in Violette eine neue Freundin gefunden, die gemeinsam mit Arthur – beide sind bereits jahrhundertealte Revenants – von Jean-Baptiste nach Paris eingeladen wurde, um sich zu beraten, wie man die Anverwandten in ganz Frankreich zusammen führen kann. Arthur ist jedoch, im Gegensatz zu Violette, nicht sonderlich begeistert, einer Nicht-Revenant problemloses Ein- und Ausgehen im sicheren Haus zu gestatten. Und als aus heiterem Himmel die Numa erneut auf der Bildfläche erscheinen, deutet alles auf einen Verräter aus den eigenen Reihen hin. Wem können Kate und Vincent jetzt noch wirklich trauen außer sich selbst?

Mit Von der Nacht verzaubert konnte Amy Plum unzählige Leserherzen im Sturm erobern. Mit wachsender Ungeduld wartete man nun auf die Fortsetzung von Kates und Vincents Geschichte, die mit Vom Mondlicht berührt nun endlich weiterverfolgt werden kann. Und das Warten hat sich gelohnt, denn die Autorin schließt nahtlos an den Vorgänger an und als Leser ist man sofort wieder mitten im Geschehen. Die zauberhafte Atmosphäre, die auch schon im ersten Band überzeugen konnte, nimmt auch hier auf Anhieb wieder gefangen und lässt den Leser in die Schönheit von Paris eintauchen – wenn auch nicht im gleichen Umfang. Auch die Zahl der Kampfszenen ist im Vergleich eher gering, was jedoch nicht bedeutet, dass es an spannenden Momenten fehlt. Statt ihre Protagonisten in gefährliche Auseinandersetzungen zu verstricken, darf der Leser sich dieses Mal gemeinsam mit Kate aufmachen, mehr über die Vergangenheit der Revenants herauszufinden. Besonders Literatur-Freunde kommen hier in den Genuss ausgiebiger Bibliotheksstöbereien, bei denen man selbst Lust bekommt, mal wieder einen Nachmittag in der Lieblingsbücherei zu verbringen und zu einem bestimmten Thema zu recherchieren.

Neuen Wind bringen auch die beiden Besucher Violette und Arthur mit sich, wobei man von Arthur nicht allzu viel mitbekommt. Er hält sich eher im Hintergrund, während Violette ziemlich präsent ist – auch, aber nicht nur durch ihre Freundschaft zu Kate. Bei der Gestaltung von Violettes Charakter hat sich Amy Plum redlich Mühe gegeben, eine richtige Persönlichkeit mit Tiefe zu schaffen, und das ist ihr sehr gut gelungen. Trotz der etwas umständlichen Sprache, die mit Violettes echtem Alter und ihrer Herkunft zu tun hat, fällt es dem Leser leicht, sich an ihre Anwesenheit zu gewöhnen – was gut ist, denn Violette nimmt einen großen Teil der Geschichte ein. Etwas weniger präsent ist dafür auch Vincent, der irgendwie heimlich versucht, eine Lösung für das vorherrschende Problem zu finden. Allerdings spricht er mit Kate überhaupt nicht darüber, und für den Leser wird hier Kates Sorge und auch Wut über seine Geheimniskrämerei sehr nachvollziehbar. Es scheint teilweise tatsächlich so zu sein, dass sich die beiden eher voneinander entfernen, als dass das Finden einer Lösung sie noch näher zusammenbringt. Trotzdem ist die Verbindung zwischen ihnen immer vorhanden und zieht sich auch weiterhin wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Insgesamt ist Vom Mondlicht berührt ein wenig ruhiger als sein Vorgänger, kann jedoch fast in gleichem Maße überzeugen. Amy Plum versteht es, den Zauber von Paris einzufangen und dem Leser die Schönheit dieser Stadt nahezubringen. Mit dem Ende des zweiten Bandes sind außerdem wieder alle Möglichkeiten offen, sodass man sich auf ein rasantes Trilogie-Finale freuen kann!


Fazit:

Vom Mondlicht berührt schließt nahtlos an seinen Vorgänger an und zieht den Leser wieder mit aller Macht in seine wunderbare Paris-Atmosphäre. Amy Plum versteht es erneut, mit ihren Charakteren und ein wenig Verwirrspiel für Unruhe und Unterhaltung zu sorgen. Und ein gut verpacktes Ende macht direkt Lust auf den hoffentlich bald folgenden dritten und damit abschließenden Band.


Wertung: alt

Handlung: 4/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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