Swetlana Alexijewitsch erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2013

Es ist ein Preis, der Ausrufezeichen setzt und international als eine der renommiertesten Auszeichnungen Deutschlands gilt: der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Und auch in diesem Jahr ehrt der Stiftungsrat mit Swetlana Alexijewitsch eine mehr als würdige Preisträgerin. In der Begründung des Stiftungsrats heißt es:

Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahr 2013 an Swetlana Alexijewitsch und ehrt damit die weißrussische Schriftstellerin, die die Lebenswelten ihrer Mitmenschen aus Weißrussland, Russland und der Ukraine nachzeichnet und in Demut und Großzügigkeit deren Leid und deren Leidenschaften Ausdruck verleiht. Mit den Berichten über Tschernobyl, über den sowjetischen Afghanistankrieg und über die unerfüllten Hoffnungen auf ein freiheitliches Land nach dem Auseinanderbrechen des Sowjetimperiums lässt sie in der tragischen Chronik der Menschen einen Grundstrom existentieller Enttäuschungen spürbar werden. Swetlana Alexijewitsch hat durch die Komposition ihrer Interviews, (…) zu einer eigenen literarischen Gattung gefunden, zu einer chorischen Zeugenschaft. Als moralisches Gedächtnis hinterfragt sie, ob Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit nicht die besseren Alternativen wären.

Wie die 1948 in Iwano-Frankiwsk geborene, ausgebildete Journalistin die Erfahrungen und Berichte von Zeitzeugen, Experten und Überlebenden zu einem „Roman der Stimmen“ verdichtet, beweist eindrucksvoll das Hörspiel Gespräche mit Lebenden und Toten. Aus Einzelstimmen, subtilen Geräuschen und der Stille zwischen den Gesprächen komponiert es ein ergreifendes Requiem der Klage und Anklage. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben und ist mit einem Preisgeld von 25.000 Euro dotiert. Er wird anlässlich der Frankfurter Buchmesse am 13. Oktober bei einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche verliehen.


(Quelle: Random House)