Genre: Fantasy
Klappentext
Landei Emma kommt zum ersten Mal in ihrem Leben in die große Stadt. Ziemlich aufregend für die 16-jährige Schönheit, doch was sie dort erwartet, hätte sie sich nicht mal in ihren kühnsten Träumen vorstellen können. Schon bald macht sie Bekanntschaft mit einem Drachen, einer sprechenden Katze namens Anis, vor allem aber mit dem coolen Zauberer Shion, der sie anscheinend von irgendwoher kennt …
Rezension
Als die 16-jährige Emma das erste Mal eine große Stadt sieht, stürzen sich die männlichen Bewohner regelrecht auf sie. Noch völlig überwältigt von den vielen Eindrücken lässt Emma es geschehen, dass der König sie heiraten will. Zwar erhebt sie Einwände, doch gegen den Liebesrausch des Monarchen kommt sie einfach nicht an. Da sprengt der junge Magier Shion die Hochzeit und rettet Emma vor dem zudringlichen König, der schon kurz danach nicht mehr weiß, was in ihn gefahren ist. Es stellt sich heraus, dass Emma eine so genannte Echidna ist – ein Mädchen mit einem magischen Wesen im Herzen, das die Kraft hat, die ganze Welt zu vernichten. Und dass sie zur Zielscheibe für alle Magier und Machthungrigen macht. Um Emma vor ihrem Schicksal zu bewahren, will Shion mit ihr eine Magico vollziehen: eine magische Hochzeit, während der durch verschiedenste Rituale die Kraft der Echidna versiegelt werden soll …
„Magico“ spielt in einer Fantasywelt, die sich verschiedenster Mythen und Märchen bedient. So wuchs Emma beispielsweise einsam hinter Dornenranken auf, nur bewacht von einem Ritter. Eine Echidna hingegen ist ursprünglich eine Gestalt der griechischen Mythologie und was Shions magische Kräfte betrifft, finden sich Anspielungen auf mittelalterliche Hexerei. Die Welt selbst wirkt altertümlich, doch es gibt auch einen Magier für moderne Telekommunikationstechniken und Papiergeld. Der Leser muss sich also in einem Wirrwarr von Einflüssen zurechtfinden, wodurch die Geschichte schwer fassbar wird. Man weiß einfach nicht so recht, womit man es zu tun hat, und noch bevor man sich eingewöhnen kann, stürzen die Ereignisse ineinander.
Es wird angedeutet, dass Shion Emma von früher kennt, allerdings kann sich diese an nichts erinnern. Jedenfalls will Shion seine Schulden bei ihr begleichen, doch man merkt schnell, das mehr dahinter steckt. Die Magico dient dabei nicht nur Emmas Schutz, sondern bindet das Mädchen auch an den mürrischen Shion, der sich in sie verliebt hat – was er niemals zugeben würde. Und Emma, die ja isoliert von der Welt aufgewachsen ist, muss zu viele neue Eindrücke verarbeiten und merkt dabei gar nicht, wie tief Shions Gefühle gehen. Den beiden zur Seite steht die sprechende Katze Anis, die Shion mit ihrem Wissen unterstützt und ihn mit Spott überschüttet. Denn Anis weiß genau, warum Shion Emma hilft, und amüsiert sich über den unbeholfenen Umgang der beiden.
Der Zeichenstil von Naoki Iwamoto ist an sich schön und passt zur Geschichte, wobei sich auch hier die Verworrenheit von „Magico“ spiegelt. Der Aufbau ist eigentlich übersichtlich, doch es passiert auf wenigen Seiten so viel – auch viel nicht relevantes –, dass man den Geschehnissen nur schleppend folgen kann. Vielen Panels mangelt es an Schattierungen, wodurch der kantige Stil etwas blass aussieht. Emmas dunkle Haare stechen dabei heraus, ebenso wie Shions Magierhut. Der Stil ist insgesamt als niedlich zu bezeichnen, wodurch die Protagonisten leider etwas kindlich wirken. Immerhin soll Emma schon 16 sein und Shion genauso alt oder älter – sie sehen aber eher ein paar Jahre jünger aus.
Fazit
„Magico“ mischt verschiedenste Mythen und Märchen zu einem rasanten Fantasyabenteuer, in dem eine magische Hochzeit eine zerstörerische Kraft versiegelt soll. Dazu müssen Shion und Emma diverse Rituale absolvieren, die sie zu den entlegensten Winkeln ihrer Welt führen. Eine spannende Idee, die ein wenig zu chaotisch umgesetzt wurde.
Pro & Contra
o vor allem für junge Leser geeignet
Wertung: