Tot ist nur, wer vergessen ist (C.J. Lyons)

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Verlag Lyx, März 2013
Originaltitel: Blind Faith, übersetzt von Dorothea Kallfass
TB, 419 Seiten, € 9,99
ISBN 978-3802588440

Genre: Romantic Thriller

Klappentext

Zwei Jahre ist es her, dass Sarah Durandt ihre Familie grausam entrissen wurde. Ihr Ehemann Sam und der gemeinsame Sohn Josh sind Opfer von Damian Wright geworden, einem bestialischen Serienmörder, der es bevorzugt auf kleine Jungs abgesehen hatte. Als man Wright endlich fassen konnte, fand man ihn über die noch warme Leiche eines Kindes gebeugt. Jetzt erwartet ihn die Todesstrafe – und sarah ist Zeugin dieser Hinrichtung. Sie erhofft sich Hinweise auf den Verbleib ihrer Familie. Denn die Leichen von Sam und Josh wurden nie gefunden, und die junge Frau will nur eines: Frieden finden. Doch alles Hoffen ist vergeblich. Der Mörder ist tot und hat das Geheimnis um den Verbleib von Sarahs Familie mit ins Grab genommen. Sarah beschließ, selbst Nachforschungen anzustellen. Zur gleichen Zeit entdeckt auch die damals in dem Fall ermittelnde FBI-Agentin Caitlyn Tierney Ungereimtheiten in den Akten des Mörders. Wurde hier tatsächlich etwas vertuscht? Beide Frauen machen sich auf die Suche – doch schon bald müssen sie feststellen, dass die Wahrheit noch viel entsetzlicher ist, als sie es sich je hätten vorstellen können….


Die Autorin

C.J. Lyons ist eine erfolgreiche Thrillerautorin, die dank ihrer Ausbildung zur Ärztin in ihren Büchern oft auf medizinische Themen zurückgreift. Mit Tot ist nur, wer vergessen ist hat sie es bis auf Platz 2 der New-York-Times Bestsellerliste geschafft. Weitere Informationen unter:  http://www.cjlyons.net


Rezension

Damian Wright ist tot. Der Einzige, der ihr noch sagen konnte, wo er ihren Mann und ihren Sohn vergraben hat, ist einfach hingerichtet worden, ohne sein Geheimnis zu verraten. Wie soll Sarah nun ihren Frieden finden? Ob Alan, ihr Anwalt, ihr dabei helfen kann? Bemühungen seinerseits sind ja genügend da, aber Sarah kann sich einfach noch nicht auf einen neuen Mann einlassen, war Sam doch der perfekte Mann für sie. Doch Sam ist gegangen – für immer, auch wenn seine Leiche nie gefunden wurde. Aber dann bekommt die FBI Agentin Caitlyn von einem Labortechniker Hinweise, dass bei dem Fall Damian Wright im Zusammenhang mit Sam und Josh geschlampt wurde. Er hat Beweise gefunden, deren Deutung den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.

Man ahnt schon relativ früh, worauf die Story hinzielt. Die Autorin lässt die Leser auch nicht lange warten, bevor sie den ersten großen Clou setzt. Dadurch nimmt sie erst einmal ein bisschen die Spannung heraus, versteht es aber, sie schnell wieder aufzubauen. Man meint, die Auflösung schon zu kennen, doch dann gibt es immer wieder neue Hinweise, die in eine völlig andere Richtung weisen. Doch irgendwann gibt es nur noch Zaunpfähle als Hinweise, die nicht gerade sehr subtil gestreut werden. Oft ist man als Leser klüger als die Protagonisten, manchmal einfach nur, weil man schon viele ähnliche Bücher gelesen hat oder Merkwürdigkeiten auf den ersten Blick erkennt, im Gegensatz zu den betriebsblinden Handelnden.

Sarah und Caitlyn sind die beiden Hauptprotagonisten, ihr Leben ändert sich entscheidend durch den Fall. Caitlyn hat eine Verletzung davon getragen, was ihr den Dienst am Schreibtisch eingebracht hat. Sie bekommt unerwartet einen heftigen Migräneschub, der ihr ganzes Denken und Handeln beeinträchtigt. Trotzdem ist sie Sarah hierbei eine tatkräftige Unterstützung. Sie wirkt professionell und weiß ihre Fähigkeiten einzuschätzen. Mit der Liebe hatte sie bisher noch nicht viel Glück, wobei sich in dem Buch eine kleine Romanze anbahnt. Sarah hat ihr Leben wieder einigermassen im Griff, wobei ihr das ungewisse Schicksal von Josh und Sam schwer zu schaffen macht. Damians Tod reißt sie wieder in die Depression, verzweifelt sucht sie einen Weg zum Leben. Sie behält ihren kühlen Kopf, handelt realistisch und ihre Gefühle wirken echt und nachvollziehbar. Die Story hingegen wird irgendwann ziemlich hanebüchen, aber doch hat sie irgendetwas an sich, was den Leser bei der Stange hält. Es mag dem Stil von C.J. Lyons geschuldet sein, die Autorin versteht es, abwechslungsreich zu schildern und die Spannung wieder aufzubauen, wenn es auch manchmal ziemlich actionreich hergeht und man sich insgeheim fragt, ob man als Mensch solche Aktionen wirklich ohne größere Schrammen überstehen kann.


Fazit

Verfilmt wäre Tot ist nur, wer vergessen ist von C.J. Lyons das reinste Actionkino. Eine etwas hanebüchene Story, die schon früh ihren Clou verrät. Trotz der frühen Spannungsentladung gelingt es der Autorin noch, den Leser zu fesseln und ihn mit den Protagonisten leiden zu lassen, sie nimmt uns mit in ein wahres hochexplosives Spektakel.


Pro und Contra

+ sympathische Charaktere
+ fesselnder Schreibstil
+ trotz früher Auflösung noch genug Spannungspotential
+ actionreich

- frühe Spannungsentladung
- Story etwas hanebüchen

Wertung  sterne4

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5