House of Fear 05: Das Dorf der verlorenen Seelen (Patrick McGinley)

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Loewe-Verlag, 1. Auflage August 2012
Taschenbuch, 176 Seiten
5,95 € (D) | 6,20 € (A)
ISBN: 978-3-7855-7422-5
Leseprobe

Genre: Jugendlicher Horror / Mystery


Klappentext:

Eine idyllische und coole Kletterpartie in traumhafter Landschaft soll es werden – doch dann wird der Ausflug für Ben und seine Freunde zum Horrortrip. Wie aus dem Nichts wallt dicker Nebel auf und zwingt sie dazu, in einem kleinen abgelegenen Bergdorf halt zu machen. Zunächst kommt Ben der Zwischenstopp ganz gelegen, denn mit der süßen Andrea, die dort lebt, versteht er sich auf Anhieb. Mit jeder Stunde wird den Teenagern ihr Zwangsaufenthalt jedoch unheimlicher – gruselige Gestalten zeichnen sich im Nebel um das Dorf ab, und auch die Bewohner selbst scheinen nicht ganz normal zu sein ... Sind sie in den Fängen finsterer Mächte gelandet?


Rezension:

Klassenfahrt ins Landschulheim: Es gibt fast nichts Langweiligeres auf der Welt als diese beiden Wörter in einem Zusammenhang. Für Ben und seine Freunde ist es daher ein sehr willkommenes Angebot, als sie die Möglichkeit bekommen, eine ausgiebige und nicht ganz einfache Klettertour machen zu dürfen. Von allen Schülern darf nur eine kleine, ausgewählte Gruppe mit einem erfahrenen Profi in die gefährlichen Berge aufklettern. Doch aus der geplanten Tagestour wird ein echter Horror-Trip, denn kaum haben sie den Aufstieg geschafft, finden sie sich von undurchdringlichem Nebel eingeschlossen wieder. Ein Abstieg zurück zum Landschulheim ist unmöglich, doch zum Glück liegt das Heimatdorf des Kletterprofis ganz in der Nähe und die Jugendgruppe wird von den Bewohnern sehr nett aufgenommen. Schnell beschleicht Ben und seine Freunde jedoch ein ungutes Gefühl, denn die Dorfbewohner benehmen sich seltsam und scheinen ein jahrhundertealtes Geheimnis zu hüten ...

Bereits der fünfte Band für jugendlichen Horror bringt Patrick McGinley mit Das Dorf der verlorenen Seelen auf den Markt. Doch während die ersten vier Ausgaben von House of Fear den Leser noch mit zumindest teilweise neuen Ideen fesseln konnten, schafft die fünfte Ausgabe das leider nicht mehr. Die Idee eines verwunschenen Dorfes ist alles andere als neu und Patrick McGinley schafft es auch durch seinen sonst recht unterhaltsamen Schreibstil nicht, hier seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Idee und Umsetzung sind nur äußerst schwach, auch die Charaktere können das Ruder nicht wirklich rumreißen – der Klappentext verrät im Grunde schon alles, was der Leser wissen muss. Wirklich Spaß bringt Das Dorf der verlorenen Seelen daher nicht und der Leser greift sehr schnell zum nächsten Buch, um wieder besser unterhalten zu werden.

Trotzdem ist auch dieses Buch nicht zur Gänze schlecht, gerade Lesemuffel dürften hier möglicherweise einen guten Zugang zur Literatur finden. McGinleys Story ist gut durchdacht, aber nicht besonders anspruchsvoll, sodass es sich hier um nette Zwischendurch-Unterhaltung handelt, auch wenn sie nicht lange im Kopf des Lesers bleiben wird. Der Sprachstil ist wieder hervorragend an die junge Zielgruppe angepasst und durch eine eingebaute Liebesgeschichte können auch hier sowohl männliche als auch weibliche Leserherzen erfreut werden. Es liegt nun am Autor, das Ruder wieder rumzureißen und mit den kommenden Büchern wieder innovativer zu sein – denn schlecht waren seine eigenen Ideen definitiv nicht.


Fazit:

Zu deutliche Vorhersehbarkeit macht den fünften Band der House of Fear-Reihe gleichzeitig zum bisher schwächsten. Das Dorf der verlorenen Seelen bietet leider nicht viel mehr, als bereits im Klappentext angekündigt wird, und Patrick McGinley scheinen die guten eigenen Ideen ausgegangen zu sein, denn neu ist diese Geschichte leider nicht. Bleibt zu hoffen, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und junge Leser mit dem sechsten Band wieder mehr Unterhaltung geboten bekommen.


Wertung:  alt

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5



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