Love Hour (Kazumi Ohya)

Carlsen (Mai 2013)
ca. 190 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-3-551-76385-3

Genre: Shonen-Ai


Klappentext

Der Oberschüler Naoto Sena ist schon lange in Go Kamikawa verliebt, den er seit seiner Kindheit kennt. Eines Tages eröffnet Go ihm, dass er sich verliebt hat, und zwar in einen Mann! Und dass dieser Mann auch in ihn verliebt ist!!
Ein Drama für Naoto, wie soll er bloß eine gute Miene aufsetzen, wenn seine heimliche Liebe einen Freund hat?!


Rezension

Naoto und Go sind schon von Klein an befreundet. Seit sie denken können, waren sie immer zusammen und sind auch bis heute unzertrennlich. Besonders für Naoto ist es sehr wichtig, immer in Gos Nähe zu sein. Schon bald muss er erkennen, was seine Gefühle bedeuten: Er ist in Go verliebt! Das darf sein Freund aber niemals erfahren. Doch eines Tages gesteht ihm Go, dass er sich verliebt hat. Für Naoto bricht eine Welt zusammen. Go verrät nur, dass diese Person offenbar auch in ihn verliebt ist, sagt aber nicht, um wen es sich handelt. Also beobachtet Naoto ihn intensiv und traut seinen eigenen Augen nicht. Der Lehrer Mihara schaut öfters beim Fußballtraining zu und beobachtet dabei besonders Go. Sollte Go etwa von Mihara gesprochen haben?

Prompt stellt Naoto ihn zur Rede und tatsächlich – er kann es nicht fassen und läuft unter Tränen davon. Das ist für Go natürlich unverständlich, weshalb reagiert sein Freund denn so? Naoto trifft auf seinem Heimweg zufällig auf Mihara und beschließt, ihn zu beobachten. Da sieht er, wie sich der Lehrer mit einem ehemaligen Schüler, Enomoto, trifft. Die beiden küssen sich sogar, offenbar sind sie ein Paar?! Da Enomoto den heimlichen Beobachter entdeckt, schickt er Mihara schon mal vor und stellt Naoto dann zur Rede. Aus diesem bricht die ganze Geschichte heraus. Aber was will Mihara von Go, wo er doch einen Freund hat? Und wird Go jemals erfahren, was sein Freund für ihn empfindet?

„Love Hour“ ist ein klassischer Shonen-Ai. Zwei Freunde, bei denen einer verheimlicht, dass er tiefere Gefühle hegt. Bis das Objekt der Begierde sich dann verliebt und schon brechen die angestauten Emotionen hervor. Die Geschichte selbst ist also keine Überraschung und allein durch die Tatsache, dass es nichts Neues ist, vorhersehbar. Auch die Geheimnisse um Mihara werden für den Leser sehr schnell geklärt und letztendlich ist Go der Einzige, der im Dunklen tappt. Naoto bleibt bis zum Schluss auf der sicheren Seite und spricht erst über seine Gefühle, als er sich sicher sein kann, dass er keine Abfuhr erhalten wird. In diesem Einzelband geht es um die Entdeckung der Gefühle und nicht um eine Entwicklung der Charaktere, weshalb Naoto auch nicht wirklich reift. Auch wenn Go genau dieses Verhalten sehr gut gefällt, kann es den Leser schon ein kleines bisschen nerven, wie oft die Tränen fließen.

Bei „Love Hour“ handelt es sich um einen Spin-Off zu „Love Incantation“. In dieser Ursprungsgeschichte geht es um die Liebe von Mihara und Enomoto. In „Love Hour“ geht es quasi mit den beiden weiter, zeigt aber doch eine ganz neue Geschichte, durch Naoto und Go.
Zeichnerisch ist der Manga sehr schön. Die Linien sind sehr weich, was gut zu der Stimmung der Story passt. Die Charaktere sind gut zu erkennen. Das einzige Manko ist, dass alle behaupten, Naoto und Mihara sehen sich ähnlich, dabei ähnelt er eher Enomoto, wenn überhaupt.


Fazit

„Love Hour“ bietet zwar keine innovative Geschichte, aber ein sehr schöner Shonen-Ai, der nicht nur Fans von Kazumi Ohya gefallen wird.


Pro & Contra

+ nette Story
+ schöne Zeichnungen
+ sympathische Charaktere

- keine neue Idee
- angeblich ähnliche Charaktere

Bewertung

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5