Suicide Squad Megaband 1 - Mission: Basilisk (Adam Glass, Federico Dallocchio u.a.)

Verlag: Panini Manga und Comic (Juni 2013)
Broschiert: ca. 320 Seiten; 28 €
ISBN-13: 978-3862016143

Genre: DC/ Superschurken


Klappentext

Harley Quinn und ihr Team von Superschurken

Sie gehören zu den übelsten Kriminellen, zum Abschaum der Menschheit: Harley Quinn, Ex-Geliebte des Verbrecher-Clowns Joker, der tödliche Meisterschütze Deadshot, der religiöse Eiferer El Diablo, der Menschenfresser King Shark und Black Spider, der Vigilant aus Gotham City. Gemeinsam bilden sie die Suicide Squad – ein geheimes Selbstmord-Kommando im Dienste der Regierung. Ihr Auftrag: für die Vereinigten Staaten die Drecksarbeit erledigen. Ihre Belohnung: Straferlass. Ihr Job: mörderisch. Harley Quinn und ihr Team von Superschurken schlagen überall dort zu, wo es für Polizei, Militär oder Geheimdienst zu schmutzig, zu blutig und zu gefährlich ist …

Der neue Comic-Hammer aus dem Batman-Universum – hart, actiongeladen und außergewöhnlich. Dieser Band enthält die US-Hefte Suicide Squad 0-13 und Resurrection Man 9 inklusive der Herkunftsgeschichte von Harley Quinn.


Rezension

Für Neueinsteiger war das DC-Universum in den letzten Jahren schier unüberblickbar. Womit sollte begonnen werden? Welche Serie war einsteigerfreundlich? Fragen, die jeden beschäftigten, der bei Superheldencomics einsteigen wollte. Mit Sicherheit sorgte diese Unübersichtlichkeit dafür, dass viele gar nicht erst den Versuch machten, Batman, Superman und Co. zu lesen. Es waren einfach zu viele Heftserien, die viel zu sehr miteinander verzahnt waren. Also entschloss sich DC, wie schon in den 1980ern zu einem radikalen Schritt. Das DC-Universum wurde neu geschaffen. So gut wie alle Heftserien neu gestartet und im Zuge der New 52 kamen auch Neue hinzu, unter anderem auch so eine ungewöhnliche wie die Suicide Squad.

Was ist die Suicide Squad? Jeder Staat hat seine schmutzigen Geheimnisse und damit einhergehend müssen Missionen und Aufgaben erledigt werden, die nicht den regulären Einsatzkräften anvertraut werden können. Dafür werden ganz spezielle Einheiten benötigt. Die Suicide Squad ist eine solche Einheit. Mitglieder sind unter anderem Deadshot, Black Spider, King Shark und – Harley Quinn, Freundin vom Joker, dem Erzfeind Batmans. Doch Joker ist tot und sein Gesicht wurde ihm abgezogen, so dass Harley Quinn nun auf sich allein gestellt ist. Zu diesem Zeitpunkt tritt Amanda Waller an Harley Quinn und die anderen zukünftigen Mitglieder der Suicide Squad heran. Sie sollen für die Regierung schmutzige Aufträge erledigen, im Gegenzug erhalten sie Straferlass. Superschurken als Verbrecherjäger? Die Idee klingt seltsam. Vor allem liegt es nahe, dass sich diese dann der anderen Seite des Gesetzes anschließen. Aber dies wurde bedacht. Wie einst Snake Plissken in Die Klapperschlange, wird jedem ein Sprengkörper in den Nacken eingepflanzt, der ausreicht, um den Kopf eines Verräters zu sprengen. Halb freiwillig, halb gezwungen machen sich die neuen Gesetzeshüter an die Arbeit.

Und von der gibt es genug. Basilisk eine Verbrecherorganisation, die terroristische Aktivitäten zur Vorbereitung auf einen Kampf zwischen normalen Menschen und Metas (Menschen mit Superkräften) durchführt, erhebt sich unter der Führung von Regulus. Schon bald sind Deadshots Schießkünste mehr als nur gefragt, ebenso Black Spiders Ninjafähigkeiten und King Sharks Gefräßigkeit ist auch nicht zu unterschätzen. Inmitten all des sich entfaltenen Wahnsinns fällt Harley Quinns eigener kaum auf, wobei sie immer weiter aufblüht und als einzige wirklich Spaß an der Sache hat.
Die Geschichte ist in ihren Grundzügen relativ einfach gestrickt und erhält nur durch immer neue Kapriolen der Mitglieder und der ständigen Frage, wer der Verräter und wer wirklich tot ist, seine Spannung. Das ist im Fall von Suicide Squad aber nicht so schlimm. Denn dieses Team macht einfach nur Spaß. Es ist schnell und unterhaltsam und spätestens wenn King Shark wieder einmal seine Gefräßigkeit zur Schau stellt und ein Teammitglied verspeist, hat der Leser ein breites Grinsen im Gesicht. Gemixt mit Deadshots zynischer Grundeinstellung und diversen Wortgefechten zwischen den einzelnen Charakteren ist schnell klar: Suicide Squad will nicht ernstgenommen werden, sondern einfach aufs Beste unterhalten. Und wenn Harley Quinn am Ende selbst in großer Gefahr, der Situation eine lustige Seite abgewinnen kann, dann ist das einfach großartig.

Trotz all des Humors und der vielen Action, haben die Autoren aber nicht vergessen, den Charakteren etwas Hintergrund zu spendieren und somit ihnen ein bisschen Tiefe zu verleihen. Das Paradebeispiel ist hierfür Harley Quinn. Hier wird enthüllt, wie ihre Beziehung zum Joker entstand, und wie aus einer Psychologin dessen Geliebte werden konnte. So erhält der Leser einen faszinierenden Blick auf die schillerndste Person des Teams.

Die Zeichnungen stammen von einer Vielzahl von Autoren, dementsprechend schwanken sie etwas in der Qualität, aber kein Zeichner ist als Totalausfall anzusehen. Sie halten alle ein gewisses Niveau und sich an die Vorgaben für das Aussehen der Charaktere. Ein Höhepunkt ist zeichnerisch mit Sicherheit die Herkunftsgeschichte von Harley Quinn. Gemeinsam ist aber allen Panels, die knallbunte Farbgebung, die zu dieser Geschichte einfach passend ist. Wie der Inhalt nehmen sich auch die Zeichnungen nicht vollkommen Ernst. Und das ist gut so. So können Handlung, Witz und Bilder Hand in Hand gehen und ein einheitliches, wenn auch geplantes, chaotisches Ganzes ergeben.

Als Bonus gibt es noch die Cover der US-Einzelhefte und eine ganz kurze Vorstellung der Suicide Squad. Auf jeden Fall bekommt der Leser viel Comic für sein Geld.


Fazit

Suicide Squad will einfach nur Spaß machen und das tut es auf einmalige Art und Weise. Eine tiefschürfende Handlung zu erwarten, wäre fehl am Platze. Dafür gibt es eine Harley Quinn in Hochform, die zusammen mit Deadshot, King Shark und dem Rest die Welt mächtig durcheinander wirbelt.


Pro & Contra

+ Harley Quinn
+ Gänsehautmoment zwischen Deadshot und Harley Quinn
+ Expendables in der Superschurkenvariante

0 häufiger Zeichnerwechsel

Bewertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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