He's my Vampire Band 2 (Aya Shouoto)

hes my vampire band2

Carlsen (Juli 2013)
Taschenbuch, 178 Seiten, 6,95 EUR
ISBN:  978-3-551-76815-5

Genre: Dark Fantasy / Mystery


Klappentext

Nachdem Kana auf der Straße ihren alten Sandkastenfreund Aki entdeckt hat, rennt sie ihm nach und erleidet einen schweren Verkehrsunfall. Um sie zu retten, trinkt Aki von ihrem Blut. Dadurch wird Kana automatisch zu seiner Dienerin. Aki ist in der Stadt, um die mit dämonischen Kräften behafteten sieben Stigmata zu sammeln, um so seinen kleinen Bruder Eriya zu retten. Als herauskommt, dass der völlig außer Kontrolle geratene Jin Shiranui ein Stigma hat, will Aki es ihm sofort nehmen – egal, was danach auch mit Jin passiert …


Rezension

Kanas Sandkastenfreund ist ein Vampir – und er hat sie zu seiner Dienerin gemacht. Aki kann ihrem köstlichen Blut nur schwer widerstehen, denn obwohl er ein Reinblüter ist, ist Kana seine erste Dienerin und er hat noch keine Erfahrung darin, seinen Blutdurst zu zügeln. Außerdem liebt er Kana, ebenso wie sein Bruder Eriya, den Aki retten will. Auch wenn er Kana dadurch wieder verlieren könnte. Aki fürchtet ohnehin ihren Hass, weil er sie verdorben und in ein unsterbliches „Monster“ verwandelt hat. Als herauskommt, dass Aki nach so genannten Stigmata sucht und ihr Mitschüler Jin Shiranui ein solches besitzt, hält Kana ihren vampirischen Freund davon ab, Jin etwas anzutun. Kana zu liebe lässt Aki den Raufbold erst einmal in Ruhe, welcher sich überraschend als Werwolf entpuppt. Und Jin ist plötzlich wie ein anhänglicher Hund, der Akis und Kanas Nähe sucht …

Nach einem düsteren und vielversprechenden Auftakt ist der zweite Band von „He’s my Vampire“ eine Enttäuschung. Die spannende Geschichte, die sich zuvor abgezeichnet hat, gerät ins Stocken und Aya Shouoto widmet sich stattdessen dem Schulalltag: Über Jin werden böse Gerüchte verbreitet und so meiden die meisten Schüler ihn – und auch Kana, weil sie mit ihm befreundet ist. Die macht sich wiederum Sorgen darüber, dass sie immer noch in keiner AG richtiges Mitglied ist und will kurzerhand einen eigenen Klub gründen. Aki ist davon nicht gerade begeistert, schließlich hat er eine Mission zu erfüllen. Doch Kana setzt sich durch und so widmet sich der zweite Band der Aufklärungen von paranormalen Problemen an der Schule. Die Story dümpelt vor sich hin und die Protagonisten haben gar keine Chance, dem Leser mehr von sich zu zeigen – und so geraten die Charaktere dieses Mal spürbar flacher. Auch die neuen Charaktere aus dem Schülerrat können nicht überzeugen.

 Es wirkt fast, als hätte die Mangaka ihr Pulver bereits im ersten Band verschossen und wüsste nun nicht, wohin die Geschichte eigentlich gehen soll. Das Setting an der Schule, wo Aki von allen Mädchen angeschmachtet wird, erinnert stark an „Vampire Knight“, wobei „He’s my Vampire“ nicht an die Ernsthaftigkeit und Melancholie von Matsuri Hinos Werk herankommt.  Im ersten Band waren gute Ansätze vorhanden und der Leser konnte noch auf eine wahrhaft finstere und emotional packende Vampirgeschichte hoffen – und erstickt nun unter dem belanglosen Schülergeplänkel. Es gibt zwar auch im zweiten Band einige Szenen, die unter die Haut gehen und wundervoll gezeichnet sind, doch der Anteil an schwachen Comedyeinlagen und ebenso schwachen Zeichnungen überwiegt.

„He’s my Vampire“ sah im ersten Band deutlich besser aus:  elegante Porträts und dunkle Farben dominierten den Manga und schufen eine unheimliche Atmosphäre, der man sich schwer entziehen konnte. Dieses Gefühl flackert nur in wenigen Szenen nochmals auf und selbst dabei wirken viele Panels unsauber gezeichnet. Immer wieder erscheinen Gesichter seltsam in die Länge gezogen und Akis Gesichtsausdruck schwankt beinahe von Seite zu Seite. Wo ist nur der arrogante und schmerzerfüllte Vampir geblieben? Es gibt sicher schlechter gezeichnete Manga und Aya Shouotos Stil ist auch dieses Mal durchaus außergewöhnlich – nur kann sie es eben deutlich besser. Es bleibt zu hoffen, dass der zweite Band nur ein Durchhänger war und die Mangaka sich wieder auf den stimmungsvollen Auftakt der Reihe besinnt.


Fazit

Der zweite Band von „He’s my Vampire“ ist eine herbe Enttäuschung: Aus der tiefsinnigen, finsteren Vampirgeschichte ist eine seichte Komödie geworden. Der alberne Schulalltag frisst die eigentlich gute Story nahezu auf. Ein paar gelungene Szenen retten die Geschichte gerade noch – hoffentlich besinnt sich Aya Shouoto in den weiteren Bänden wieder auf den hochatmosphärischen Auftakt der Reihe.   


Pro & Contra

+ Kana ist nach wie vor eine Sympathieträgerin
+ zwischendurch stimmungsvolle Szenen
+ Zeichnungen mit Wiedererkennungswert
+ spannende Hintergrundstory …
 
- … die leider unterbrochen wird
- belangloses Schulgeplänkel
 - schlechter Abklatsch anderer Vampirreihen

Wertung:

Handlung: 2,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3/5
Preis/Leistung: 3/5

Rezension zu "He's my Vampire" Band 1

Rezension zu "He's my Vampire" Band 3

Tags: Vampire, Aya Shouoto