The Walking Dead Bd.4 – Was das Herz begehrt (Robert Kirkman, Charlie Adlard, Cliff Rathburn)

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Verlag: Cross Cult (April 2007)
Hardcover, sw, 156 Seiten, 16,00 Euro
ISBN-13: 978-3-936480-34-4

Genre: Horror/ Drama


Klappentext

Wie viele Stunden hat ein Tag, wenn man nicht die Hälfte davon vor dem Fernseher verbringt? Wie lange ist es her, dass wir uns WIRKLICH anstrengen mussten, um etwas zu bekommen, das wir wollten? Wie lange ist es her, dass wir etwas WOLLTEN, das wir wirklich BRAUCHTEN? Die Welt, die wir kannten, ist Vergangenheit. Die Welt des Kommerzes und der Dekadenz ist einer Welt der Verantwortung und des Überlebens gewichen. Eine Epidemie apokalyptischen Ausmaßes lässt rund um den Globus die Toten auferstehen, um sich an den Lebenden schadlos zu halten. Nach ein paar Wochen ist die Gesellschaft am Ende. Es gibt keine Regierung mehr. Keinen Supermarkt. Kein Internet. Kein Kabelfernsehen. In einer Welt, die von den Toten regiert wird, sind wir gezwungen, endlich unser Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Für den Moment scheint die kleine Gruppe Überlebender um Polizist Rick Grimes eine sichere Zuflucht gefunden zu haben, doch die Lage bleibt gefährlich. Die früheren Insassen des Gefängnisses fordern ihr Hausrecht ein und die Situation innerhalb der Zäune spitzt sich zu. Konflikte um Gesetz und Ordnung, Sterbefälle und ein dubioser Neuankömmling stellen den Zusammenhalt der Belagerten auf eine harte Probe. Es kommt zum offenen Schlagabtausch innerhalb der Gruppe.


Rezension

Leben auf engstem Raum kann manchmal durchaus zu Problemen führen; erst recht, wenn dieser Ort ein staatliches Hochsicherheitsgefängnis ist und von außerhalb der Mauern und Gitter Untote versuchen einzudringen. Rick bekommt die Unzufriedenheit und Knappheit der eigenen Freiheiten zu spüren. Das Kommando wird ihm Stück für Stück entzogen und letztendlich seine Autorität infrage gestellt. Wie in den Zeiten zuvor gibt es aber auch hier Liebe, Hass, Leidenschaft und das Sinnen nach Rache. Speziell Michonne bringt als neues Mitglied der Gruppe Unruhe rein; jedoch nicht immer absichtlich. Der Comic Charakter Michonne unterscheidet sich jedoch etwas von dem in der TV - Serie.  Sie behält sich zwar ihre mysteriöse Aura und redet nicht viel, doch agiert sie hin und wieder etwas unbesonnen; woraufhin Vieles aus den Fugen zu geraten scheint.

Rick ist sowohl in der Serie, als auch im Comic ein Mann, der zwischen Emotionen und Beschützer - Instinkt hin und her gerissen wird. Er möchte alles richtig machen, doch überschreitet er dabei Grenzen und entfacht so einen Streit zwischen ihm und jemandem der Insassen, sodass das Gefüge der Gruppe sich ändert und beschlossen wird, dass die Entscheidungsgewalt nicht mehr nur bei einer einzigen Person liegen soll. Wie sich diese Neuerung bewähren wird, ist noch schwer zu sagen. Da sich Comic und TV - Produktion nun in mehreren Punkten unterscheiden, lässt sich nichts Genaueres sagen. Jedoch darf man gespannt sein, ob die neu beschlossene Demokratie, an der die Frauen absichtlich nicht teilnehmen wollen, funktionieren wird.

Was das Herz begehrt ist die konsequente und logische Fortsetzung der Geschichte und offenbart neue und interessante Charakterzüge der jeweiligen Protagonisten. Schnell wird deutlich, dass jeder eine besondere Rolle spielt. Die Gruppe ist dabei sich zu festigen, obwohl hin und wieder Ereignisse eintreten, die drohen die Stimmung unnötig aufzuheizen. Der vierte Band zeigt sehr gut, dass es aber zwangsläufig so kommen muss. Menschen können nicht eine so lange Zeit zusammengepfercht leben, ohne in Streit und Rage zu gelangen. Im Verlauf der Handlung zeigt sich, dass Rick bisher derjenige war, der alles für seine Mitmenschen getan hat und dabei vergessen hat, sich auch um sich selbst zu kümmern.

Kirkman, Adlard und Rathburn liefern wieder richtig gute Arbeit ab und haben eine Fortsetzung vorgelegt, die  weder verflacht noch langweilig wird. Dieses Mal geht es nicht darum sich primär vor den Zombies, sondern noch mehr vor den Menschen zu schützen. Die Zeichnungen drücken auch wieder das aus, was sie ausdrücken müssen: Hoffnung und Hoffnungslosigkeit zugleich, Liebe und Angst vor dem Bettnachbarn, Vertrauen und Missverständnisse. Ein ewiges Auf und Ab schwingt mit jeder schwarz-weißen Zeichnung mit. Tragik und Melancholie sind bei der Lektüre stets vor dem geistigen Auge sichtbar. Zusammengefasst: Jede Emotion ist spürbar wie eine eigene.

Cross Cult hat natürlich auch hier wieder eine sehr schöne Hardcover Ausgabe veröffentlicht, die sich neben den anderen Bänden sehr gut im Regal macht. Mit ein paar sehr informativen Informationen und der Fortsetzung des Zombie – Guides, ist The Walking Dead Band 4 eine Bereicherung für jeden Comic – Liebhaber.


Fazit

Es bleibt Nichts anderes zu sagen als: Ab in den nächsten Comic Laden und schnell mit The Walking Dead - Was das Herz begehrt wieder verlassen. Zugreifen lohnt sich allemal und macht Lust auf mehr!!!


Pro/ Contra

+ Fortsetzung Zombie – Guide
+ neue, hierarchische Strukturen
+ Aufbau neuer und zukünftiger Handlungsstränge

Bewertung:


Handlung : 5/5
Charaktere: 5/5
Lesespaß: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Preis/ Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Robert Kirkman:

Rezension zu The Walking Dead Bd.1 - Gute Alte Zeit
Rezension zu The Walking Dead Bd.2 - Ein langer Weg
Rezension zu The Walking Dead Bd.3 – Die Zuflucht
Rezension zu The Walking Dead Bd.5 - Die beste Verteidigung
Rezension zu The Walking Dead Bd.6 - Dieses sorgenvolle Leben