Lone Wolf & Cub (Kazuo Koike und Goseki Kojima)

Planet Manga (Juli 2003)
ca. 290 Seiten, 9,99 EUR
ISBN: 3-89921-450-1

Genre: Shonen, Action


Klappentext

Das von Kazuo Koike verfasste und von Goseki Kojima brillant in Szene gesetzte Samurai-Epos „Lone Wolf & Cub“ (Kozure Okami) ist nicht nur das bedeutendste und einflussreichste Werk seiner Art in Japan; dank einer spannenden Story, zweier faszinierender Hauptfiguren und nicht zuletzt auch dank seiner überragenden visuellen Kraft zählt dieser Klassiker zu Recht zu den weltweit besten Comics überhaupt.


Rezension

Ogami Itto war einmal ein angesehener Gefolgsmann des Shogun, seine Familie gehörte zu den drei wichtigsten an dessen Seite. Als Kaishakunin war es seine Aufgabe, den Verurteilten bei der Entleibung, dem rituellen Selbstmord, zu helfen, indem er ihren Todeskampf durch das Enthaupten beendete. Doch eines Tages wurde seine Familie ermordet, nur Ogami und sein Sohn Daigoro überlebten. Durch eine Intrige wurde er des Verrates bezichtigt und hatte nur noch die Wahl zu fliehen.

Von nun an reist er unter dem Namen Kozure Okami mit seinem Sohn durch das Land und ist als Auftragsmörder tätig. Dabei vergisst er aber niemals sein eigentliches Ziel, sich an den Mördern seiner Familie zu rächen, die nun seinen Posten als Kaishakunin des Shogun übernommen haben. Man könnte meinen, bei diesem Leben ist ein kleines Kind ein Hindernis, aber Okami weiß genau, wie er seine Schwäche in eine Stärke umwandeln kann.

Anfangs wirkt Kozure Okami unsympathisch, gerade durch seine Tätigkeit als Auftragsmörder, aber mit der Zeit lernt der Leser seine Beweggründe immer besser kennen und ihn somit auch zu verstehen. Eine Entwicklung ist eigentlich bei keinem der Charaktere zu sehen. Okami ist von Anfang an ein perfekter Schwerkämpfer, der sogar alleine gegen eine ganze Armee antreten kann, und sein dreijähriger Sohn Daigoro wirkt als wäre er wesentlich älter. PUNKT Er übt zwar zwischenzeitlich verschiedene Dinge wie das Zählen, bleibt aber an sich immer auf demselben Niveau. Die Geschichte lebt nur durch ihre Erlebnisse und den Weg den sie gehen, nicht aber durch ihre Veränderungen auf Grund ihres Lebens. Mit der Zeit könnte es etwas langweilig werden, diese Geschichte über so viele Bände hinweg zu verfolgen.

Es werden viele Begriffe aus dem 17. Jahrhundert verwendet, die nicht einfach zu übersetzen sind. Deshalb wurden diese Begriffe stehen gelassen und können am Ende des Manga nachgeschlagen werden. Hier werden sie sehr genau beschrieben. Dadurch ist die Geschichte allerdings nicht ganz flüssig zu lesen. Gerade für jemanden, der sich überhaupt nicht mit dem Japan im 17. Jahrhundert auskennt, dürfte es schwierig sein die Entscheidungen der Charaktere nachzuvollziehen. Für Kenner und Interessierte ist es jedoch eine gute Ergänzung zu dem bereits angeeigneten Wissen. Am Ende der Bände stehen oftmals Zusatzinformationen über diese Zeit und das Leben der Samurai.

Die Zeichnungen sind sehr hart und rau, was aber zur Geschichte und gerade der Zeit, in der sie spielt, passt. Es sind detaillierte Hintergründe vorhanden, man merkt aber, dass das Hauptaugenmerk nicht auf den Zeichnungen lag. Die Nebencharaktere sind teilweise schwer auseinander zu halten. Gerade bei Kampfszenen werden die Konturen undeutlicher, wodurch allerdings Dynamik entsteht.


Fazit

Der Manga ist spannend, besonders wenn man sich für die Zeit der Samurai interessiert. Wer aber nicht nur Action in einer Story möchte und sich weniger für die Geschichte aus dem 17. Jahrhundert interessiert, sollte besser zu einem anderen Manga greifen.


Pro & Contra

+ viele Informationen
+ passender Zeichenstil

- unterbrochener Lesefluss
- keine Charakterentwicklung

Bewertung

Handlung: 3/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5