Latinale 2013 – 8. Mobiles Lateinamerikanisches Poesiefestival 15.10.-22.10.2013

Jung, Vernetzt, mobil - so präsentiert sich auch in diesem Herbst die aktuelle Lyrik Lateinamerikas, wie sie im Internet, in nicht-kommerziellen Kleinverlagen und auf den sich multiplizierenden Festivals des subkontinents zirkuliert, in Berlin, Jena und Osnabrück.

Das mobile lateinamerikanische Poesiefestival Latinale (gegründet 2006 in Berlin) ist dieses Jahr zum achten Mal in Folge in Deutschland unterwegs! In Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes Berlin sorgen die Kuratoren Timo Berger und Rike Bolte sowie ein engagiertes Team dafür, dass die zeitgenössische lateinamerikanische Dichtkunst in Deutschland eine größere Verbreitung findet – und zwar jenseits exotischer Etikette. Ganz real, ja sogar hiesig muten die poetischen Sichtweisen an, die die Latinale dieses Jahr im Original und in deutscher Übersetzung präsentiert. So schreibt sich ein Gedichtzyklus aus Chile in Spandau ein und erlaubt es sich gar, auf Deutsch zu fluchen. Ein Text aus Puerto Rico fremdelt angesichts der „Poeme der Wall Street“. Ein Gedicht über die Stadt Brasilia folgt der politisch-ironischen Schreibweise Heinrich Heines. Und doch stammen alle diese poetischen Perspektiven aus Lateinamerika und der Karibik. Latinale 2013 befasst sich insbesondere mit karibischer Poesie und legt außerdem einen Schwerpunkt auf Brasilien, dem diesjährigen Ehrengast der Frankfurter Buchmesse.
Die Karibik hat Schreibweisen hervorgebracht, die die sprachliche und kulturelle Vielfalt dieses mehrere Länder und Territorien umfassenden Raums wiedergeben: Wingston González aus Guatemala etwa mixt in seine Texte Garifuna, die Sprache einer afro- indigenen Gemeinschaft, und Pidgin-Englisch. In Brasilien ist eine europäische Sprache, das Portugiesische, mit Einflüssen aus Afrika fusioniert. Daraus hat sich en ganz eigener Ton entwickelt, der auch in der Dichtung dieses großen Landes erklingt. In den vergangenen Jahren hat sich in Brasilien eine der spannendsten Poesie-Szenen des Kontinents herausgebildet: Die jungen Dichter/-innen schöpfen aus dem technischen Fundus der konkreten Poesie, übernehmen den Do-it-yourself Gestus der Poesia Marginal und verarbeiten Einflüsse aus der anglosächsischen und französischen Dichtung. Gemein ist ihnen allen, dass sie als individuelle Stimmen wahrgenommen werden möchten, und ihre Texte dennoch Anschluss finden an die Global Poetry wie sie heutzutage in Mumbai, Moskau oder Berlin-Mitte geschrieben wird. Auf der Latinale 2013, die in Jena, Osnabrück und Berlin stattfindet, treten folgende Dichter/-innen auf:

  • Wingston González aus Guatemala Gloria Dünkler aus Chile
  • Karen Sevilla aus Puerto Rico
  • Rafael Mantovani aus Brasilien / Berlin Chacal aus Brasilien
  • Nicolás Behr aus Brasilien
  • John Jairo Junieles aus Kolumbien Augusto Rodríguez aus Ecuador Ángel Orutño aus Mexiko

Wie immer steht bei der Latinale Poesie als dynamisches Format im Vordergrund: kein Gedicht aus Lateinamerika wird jemals gleich gelesen! Außerdem können Studierende und alle Interessierten mit den Dichterinnen und Dichtern zusammen Gedichte übersetzen, poetische Randbemerkungen anstellen und bei allen weiteren Veranstaltungen rund ums gedichtete Wort mit von der Partie sein. Latinale ist eine Plattform, die sich unterschiedliche Strategien zu eigen macht, um lateinamerikanische Literatur sichtbar zu machen. Das Festival ist in Lateinamerika mittlerweile in der Dichterszene überaus bekannt und eine Teilnahme immer begehrter. Auf Facebook folgen der Latinale mehr als 700 Fans und in der Festivalstadt Berlin gilt das mobile lateinamerikanische Festival als ein besonderes Event, weil es Publikum und Gäste aus Lateinamerika einander näher bringt. Dieses Jahr findet die Latinale statt in Kooperation mit: Literaturbüro Westniedersachsen, Universität Osnabrück, Insitut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Iberoamérica e.V., Berliner Literarische Aktion, Hochroth-Verlag, Lettrétage, Ibero- Amerikanisches Institut Berlin und Lateinamerika Institut der Freien Universität Berlin.

Programmdetails Berlin:

Dienstag, 15. Oktober 20 UHR In deutscher, portugiesischer und poetischer Sprache! Zum Auftakt der Latinale treffen sich brasilianische und deutsche Dichter zum poetischen Schlagabtausch! An einem atemberaubend abenteuerlichen Ort. Und das Publikum allein entscheidet, wer gewinnt ... schon jetzt ein Klassiker.

Moderation: Martin Jankowski und Timo Berger Musik: Aurelie Maurin SPIELT Berlin Bossa! Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Berliner Literarische Aktion. Information: http://www.berliner-literarische-aktion.de [1] THEATER 89, Putlitzstr. 13, 10551 Berlin, Eintritt: 5 € / erm. 3 €

MITTWOCH, 16. OKTOBER, 19:00 UHR Lesung und Gespräch [spanisch] mit JOHN JAIRO JUNIELESModeration: María I. Schulz, in Kooperation mit alba.lateinamerika lesen Kolumbianische Botschaft, Taubenstr. 23, 10117 Berlin, Eintritt frei

DONNERSTAG, 17. OKTOBER, 19:00 UHR EL DISPARADOR POÉTICO. OBJETOS QUE INSPIRAN (Der poetische Auslöser. Inspirierende Objekte). Gespräch und Lesung [spanisch/portugiesisch]mit GLORIA DÜNKLER, WINGSTON GONZÁLEZ, JOHN JAIRO JUNIELES, ÁNGEL ORTUÑOund KAREN SEVILLA; Special Guests: NICOLÁS BEHr und CHACALModeration: María I. Schulz Ibero-Amerikanisches Institut, Potsdamer Str. 37, 10785 Berlin, Eintritt frei

FREITAG, 18. OKTOBER, 20:00 UHR POESIENACHT. Lesung [spanisch/portugiesisch/deutsch] mit GLORIA DÜNKLER, WINGSTON GONZÁLEZ, JOHN JAIRO JUNIELES, RAFAEL MANTOVANI, ÁNGEL ORTUÑO, AUGUSTO RODRÍGUEZ, KAREN SEVILLA, LAURA WITTNER Moderation: Martin Jankowski Instituto Cervantes, Rosenstr. 18-19, 10178 Berlin, Eintritt 5/3 €

SAMSTAG, 19. OKTOBER, 13:00 – 17:00 UHR Übersetzungsworkshop für Schüler/innen, Studierende und Interessierte mit den Dichterinnen und Dichtern der Latinale Anmeldung bis 15.10. an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Lateinamerika-Institut, Rüdesheimer Str. 54-56, 14197 Berlin

SAMSTAG, 19. OKTOBER, 20:00 UHR Lesung [spanisch/portugiesisch/deutsch] mit LUIS CHAVES, WINGSTON GONZÁLEZ, RERY MALDONADO, ODILE KENNEL und ÉRICA ZÍNGANOIm Anschluss Abschlussparty mit Live-MusikModeration: Johanna Raabe, in Kooperation mit dem hochroth VerlagDer hochroth Verlag versteht sich als Modellprojekt zur alternativen Verlagsszene. Im Gegensatz zur verbreiteten Tendenz, Gedichte online zu veröffentlichen, setzt hochroth also in klassischer Weise auf „Bücher zum Anfassen“. _Lettrétage, Mehringdamm__ 61, 10961 Berlin, Eintritt frei_

Alle Informationen auch zu den Veranstaltungen in Jena und Osnabrück: http://www.latinale.de


(Quelle: Pressetext und http://latinale.blogsport.eu)