Melanie Schober (18.10.2013)

Interview mit Melanie Schober

melanie schoberLiteratopia: Hallo, Melanie! Im Sommer ist der Auftakt Deiner neuen Mangareihe „Skull Party“ erschienen – was erwartet die Leser?

Melanie Schober: Die Leser erwartet vor allem eine Geschichte, bei der man sich als Leser nie sicher sein kann, was als nächstes passieren wird. : ) Durch den Mix verschiedenster Genres habe ich versucht, eine individuelle  Welt zu stricken, die ihren ureigenen Gesetzen folgt.

Ich hoffe, die Leser werden Spaß an den teilweise schrulligen Charakteren und den bedrohlichen Monstern, die überall lauern, haben!

Literatopia: Das Setting von „Skull Party“ kann man durchaus als dystopisch bezeichnen: Die Welt ist beinahe versunken und Menschen werden mit Medikamenten ruhiggestellt. Was hat Dich zu dieser düsteren Zukunftsvision inspiriert?

Melanie Schober: Vielleicht bin ich manchmal genauso pessimistisch und wütend wie Emil, wenn ich beobachte, was in der Welt um uns herum geschieht. Auf die Natur und die Gesundheit unserer Mutter Erde wird seit Beginn des industriellen Zeitalters kaum mehr Wert gelegt.

Wertvolle Ressourcen, das Erbe unserer Kinder, wird dem Kapitalismus zum Opfer gebracht und oft frage ich mich, wie diese Kinder über uns denken werden, wenn wir ihnen eine Welt hinterlassen, die immer unwirtlicher und ausgelaugter daher kommt, weil wir unverantwortlich gehandelt haben.

Emil ist das personifizierte „wütende Kind“, das vielleicht einmal nach uns leben wird, auf einer möglicherweise stark beschädigten Welt (Stichwort Fukushima).

Der Aspekt mit den Drogen, die dazu dienen sollen, die Bevölkerung ruhig zu stellen, finden viele Leser schockierend. Doch wenn man näher darüber nachdenkt, ist diese Zukunftsvision – zumindest teilweise – bereits verwirklicht. Hyperaktive Kinder werden mittels Medikamente ruhig gestellt, unjodiertes Salz zu finden, ist schwer (in manchen Gegenden kommt sogar das Trinkwasser in jodierter Form aus der Leitung. Was soll man da machen, wenn man sich jodfreies Wasser wünscht?), Manager nehmen wie selbstverständlich bestimmte Substanzen zu sich, um länger leistungsfähig zu bleiben und mit weniger Schlaf auszukommen.

Meine Inspiration stammt von dem, was ich um mich herum beobachte und oft nicht gut finde. Aber natürlich hab ich in Skull Party etwas übertrieben,  weil man eigentlich immer das worst case Szenario darstellen muss, um die Leute zum Nachdenken anzuregen! : )

Literatopia: Dein Protagonist Emil drückt sich teilweise ziemlich derb aus. Wie würdest Du unseren Lesern seinen Charakter beschreiben?

Melanie Schober: Emil ist ein depressives, grüblerisches, passives Arschloch! Er ist kein lieber Kerl. Zumindest am Anfang der Geschichte. Vieles von dem, was er sagt und denkt, stimmt natürlich. Aber gleichzeitig ist er faul und weicht Dingen aus, die ihm als zu unangenehm erscheinen. Er rebelliert um jeden Preis und schert sich nicht darum, dass er damit seinem Vater und seiner Schwester große Sorgen bereitet. Er ist ein Egoist und hat viele dunkle Seiten in sich, die ihm noch zum Verhängnis werden könnten!

Trotzdem denke ich, dass Emil von vielen auch gemocht wird. Weil er kein Kriecher ist und sich nicht unterkriegen lässt! Er bleibt auf seine Weise immer er selbst, auch wenn er später reift und lernt, nicht nur herumzuschimpfen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen.

Er ist ein sehr rauer Charakter, der sein Herz aus Gold erst mühsam und mit bloßen Händen aus einem Berg Dreck und Steinen bergen muss.
Es macht mir großen Spaß, das darzustellen! : )

Literatopia: In „Skull Party“ dreht sich vieles um die mysteriösen Schädel. Wie viel von der Mythologie um die Kristallschädel der südamerikanischen Hochkulturen steckt in Deinem Werk? Und hat vielleicht auch „Indiana Jones“ eine Rolle gespielt?

Melanie Schober: Bevor ich mit der Arbeit an „Skull Party“ begonnen habe, habe ich  eine Menge über die mystischen Eigenschaften der Schädel aus Südamerika gelesen! Die spannenden Fakten zu dem Thema haben mich total inspiriert und schließlich zu dem komplizierten Story Geflecht in „Skull Party“ geführt.

Das heißt, es steckt sehr viel von den, in der realen Welt wirklich existierenden, Schädeln in Skull Party, aber so gut wie nichts von Indiana Jones. : )

Literatopia: Der Stil von „Skull Party“ erinnert an eine Mischung aus Rockabilly und Gothic. War das die Richtung, die Du einschlagen wolltest? Wer und was hat Deinen Stil inspiriert? 

Melanie Schober: Ja, Rockabilly und Gothic beschreibt es ganz gut. Die meisten Menschen in „Skull Party“ sind recht konservativ gekleidet (wie z.B. Robert mit seiner Hornbrille, den gegelten Haaren und den Hosenträgern). Im Kontrast dazu bevorzugt Emil zerrissene Jeans, oder Shirts, die unordentlich in Fetzen hängen. Seine Schwester Rosa ist vernünftig und feminin. Bei ihr habe ich mich ein bisschen am japanischen „Lolita Look“ bedient, bei dem Petticoats auch eine wichtige Rolle spielen. Lucas hingegen ist düster und genauso ein individueller Einzelgänger wie Emil. Er bevorzugt schwarze Fingernägel, schwere Schuhe und dunkle Mäntel.

Im Grunde war es mir einfach nur wichtig, die Beschaffenheit der Figuren über ihre Optik nach außen zu tragen. Die Spießer im Anzug, der Rebell mit der Strubbelfrisur, das ordentliche Mädchen im schwingenden Rock, der böse, schwarze Typ ... : )

Literatopia: Zu „Skull Party“ gibt es eine eigene Website mit diversen Features. Wer steckt hinter der Website? Und wird die Seite von den Lesern angenommen?

Melanie Schober: Hinter der Website steckt eine Agentur namens „Die Hobrechts“. Sie wird vom Carlsen Verlag betreut und leider weiß ich nicht, wie viele User sich auf ihr tummeln. Ich bemühe mich aber, regelmäßig neues Material für die Seite zu produzieren, das zusätzliche Informationen zur recht komplexen Skull Party Welt liefert. Das sind Infos, die man nicht unbedingt braucht, um der Geschichte folgen zu können, die die Einsicht aber vertiefen und es dem Leser ermöglichen, jeden Winkel dieses Universums zu erkunden.

skull party emilZudem berichte ich dort in Video Blogs über mein Leben als Zeichnerin. Es ist mir sehr wichtig, mit den Lesern zu kommunizieren. Nur so erfährt man, was sie bewegt und was sie gerne lesen wollen! Als Zeichnerin sehe ich mich in erster Linie als Dienerin meiner Leser – was aber nicht bedeutet, dass ich den Lesern immer das gebe, was sie sich am sehnlichsten wünschen. Manchmal ist es gut zu wissen, was der Leser erwartet, nur um ihn dann komplett vor den Kopf zu stoßen!
Die Skull Party Seite ist also als Bindeglied zwischen mir und den Lesern zu verstehen. Sie können sich sogar über diverse Wettbewerbe selbst in den Manga mit einbringen!

Literatopia: Um Inhalte auf der „Skull Party“-Website freizuschalten, benötigt man verschiedene Schlüssel, die man online, aber auch offline finden kann. Welche Möglichkeit haben User, die zum Beispiel nicht ein Poster mit Schlüssel haben oder die aktuelle AnimaniA zur Hand, an solche Schlüssel zu kommen?

Melanie Schober: Dafür gibt es die Wettbewerbe, die vor allem über die „Skull Party“-Facebookseite veranstaltet werden. Als Belohnung für die Teilnahme werden Schlüssel vergeben.

Auch im Carlsen Newsletter findet sich der ein oder andere Schlüssel, oder in der Manga Preview. Außerdem sind die Schlüssel nicht exklusiv und einmalig. Sie können untereinander getauscht werden, wenn der „Schlüsselfinder“ das will. : )

Literatopia: Du hast bereits als Kind Comics gezeichnet – wie sahen Deine ersten Werke aus? Und wann war für Dich klar, dass Du Mangazeichnerin werden willst?

Melanie Schober: Oh, wenn ihr DAS sehen könntet! Haha ...

Meine ersten Werke sahen sehr ... psychedelisch aus. Ich frage mich heute noch, was damals in meinem Kopf vorgegangen ist. Meine Ersten Geschichten spielten auf einem fremden Planeten voller bonbonbunter Figuren, die hauptsächlich aus Tropfenformen aufgebaut waren. Der Titel meines ersten Comics war „Die Fahrt ins rosa Loch“.  Das sorgt jetzt immer noch für Lacher, wenn ich das alte Heft von damals ausgrabe!

Damals wusste ich noch nichts von Mangas. Meine Helden waren Donald und Dagobert Duck. Erst als „Sailor Moon“ ins Fernsehen kam, hab ich den Mangastil kennen gelernt und nach und nach meinen Stil umgestellt. Mit etwa 15 Jahren war dann mein Ziel klar: Mangazeichnerin wollte ich werden!
Un-be-dingt!

Literatopia: Die Zahl deutschsprachiger Mangazeichner ist recht überschaubar.  Warum gibt es so wenige Veröffentlichungen von deutschen und österreichischen Zeichnern? Und hast Du Kontakt zu anderen Mangaka?

personal paradiseMelanie Schober: Ja, ich hab sehr viel Kontakt zu anderen Zeichnern. Es ist schön, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Denn wie schon erwähnt, gibt es nicht so viele aktive Mangazeichner hierzulande, die den Beruf auf professioneller Basis ausüben.

Ich denke, die Gründe warum das so ist, sind vielfältig und komplex. Vor einigen Jahren noch gab es einen Boom, deutsche Zeichner betreffend und der Markt wurde regelrecht mit deutschen Mangas überschwemmt! Das hat dazu geführt, dass aus dem anfänglichen, großen Interesse schnell Übersättigung wurde. Denn die Werke aus dieser Zeit waren zwar allesamt ambitioniert, aber konnten dem Vergleich mit der Konkurrenz aus Japan nicht Stand halten. Wie auch? In Japan existiert schon seit Ewigkeiten eine Tradition hinsichtlich des Erzählens in Bildern. Der Manga hat sich langsam aus traditionellen Tuschezeichnungen heraus entwickelt und wir Zeichner hierzulande haben nur unsere Lieblingszeichner und ihre Werke, um daraus zu lernen und unseren eigenen Stil zu entwickeln. Das schränkt natürlich  unsere Möglichkeiten ein, unseren Horizont zu erweitern und ebenso reife Werke zu zeichnen, wie die Topkünstler aus Japan, mit denen wir auf dem Markt konkurrieren müssen.

Man muss das Ganze auch aus der Sicht der Künstler sehen. Ein Mangazeichner hierzulande verdient nicht sehr viel. Gleichzeitig ist das Arbeitspensum enorm! Man kann sich kaum mehr ein freies Wochenende erlauben und steht ständig unter Druck. Dann kommt noch Kritik aus dem Internet und man hadert mit seinem Schicksal, fragt sich, warum man das alles überhaupt macht ... So mancher ist daran zerbrochen und hat seinen Traum zugunsten eines „normalen Jobs“ aufgegeben.

Und so sind am Ende nur diejenigen übrig geblieben, deren Leidenschaft all diese Hindernisse überwunden hat und die sich auch auf dem harten Markt durchsetzen konnten. Es reicht nicht, nur schön/perfekt zeichnen zu können. Das ist oft gar nicht so wichtig ... Man muss – auf seine eigene Art - etwas zu erzählen haben und man muss die Kraft haben, durchzuhalten, Termine ernst zu nehmen und sich immer weiter zu entwickeln! Dann kann man es schaffen!

Literatopia: Hast Du schon viel (negative) Kritik von anonymisierten Usern aus dem Netz bekommen? Und wie baut man sich danach wieder auf?

Melanie Schober: Ja, besonders damals, als die ersten Mangas von mir erschienen sind, gab es viel negative Kritik, da mein Zeichenstil damals noch nicht so ausgereift war. Manches davon möchte ich nicht mal als „Kritik“ bezeichnen. Es erinnerte mehr an Cyber-Mobbing. Aber ich war damals nicht die Einzige, die darunter leiden musste. Es gab sogar schon Bücherverbrennungen, welche stolz per Handyfoto dokumentiert und dann im Carlsenforum online gestellt wurden. Das ist echt hart!

Wenn so etwas passiert, ist man natürlich im ersten Moment am Boden zerstört. Man ist darauf vorbereitet, dass nicht jedem gefallen wird, was man gezeichnet hat, aber dieser überzogene Hass trifft einen an manchen Tagen bis ins Mark.

Das einzige, was dann hilft, ist durchzuatmen und Objektivität zu gewinnen. Objektiv betrachtet gibt es keinen Grund, sich über Leute zu ärgern, deren einzige Möglichkeit, sich gut zu fühlen, darin besteht, die Arbeit eines anderen in den Staub zu treten. Kein Mensch, der Glück und Zufriedenheit aus etwas Positivem schöpft, behandelt seine Mitmenschen so mies.

design dervogelmannUnd mittlerweile gestatte ich es diesen Menschen nicht mehr, Energie und Belustigung aus meiner verletzten Reaktion zu ziehen. Wenn ich eine Kritik bekomme, die ganz offensichtlich die Grenze zwischen negativer Kritik und Mobbing überschreitet, reagiere ich entweder gar nicht, oder ich kontere mit Humor. Es gibt nichts, was man Humor entgegensetzen kann, außer noch lustigerem Humor. Und die meisten hasserfüllten Leute sind leider sehr humorlos. : )

Literatopia: Auch für Dich war „Sailor Moon“ die Einstiegsdroge.  Wie stehst Du heute zur schönen Mädchenkriegerin? 

Melanie Schober: Ich liebe „Sailor Moon“ immer noch! Ich finde, die Serie strahlt so ein ganz besonderes Flair aus, das am ehesten mit „Weihnachten“ im Herzen zu vergleichen ist. Es erinnert mich an gute Zeiten, wenn ich „Sailor Moon“ sehe und ich spüre einen Hauch der Aufregung, die ich als Kind durch die Serie empfunden habe.

Nach wie vor finde ich, dass Naoko Takeuchi da etwas ganz Besonderes geschaffen hat, das auch noch Jahrzehnte später von vielen geliebt und verehrt wird. „Sailor Moon“ ist meine Heldin! Und Son Goku mein Held. : )

Literatopia: Aus Deinem Einzelband „Personal Paradise“ wurden schließlich fünf Bände. Inwiefern hängen die einzelnen Geschichten zusammen?

Melanie Schober: Alle „Personal Paradise“ Bände spielen im selben Universum, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten und aus verschiedenen Perspektiven. Aber man begegnet immer wieder denselben Figuren und erlebt die unterschiedlichen Fronten (Northside, Southside, Westside, Eastside) in jedem Band aus einem anderen Blickwinkel. So sind die „Bösen“ aus Band 1 das Hauptthema in Band 2 und man erfährt, dass sie auch nur Menschen sind und Gründe für ihr Handeln vorweisen können. Sie sind nicht einfach nur „böse“. Sie führen ein vollkommen anderes Leben und fühlen sich genauso im Recht, wie die „Guten“.

Literatopia: Wie war die Resonanz auf „Personal Paradise“ und auf den ersten Band von „Skull Party“? Und wie hältst Du Kontakt zu Deinen Fans?

Melanie Schober: Ich muss zugeben, dass „Personal Paradise“ mehr Resonanz bei den Lesern ausgelöst hat, als aktuell „Skull Party“. Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht daran, dass die Charaktere in „Skull Party“ weniger durchgeknallt und „erwachsener“ sind...? Aber auf jeden Fall bekomme ich trotzdem oft Nachrichten über meine Homepage oder über meine facebook-Künstlerseite und das freut mich total!

Ich bemühe mich, den Großteil der Mails auch wirklich zu beantworten, aber aufgrund des Arbeitspensums, gelingt mir das leider nicht immer. : (
Am ehesten erreicht man mich über facebook oder twitter. Ich bin ein kleiner social media junkie! : )

Literatopia: Woher stammt eigentlich Dein Künstlername „Aoki Nezumi“? Und wo verwendest Du Ihn?

Melanie Schober: Ooooh, dieser Künstlername ist eigentlich schon lange nicht mehr aktuell! Ich hab ihn abgelegt, als ich mit  Personal Paradise angefangen habe, um zu demonstrieren, dass ich ja eine westliche Zeichnerin bin, die sich nicht hinter einem japanischen Synonym verstecken will.
Derzeit bin ich unter dem Nickname „Rosa Maus“ im Netz unterwegs. Ich mag rosa und ich mag Mäuse. Deswegen Rosa Maus im Internet!

Literatopia: Was liest Du selbst gerne? Tummeln sich hauptsächlich Manga und Comics in Deinen Bücherregalen oder darf es auch ein Roman sein?

personal paradise miss miseryMelanie Schober: Ich lese ALLES. Comics, Mangas, Romane ... Die Rückseite von Shampooflaschen ... :) Ich bin ein LeseFREAK! Nur fehlt mir derzeit leider oft die Zeit, um dieser  Leidenschaft nachzugehen.
Mein iPad + Kindle App begleitet mich jedenfalls auf jeder Zugfahrt!

Literatopia: Also sind eBooks immer dabei – was hältst Du denn von eComics und eMangas?

Melanie Schober: Ui, nicht so viel, wenn ich ehrlich bin!

Während bei Büchern die Digitalisierung ganz gut funktioniert, klappt der Sprung bei den Comics nicht so ganz, wie ich finde. Das liegt an der Natur der Zeichnungen und des Seitenaufbaus!

Nehmen wir mal an, man hat eine detailreiche Doppelseite vor sich und digitalisiert diese. So verpasst man den Anblick des Panoramas, das sich einem bietet, wenn man die Doppelseite aufschlägt, weil man zuerst die eine und dann die andere Seite lesen muss.

Probleme ergeben sich auch mit dem Lesefluss, wenn vertikal angeordnete Panels neben horizontal angeordneten Panels stehen. Um die Schrift lesen zu können, muss man heranzoomen, weil die meisten Reader sehr klein sind. Beim vertikalen Panel muss man nach unten scrollen, um alles lesen zu können. Dann muss man wieder hoch scrollen, um die horizontal angeordneten Panels zu lesen. Das ist alles sehr mühsam und besonders Mangaleser werden dabei wohl ungeduldig, weil sie es gewöhnt sind, ihre Bücher mehr zu fressen, als sie manierlich zu verzehren. : )

Mangas sind ein sehr, sehr schnelles Medium und all die Krücken, die notwendig sind, um einen eManga lesbar zu machen, stören wahnsinnig beim Lesen. Deswegen befürchte ich, dass sich das nicht durchsetzen wird.

Außer vielleicht bei Mangas/Comics, die extra für diese Art der Veröffentlichung gestaltet wurden. Ich könnte mir zum Beispiel ein „endless scrolling“ System vorstellen, bei dem man die einzelnen Panels von oben nach unten runter scrollt, wie bei einer Filmrolle. Und wenn man schon dabei ist, einen digitalen Comic zu produzieren, könnte man kleine Animationselemente/Geräusche hinzufügen, um das Medium vollkommen auszunutzen.
Aber vielleicht ist das schon zu viel!

Die meisten Mangafans mögen es simpel, schnell und einfach : )

Literatopia: Kannst Du uns schon verraten, wie es mit „Skull Party“ weitergeht? Wie viele Bände sind insgesamt geplant?

Melanie Schober: Insgesamt sollen es vier Bände werden.
Wie es weitergeht? Es wird sicher viele Überraschungen und unerwartete Wendungen geben. Und man darf sich auf einen Haufen krasser Situationen gefasst machen, da ich – beinahe – Narrenfreiheit von Seiten des Verlags zugesichert bekommen habe. Und das habe ich voller Freude und Dankbarkeit ausgenutzt!
Ich hoffe, dass ich weiterhin gute Unterhaltung bieten kann. : )

Literatopia: Herzlichen Dank für das schöne Interview!

 

melanie schober arbeit

 


Fotos und Bildmaterial: Copyright by Melanie Schober

Zeichnerhomepage: www.melanie-schober.at

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www.skullparty.de

Rezension zu "Skull Party" (Band 1)

Rezension zu "Skull Party" (Band 2)

Rezension zu "Skull Party" (Band 3)


Dieses Interview wurde von Judith Gor für Literatopia.de geführt. Alle Rechte vorbehalten.