Servamp Band 2 (Strike Tanaka)

servamp2

Tokyopop (September 2013)
Taschenbuch, 184 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-3-8420-0771-0

Genre: Mystery / Action


Klappentext

Mein Diener, der Vampir!

Eines Tages liest Mahiru eine streunende Katze auf. Die böse Überraschung: das süße Kätzchen ist ein Vampir! Zu allem Überfluss schließt der pflichtbewusste Mahiru mit „Sleepy Ash“, dem Servamp der Trägheit, ungewollt einen Vertrag und gerät damit zwischen die Fronten im Krieg der Servamps!


Rezension

Mahirus Kumpel Sakuya fehlt unentschuldigt in der Schule, weshalb sich seine Freunde Sorgen machen. Kurzerhand beschließt Mahiru, ihn nach der Schule zu besuchen und ihm ein Lunchpaket zu bringen. Vielleicht ist Sakuya ja krank und muss das Bett hüten. Die beiden kennen sich bereits seit Kindertagen und Mahiru war schon unzählige Male bei ihm – doch warum findet er das Haus seines Freundes nicht? Und kennen sie sich nicht doch erst seit der Mittelschule? Was wäre, wenn all seine Erinnerungen an Sakuya gar nicht auf realen Ereignissen beruhen? Der gute Freund entpuppt sich schließlich als Lügner und Vampir und greift Mahiru an. Der ist von der Situation vollkommen überfordert und weiß nicht, was er tun soll. So unentschlossen kann er Kuro, den Servamp „Sleepy Ash“, nicht im Kampf einsetzen …

Nach einem rasanten ersten Band geht es mit „Servamp“ actionreich weiter: Für Mahiru bricht eine Welt zusammen, als er erfährt, dass sein Freund Sakuya ein Vampir und obendrein ein Abkömmling Tsubakis – gewissermaßen seines Erzfeinde – ist. Mahiru ist gezwungen gegen seinen Freund zu kämpfen, doch gleichzeitig will er ihn beschützen. Seine gegensätzlichen Empfindungen machen ihn handlungsunfähig und damit auch seinen Servamp „Sleepy Ash“, den er wegen seiner Katzengestalt bei Tag Kuro nennt. Glücklicherweise eilen Mahiru sein neuer Mitstreiter Misono und dessen Servamp Lilly, „All of Love“, zu Hilfe. Und dann mischt sich auch noch ein skurriler Antiquitätenhändler, der ebenfalls Vertragspartner eines Servamps ist, ein. In der ersten Hälfte des zweiten Bandes herrscht damit ein ziemliches Durcheinander, wodurch in der zweiten Hälfte reichlich Klärungsbedarf besteht.

Kuro legt auch dieses Mal seine typische Null-Bock-Haltung an den Tag, schließlich ist er der Servamp der Trägheit. Durch Mahirus Unentschlossenheit bleibt Kuro bei Kämpfen eher im Hintergrund und bei all den Verwirrungen bemerkt man relativ spät, dass es unter der gelangweilten Oberfläche des Vampirs brodelt. Mahiru ist derweil viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich über seinen seltsamen Vampir Gedanken zu machen. Eigentlich will Mahiru nur seine Freunde beschützen, doch durch Tsubaki, der behauptet, Kuros jüngster Bruder zu sein, wurde er in einen Krieg hineingezwungen. Immerhin verfügt er jetzt über sein „Lead“, eine Waffe, mit der er seinen Servamp kontrollieren kann – wenn er denn damit richtig umgehen könnte.

Die Geschichte bleibt originell, verliert sich jedoch ein wenig im Chaos der Charaktere. Bereits im ersten Band wurden diverse Nebencharaktere eingeführt, die man erst einmal einordnen musste, und nun kommen schon wieder neue hinzu. Tsubaki gibt sich während seinen Auftritten rätselhaft und man weiß nicht recht, ob er wirklich der große Gegenspieler ist und welche Zwecke er eigentlich verfolgt. Er setzt scheinbar massenhaft Abkömmlinge in die Welt, die er oftmals mehr oder weniger sinnlos opfert. Mahiru dagegen ist relativ klar bei seinen Zielen: Er will unbedingt seine Freunde beschützen und eigentlich niemanden verletzten.  Eine gewaltfreie Lösung erscheint im Anbetracht von Tsubakis Attacken jedoch fast unmöglich, was Mahiru in Bedrängnis bringt. Letztlich siegt jedoch sein Wunsch, andere zu beschützen, und er ist bereit, zusammen mit Kuro stärker zu werden.

Zeichnerisch hält Strike Tanaka das hohe Niveau das Auftaktbandes und begeistert auch dieses Mal mit kontrastreichen, dynamischen Zeichnungen, die vor allem in Kampfszenen ihre volle Wirkung entfalten. Doch auch in ruhigen Szenen sind Mimik und Gestik stets gelungen, wobei es im zweiten Band leider weniger große Panels gibt. Viele kleine Bilder reihen sich aneinander, was den chaotischen Inhalt spiegelt. Hintergründe werden recht spärlich eingesetzt, sind jedoch für die Atmosphäre des Manga auch nicht ausschlaggebend. Der Dialoganteil bleibt weiterhin hoch und auch dieses Mal gibt es einige Seiten, die ziemlich überladen sind. Insgesamt kann man der Geschichte aber gut folgen und fetzige Wortwechsel entschädigen für manch langatmige Szene.


Fazit

Der zweite Band von „Servamp“ kommt etwas chaotischer als sein Vorgänger daher: Neue Charaktere bringen zusätzlichen Schwung in die actiongeladene Mystery-Story, bei der man leicht den Überblick verlieren kann. Die Gegenspieler geben sich weiterhin undurchsichtig und Mahiru, der die Existenz von Vampiren gerade erst verkraftet hat, muss sich bewusst machen, was er wirklich will. 


Pro & Contra

+ originelle Ideen rund um die Servamps
+ actionreich, humorvoll und spannend
+ Kuro / „Sleepy Ashs“ Trägheit
+ Bedeutung von Freundschaften
+ fetzige Dialoge
+ dynamischer, ausdrucksstarker Zeichenstil

- chaotischer Aufbau
- zu viele neue Charaktere in zu kurzer Zeit

Wertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Rezension zu "Servamp" (Band 1)