Monika Felten (18.08.2009)

Interview mit Monika Felten

Literatopia: Hallo Monika, danke, dass Du dir die Zeit genommen hast, uns ein paar Fragen zu beantworten. Erzähl uns doch ein bisschen etwas über Dich – wer bist Du und welche Art von Büchern schreibst Du?

Monika Felten: Wer ich bin?

Auf jeden Fall jemand, der das große Glück hat, sein Hobby zum Beruf zu haben. Schon in der vierte Klasse war Schriftstellerin mein Traumberuf. Damals hatte ich einen Zyklus von zwölf DINA5 Heften mit Elfengeschichten beschrieben. Diese Elfen hatten allerdings noch Flügel, trugen Blütenkelche als Hüte und lebten wie „Die Biene Maja“ auf einer Blumenwiese. Die Abenteuer waren denen vom Maja daher auch sehr ähnlich. Bebildert hatte ich die Heft mit Glitzeroblaten. In der 7. Klasse kam dann die Ernüchterung, als ich erfuhr, dass ich (angeblich) studieren müsse, um Schriftstellerin zu werden. Das war etwas, dass ich dann doch nicht wollte. Hätte es damals schon das Internet gegeben, wäre ich sicher nicht auf diese Fehlinformation hereingefallen. So aber begrub ich meinen Traum vom eigenen Buch, warf die Elfengeschichten in den Müll und beschloss, eine Ausbildung zur Technischen Zeichnerin zu beginnen. Kurz darauf kam ich zur Fantasy. Bis ich mehr als 16 Jahre später selbst mit dem Schreiben begann, hatte ich etwa 300 verschiedene Fantasyromane gelesen. Es wurde immer schwerer Bücher zu finden, die ich gern lesen mochte. ( Der Fantasy-Hype hatte damals ja noch nicht begonnen )
Also beschloss ich, selbst einen Roman zu schreiben, in dem alles erhalten sein sollte, das ich selbst gern lese. Damals hatten wir uns unseren ersten PC angeschafft, ich war im Erziehungsurlaub. Der perfekte Augenblick für einen Neuanfang oder dafür, sich einen Jugendtraum zu erfüllen. Inzwischen habe ich fast 20 Romane geschrieben, die in unterschiedlichen Verlagen erschienen sind.

Literatopia: Im Oktober 2009 wirdDie Nebelelfen erscheinen, der vierte und in sich abgeschlossene Band aus dem Thale-Universum. Was kannst Du uns über diese Neuerscheinung verraten? Knüpft sie direkt an die Vorgänger an?

Monika Felten: In „Die Nebelelfen“ greife ich eine Ereignis auf, das in „Die Macht des Elfenfeuers“ erwähnt wird: Die große Schlacht am Himmelsturm zwischen dem Elfenkönig Gwiddan-She-e-Nat und dem Heer der Finsternis. Der Roman spielt in einer Zeit, lange bevor die Menschen in das Land Thale kamen. Er knüpfte also nicht direkt an die Vorgängerbände an. Wie schon in den ersten drei Bänden begegnet man auch im vierten Band des „Thale-Universums“ völlig neuen Protagonisten. Diese sind zumeist Nebelelfen aber auch Angehörige eines Volkes, das in den Bänden 1-3 längst ausgestorben ist – Das Volk der Maare. Dennoch hat das Buch auch einen sehr direkten Bezug zu seinen Vorgängern. Das Volk der Nebelelfen steht diesmal im Mittelpunkt der Story, man erfährt aber auch, wie der Antagonist An-Rukhbar in das Land kam und wer die Cha-Gurrline wirklich sind. Auch die Riesenalpe spielen in dem Buch wieder eine wichtige Rolle. Auch andere offene Fragen und Geheimnisse aus den ersten drei Bänden werden gelüftet, aber ich will hier nicht zuviel verraten.

Literatopia: Die bisher erschienen Bücher des Thale-Universum sind bekannt für vielfache Kampfbeschreibungen. Wird auch der vierte Band Action dieser Art bieten, oder etwas friedvoller sein?

Monika Felten: Da Nebelelfen ein friedliebendes Volk sind, beginnt der Roman in ruhigen Zeiten. Das ändert sich aber bald, denn sie werden gezwungen zu kämpfen. Fans von Actionszenen werden ganz sicher auf ihre Kosten kommen.

Literatopia: Die Erwartungen sind aufgrund Deiner bereits errungenen Auszeichnungen hoch. Inwiefern beeinflusst Dich das? Bedeutet es mehr Druck oder spornt Dich das zu Höchstleistungen an?

Monika Felten: Weder noch. Das Gefühl, die Erwartungen der Leser nicht enttäuschen zu dürfen, begleitet mich bei jedem neuen Roman. Wichtig ist dass mich die Geschichte packt. Wenn das „Kino im Kopf“ funktioniert, dann weiß ich, dass es ein gutes Buch wird.

Literatopia: Passend zur Neuerscheinung gibt es alleElfenfeuer-Romanein einem neuen Gewand. Wie gefallen Dir die neuen Cover? Durftest Du mitbestimmen oder gar auswählen, oder wurden sie Dir vom Piper-Verlag vorgegeben?

Monika Felten: Ich finde die neuen Cover einfach wunderschön und sehr viel „elfiger“ als die Fotos von Simon Marsden, die für die alten Cover verwendet wurden. Mitbestimmen durfte ich bei der Auswahl aber nicht. Wie damals, als der Weitbrecht Verlag sich für das erste „Elfenfeuer“ Cover entschied, wurden auch die neuen Cover vom Verlag (diesmal von Piper) vorgegeben. Ich bin sehr glücklich, dass Piper der Reihe noch einmal ein neues und schönes Gewand spendiert hat. Vor allem aber freue ich mich, dass die Cover so gewählt wurden, dass sich das neue Hardcover im Bücherregal problemlos neben die alten Hardcoverausgaben stellen läßt.


Über Monika Felten und das Jugendbuch-Genre

Literatopia: Das Vermächtnis der Feuerelfen ist Dein neuster Jugendbuch-Roman. Kannst Du uns einen kurzen Abriss zur Story geben? Was erwartet den geneigten Leser?

Monika Felten: Ein kurzer Abriss ist für ein so dickes Buch, in dem viele verschiedene Schicksale und Abenteuer parallel beschrieben und nach und nach miteinander verwoben werden, immer schwer zu verfassen. Für die Nautilus habe ich es einmal so formuliert:

Feuerspeiende Vulkane, ein sturmumtostes Riff, die Heimat der Elfen im Griff der Eisdämonen und eine Hafenstadt, in der Dämonen aus einer anderen Welt des nachts ihr Unwesen treiben ... Das sind die Örtlichkeiten, die meinen Roman prägen. Versprengte Piraten, ein skrupelloser Kopfgeldjäger, eine verzweifelte Elfenkriegerin, ein Magier mit dunkler Vergangenheit, ein eigensinniges Anderweltwesen, und eine machthungrige Elfenpriesterin ... eine Vielzahl von unterschiedlichen Charakteren machen meinen Roman zu einen farbenprächtigen Abenteuer, dass den Leser an der Seite der jungen Caiwen an einen Ort führt, wo sich das Schicksal von Menschen und Elfen entscheiden wird.

Literatopia: Was reizt Dich am Genre Jugendbuch? Glaubst Du, dass jüngere Leser eine noch unbeschwertere Phantasie besitzen und leichter zu begeistern sind?

Monika Felten: Ob es daran liegt, dass jüngere Leser eine noch unbeschwertere Phantasie besitzen, kann ich nicht beurteilen. Ganz sicher aber haben sie noch nicht so viele Bücher gelesen, wie ein Leser mittleren Alters. Dadurch erscheint ihnen vieles neu, was andere schon mehrfach gelesen zu haben glauben. Es ist ja leider so, dass sich das Rad nicht immer neu erfinden lässt. Die bevorzugten Elemente der klassischen Fantasy finden sich in zahlreichen Büchern wieder. Es ist eine große Herausforderung sie so miteinander zu verweben, dass die Geschichte trotzdem neu und unverbraucht wirkt. Beim Schreiben des Romans um die Feuerelfen war ich aber auch mutiger als im Erwachsenenbuch. Eine Figur wie das unbeschwerte Wechselwesen Saphrax, das alle Leser sofort ins Herz geschlossen haben und der einen ganz eigenen Humor in den Roman trägt, hätte ich in einem Roman für Erwachsenen vermutlich nicht verwendet.

Literatopia: Anfang des Jahres 2010 erscheint voraussichtlich der vierte Band der Ascalon-Jugendbuchreihe. Kannst Du uns schon etwas Genaueres zum Inhalt verraten?

Monika Felten: Genaueres darf ich noch nicht verraten, aber natürlich gibt es wieder eine Reise in die Vergangenheit. Diesmal reitet Muriel zu den Mongolen, zu einem Volk, das für seine Reitkünste berühmt ist und das sich daher wie kaum ein anderes für eine Zeitreise-Pferde-Fantasybuch eignet.


Allgemeine Fragen

Literatopia: Warum Elfen? Welche Eigenschaften schlagen Dich so in ihren Bann?

Monika Felten: Peter Jackson hat mit der Figur von Legolas genau mein Bild von einem typischen Elf getroffen. Genau so habe ich mir die Elfen in meiner aktiven Lesezeit immer vorgestellt und genau so hoffe ich sie auch in meinen Büchern darzustellen. Ihre wissende, erhabene, leise und mystische Art, die ganz besondere Naturverbundenheit und der Hauch von Magie, der sie umgibt, haben mich von Anfang fasziniert. Wie kaum eine andere Figur der High-Fantasy eignen sie sich in meinen Romanen als Gefährten der meist menschlichen Protagonisten, weil sie alle Eigenschaften in sich vereinen, die zum Erfüllen der Quest notwendig sind und mit ihrem Wesen dem „Ton“ meine Romane entsprechen.

Literatopia: Seit Deinem 15. Lebensjahr liest Du leidenschaftlich gerne Fantasy. Was genau begeistert Dich an diesem Genre?

Monika Felten: Mich hat von Anfang an die Möglichkeit begeistert, vom sicheren heimischen Sessel aus unglaublich spannende Abenteuer in phantastischen Welten zu erleben, mit der Gewissheit, dass am Ende alles gut wird. Fantasy zu lesen ( meine Vorliebe lag und liegt bei der epischen High-Fantasy ) war für mich immer wie Urlaub. Was heute gern so abwertend mit Alltagsflucht betitelt wird, hat mir viele schöne und entspannende Stunden beschert. Das Schöne an der Fantasy ist, dass es ein Genre mit einer ungeheuren Bandbreite ist. Von Romance bis Horror ist so ziemlich alles dabei. Das kann kein anderes Genre bieten.

Literatopia: Welchen Deiner Romane findest Du am Besten? Warum? Und bei welchem hat das Schreiben besonders viel Spaß gemacht?

Monika Felten: Ich mag eigentlich alle meine Romane, jeden auf seine Weise, aber wenn ich mich für einen entscheiden sollte, dann würde ich immer „Das Vermächtnis der Feuerelfen“ nennen. Das liegt daran , dass ich das Schreiben tatsächlich über Monate wie einen Film erlebt habe, dessen Szenen ich „nur“ noch in Worte fassen musste. Es gab eine Leichtigkeit, die ich so bis dahin nicht gespürt habe und die sich auch im Buch widerspiegelt. Ich war mir von Anfang an sicher, den richtigen Ton zu treffen, einen, der die Bilder, die ich gesehen habe, auch in den Köpfen Leser entstehen lässt.

Literatopia: Haben einige Deiner Figuren Vorlagen im echten Leben? Bringst Du manchmal Eigenschaften etc. von Familienmitgliedern oder Freunden ein?

Monika Felten: Das habe ich nur einmal ganz bewusst getan. Manon, der Freundin der Protagonistin aus „Die Königin der Schwerter“ habe ich ein paar Wesenszüge meines Mannes gegeben, der durch und durch ein Realist ist und mit Fantasy nichts anfangen kann. Bei Weltensprüngen ist es ja meistens so, dass die Protagonisten sich ihrer Aufgabe in der neuen Welt stellen, ohne zu zweifeln oder sich auch nur darüber zu wundern was passiert ist. Das hat mich schon in meiner aktiven Lesezeit immer etwas gestört. Manon zweifelt nicht nur, die ist überzeugt, dass alles, was ihr passiert, ein abgekartetes Spiel ist. Sie folgt ihrer Freundin, durch ein Dimensionentor, weil sie ihr helfen will, ist aber bis zum Schluss fest davon überzeugt, in einer neuen Art von Reality-Show mitzuspielen, in der es ihre Aufgabe ist, ihre Freundin zu retten. Obwohl sie in ein gefährliches Abenteuer in der mittelelterlichen Welt verwickelt wird, sucht sie ständig nach Beweisen für ihre Überzeugung, die sie natürlich nicht findet. Motivation dafür, dass sie trotzdem alles mitmacht ohne zu klagen, ist die Aussicht am Ende möglicherweise eine hohe Geldsumme zu gewinnen.

Literatopia: Gibt es Interviewfragen, die Du nicht mehr hören kannst? Gibt es welche, auf die Du schon seit Jahren wartest, doch die noch nie gefragt wurden? Wenn ja, welche? Und würdest Du sie uns auch gleich beantworten?

Monika Felten: Was für eine außergewöhnliche Frage :o) Interviews gebe ich immer gern und selbst wenn einige Fragen darin sich wiederholen, beantworte ich diese auch zum fünfzigsten Mal immer noch ausführlich und gewissenhaft. Immerhin gibt es viele Leser, die mich noch nicht kennen und die die Antwort zum ersten Mal lesen. Eine Frage, auf die ich schon lange warte, gibt es nicht.

Literatopia: Du bietest Deinen Lesern die Möglichkeit eigens signierte Bücher bestellen zu können. Wie wichtig ist es Dir, so etwas anzubieten? Nähe zum Leser – für Dich ein Muss?

Monika Felten: Ja unbedingt. Ich liebe es direktes Feedback zu meinen Texten zu bekommen, sei es als Mail oder in Leserunden, an denen ich mich sehr gern beteilige. Früher hatte ich einmal ein kommentiertes Gästebuch. Das war sehr nett, bis es mit wiederholten Spamattacken zu zugeschüttet wurde, dass ich es schließen musste. Die signierten Bücher biete ich in Zusammenarbeit mit meiner Hausbuchhandlung an. Da ich nur wenig Lesungen im Jahr mache, ist es fast die einzige Möglichkeit an ein signiertes Buch bekommen.

Literatopia: Schreiben als Broterwerb. – Wie „einfach“ ist das und gibt es Momente, wo Du meinst es am liebsten hinschmeißen zu wollen?

Monika Felten: Wie in der Malerei oder Musik ist auch das Schreiben eine Kunst, die zu einem Großteil aus Handwerk besteht, dass sich erlernen lässt. Aber wie auch bei den beiden anderen Künsten, wird das Schreiben erst dann zu etwas Besonderem, wenn auch das Talent dazu vorhanden ist. Ich kann lernen, ein Lied auf dem Klavier zu spielen, aber ich werde die Menschen mit meinem „Geklimper“ gewiss nicht so berühren wie es ein talentierter Klavierspieler vermag. Für ihn ist es leicht, ein Stück so zu spielen, dass es die Herzen der Menschen erreicht, so wie ich es als nicht schwer empfinde, mit meinen Worten Bilder fremder Welten in den Köpfen der Leser entstehen zu lassen. Ich empfinde das Schreiben nicht immer als einfach, aber ich weiß, das ich in der Lage bin auch hartnäckige Blockaden über kurz oder lang zu lösen. Hinschmeißen, wollte ich diesen wunderbaren Beruf noch nie, wohl aber habe ich nach vielen Monaten anstrengender Schreibarbeit oft das Bedürfnis einfach mal ein paar Wochen nichts zu tun, damit sich die Kreativitätsbatterien wieder aufladen können..


Leserfragen

Leserfrage: In Deinen Büchern glänzen nie nur die Hauptpersonen. Wie schaffst Du es, auch den neben Figuren so viel Leben einzuhauchen. Arbeitest Du nach Gefühl oder baust Du auch diese – vielleicht mit Notizzettel & Charakterprofile – genauestens aus?

Monika Felten: Ich bin ein Bauchschreiber. Das heißt, ich plotte wirklich nur das Nötigste. Oft beginne mit dem Schreiben wenn ich nur den Anfang das Ende, den Konflikt und die wichtigsten Figuren kenne.
Ich lasse mich mit den Figuren durch die Geschichte treiben und erlebe alles mit meinen Protagonisten mit. Oft begegne ich den Nebencharakteren erst unterwegs und bin dann ganz überrascht wie sehr sie mir ans Herz wachsen und immer mehr Raum einnehmen . Abbas ( Das Erbe der Runen ), Saphrax ( Das Vermächtnis der Feuerelfen ) , Manon ( Die Königin der Schwerter ) Naemy ( Elfenfeuer ) Sie alle waren nicht von Anfang an geplant und sind am Ende fast zu Protagonisten geworden. Es ist sehr spannend, zu sehen wie sich die Figuren entwickeln. Würde ich alles streng plotten, ginge auch ein wenig Spaß und Spannung für mich verloren. Natürlich ist es auch sehr anstrengend, bei den vielen parallelen Handlungssträngen, den Überblick zu behalten, sie zusammen zu führen oder zu beenden, ohne dass es einen Bruch gibt. Bisher bin ich aber auch dabei ohne Spickzettel ausgekommen.

Leserfrage: In so manchen Büchern, die ich jetzt von Dir gelesen habe, bedienst Du einiger Klischees. Wie stehst Du dazu? Bist Du der Meinung, dass man nicht mehr zu viel Neues hervorbringen kann oder benutzt Du sie teilweise einfach gern?

Monika Felten: In der High Fantasy ( zu der auch meine Romane gehören ) gibt es gewisse Dinge, die einem ständig begegnen. Die umsichtige Elfe, der weise Druide, der mutige Krieger, ... aber auch der Konflikt „Gut gegen Böse“ und oder die Tatsache, dass Elfen und Zwerge sich nicht sonderlich mögen. Man kann es als Klischee bezeichnen oder aber auch als etwas, dass die Erwartungshaltung von Lesergruppen wiederspiegelt. Solche Erwartungshaltung zu enttäuschen, ist immer riskant, auch wenn es dann immer einige Leser gibt, die begeistert sind, endlich einmal etwas von einem kleinen, dicken und tollpatschigen Elf mit schwarzen, fettigen Haaren zu lesen. Hier muss ich mich als Autor entscheiden (und ganz nebenbei auch noch den Verlag davon überzeugen, dass der kleine dicke Elf ein Bestseller werden könnte ) So romantisch die Schreiberei auch anmutet, unterliegt sie zu einem Großteil auch wirtschaftlichen Aspekten und dazu gehört es u.a. den Geschmack möglichst vieler Leser zu treffen. Mit den klassischen Elementen ( die gern auch Klischee genannt werden ) fährt man da meist besser als mit experimentellen Texten.
Ich persönlich habe kein Problem damit, denn ich gehörte damals auch zu den Lesern, die am liebsten immer wieder vertrautes neu verpackt gelesen haben. Der dicke Elf hätte bei mir keine Chance gehabt.

Leserfrage: Welche Deiner bis jetzt erschaffenen Charaktere magst Du am liebsten?

Monika Felten: Abbas , weil er seinen Werten bis zum Schluss konsequent treu bleibt. Saphrax, weil er immer nur seiner eigenen Intuition folgt, auch wenn er seinen Freunden damit schadet. Vhara, weil sie mir auch als Antagonistin plötzlich sehr nahe war ( und fast leid tat ), als ihr eine Vergangenheit gab.


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Dieses Interview wurde von Angelika Mandryk für Literatopia geführt. Alle Rechte vorbehalten.

Interview Monika Felten

Literatopia: Hallo Monika, danke, dass Du dir die Zeit genommen hast, uns ein paar Fragen zu beantworten. Erzähl uns doch ein bisschen etwas über Dich – wer bist Du und welche Art von Büchern schreibst Du?

Wer ich bin?
Auf jeden Fall jemand, der das große Glück hat, sein Hobby zum Beruf zu haben.

Schon in der vierte Klasse war Schriftstellerin mein Traumberuf. Damals hatte ich einen Zyklus von zwölf DINA5 Heften mit Elfengeschichten beschrieben. Diese Elfen hatten allerdings noch Flügel, trugen Blütenkelche als Hüte und lebten wie „Die Biene Maja“ auf einer Blumenwiese. Die Abenteuer waren denen vom Maja daher auch sehr ähnlich. Bebildert hatte ich die Heft mit Glitzeroblaten.
In der 7. Klasse kam dann die Ernüchterung, als ich erfuhr, dass ich (angeblich) studieren müsse, um Schriftstellerin zu werden. Das war etwas, dass ich dann doch nicht wollte.
Hätte es damals schon das Internet gegeben, wäre ich sicher nicht auf diese Fehlinformation hereingefallen. So aber begrub ich meinen Traum vom eigenen Buch, warf die Elfengeschichten in den Müll und beschloss, eine Ausbildung zur Technischen Zeichnerin zu beginnen
Kurz darauf kam ich zur Fantasy
Bis ich mehr als 16 Jahre später selbst mit dem Schreiben begann, hatte ich etwa 300 verschiedene Fantasyromane gelesen. Es wurde immer schwerer Bücher zu finden, die ich gern lesen mochte. ( Der Fantasy-Hype hatte damals ja noch nicht begonnen )
Also beschloss ich, selbst einen Roman zu schreiben, in dem alles erhalten sein sollte, das ich selbst gern lese. Damals hatten wir uns unseren ersten PC angeschafft, ich war im Erziehungsurlaub. Der perfekte Augenblick für einen Neuanfang oder dafür, sich einen Jugendtraum zu erfüllen.

Inzwischen habe fast 20 Romane geschrieben, die in unterschiedlichen Verlagen erschienen sind.


Literatopia: Im Oktober 2009 wird „Die Nebelelfen“ erscheinen, der vierte und in sich abgeschlossene Band aus dem Thale-Universum. Was kannst Du uns über diese Neuerscheinung verraten? Knüpft sie direkt an die Vorgänger an?

In „Die Nebelelfen“ greife ich eine Ereignis auf, das in „Die Macht des Elfenfeuers“ erwähnt wird: Die große Schlacht am Himmelsturm zwischen dem Elfenkönig Gwiddan-She-e-Nat und dem Heer der Finsternis.
Der Roman spielt in einer Zeit, lange bevor die Menschen in das Land Thale kamen. Er knüpfte also nicht direkt an die Vorgängerbände an. Wie schon in den ersten drei Bänden begegnet man auch im vierten Band des „Thale-Universums“ völlig neuen Protagonisten. Diese sind zumeist Nebelelfen aber auch Angehörige eines Volkes, das in den Bänden 1-3 längst ausgestorben ist – Das Volk der Maare.
Dennoch hat das Buch auch einen sehr direkten Bezug zu seinen Vorgängern. Das Volk der Nebelelfen steht diesmal im Mittelpunkt der Story, man erfährt aber auch, wie der Antagonist An-Rukhbar in das Land kam und wer die Cha-Gurrline wirklich sind. Auch die Riesenalpe spielen in dem Buch wieder eine wichtige Rolle.

Auch andere offene Fragen und Geheimnisse aus den ersten drei Bänden werden gelüftet, aber ich will hier nicht zuviel verraten.

Literatopia: Die bisher erschienen Bücher des Thale-Universum sind bekannt für vielfache Kampfbeschreibungen. Wird auch der vierte Band Action dieser Art bieten, oder etwas friedvoller sein?

Da Nebelelfen ein friedliebendes Volk sind, beginnt der Roman in ruhigen Zeiten. Das ändert sich aber bald, denn sie werden gezwungen zu kämpfen. Fans von Actionszenen werden ganz sicher auf ihre Kosten kommen.

Literatopia: Die Erwartungen an „Die Nebelelfen“ sind aufgrund Deiner bereits errungenen Auszeichnungen hoch. Inwiefern beeinflusst Dich das? Bedeutet es mehr Druck oder spornt Dich das zu Höchstleistungen an?

Weder noch. Das Gefühl, die Erwartungen der Leser nicht enttäuschen zu dürfen, begleitet mich bei jedem neuen Roman. Wichtig ist dass mich die Geschichte packt. Wenn das „Kino im Kopf“ funktioniert, dann weiß ich, dass es ein gutes Buch wird.


Literatopia: Passend zur Neuerscheinung gibt es alle „Elfenfeuer-Romane“ in einem neuen Gewand. Wie gefallen Dir die neuen Cover? Durftest Du mitbestimmen oder gar auswählen, oder wurden sie Dir vom Piper-Verlag vorgegeben?

Ich finde die neuen Cover einfach wunderschön und sehr viel „elfiger“ als die Fotos von Simon Marsden, die für die alten Cover verwendet wurden.
Mitbestimmen durfte ich bei der Auswahl aber nicht. Wie damals, als der Weitbrecht Verlag sich für das erste „Elfenfeuer“ Cover entschied, wurden auch die neuen Cover vom Verlag (diesmal von Piper) vorgegeben.
Ich bin sehr glücklich, dass Piper der Reihe noch einmal ein neues und schönes Gewand spendiert hat. Vor allem aber freue ich mich, dass die Cover so gewählt wurden, dass sich das neue Hardcover im Bücherregal problemlos neben die alten Hardcoverausgaben stellen läßt.


Über Monika Felten und das Jugendbuch-Genre

Literatopia: „Das Vermächtnis der Feuerelfen“ ist Dein neuster Jugendbuch-Roman. Kannst Du uns einen kurzen Abriss zur Story geben? Was erwartet den geneigten Leser?

Ein kurzer Abriss ist für ein so dickes Buch, in dem viele verschiedene Schicksale und Abenteuer parallel beschrieben und nach und nach miteinander verwoben werden, immer schwer zu verfassen. Für die Nautilus habe ich es einmal so formuliert:

Feuerspeiende Vulkane, ein sturmumtostes Riff, die Heimat der Elfen im Griff der Eisdämonen und eine Hafenstadt, in der Dämonen aus einer anderen Welt des nachts ihr Unwesen treiben ... Das sind die Örtlichkeiten, die meinen Roman prägen.
Versprengte Piraten, ein skrupelloser Kopfgeldjäger, eine verzweifelte Elfenkriegerin, ein Magier mit dunkler Vergangenheit, ein eigensinniges Anderweltwesen, und eine machthungrige Elfenpriesterin ... eine Vielzahl von unterschiedlichen Charakteren
machen meinen Roman zu einen farbenprächtigen Abenteuer, dass den Leser an der Seite der jungen Caiwen an einen Ort führt, wo sich das Schicksal von Menschen und Elfen entscheiden wird.


Literatopia: Was reizt Dich am Genre Jugendbuch? Glaubst Du, dass jüngere Leser eine noch unbeschwertere Phantasie besitzen und leichter zu begeistern sind?

Ob es daran liegt, dass jüngere Leser eine noch unbeschwertere Phantasie besitzen, kann ich nicht beurteilen. Ganz sicher aber haben sie noch nicht so viele Bücher gelesen, wie ein Leser mittleren Alters. Dadurch erscheint ihnen vieles neu, was andere schon mehrfach gelesen zu haben glauben. Es ist ja leider so, dass sich das Rad nicht immer neu erfinden lässt. Die bevorzugten Elemente der klassischen Fantasy finden sich in zahlreichen Büchern wieder. Es ist eine große Herausforderung sie so miteinander zu verweben, dass die Geschichte trotzdem neu und unverbraucht wirkt.

Beim Schreiben des Romans um die Feuerelfen war ich aber auch mutiger als im Erwachsenenbuch. Eine Figur wie das unbeschwerte Wechselwesen Saphrax, das alle Leser sofort ins Herz geschlossen haben und der einen ganz eigenen Humor in den Roman trägt, hätte ich in einem Roman für Erwachsenen vermutlich nicht verwendet.

Literatopia: Anfang des Jahres 2010 erscheint voraussichtlich der vierte Band der „Ascalon-Jugendbuchreihe“. Kannst Du uns schon etwas Genaueres zum Inhalt verraten?

Genaueres darf ich noch nicht verraten, aber natürlich gibt es wieder eine Reise in die Vergangenheit. Diesmal reitet Muriel zu den Mongolen, zu einem Volk, das für seine Reitkünste berühmt ist und das sich daher wie kaum ein anderes für eine Zeitreise-Pferde-Fantasybuch eignet.



Allgemeine Fragen

Literatopia: Warum Elfen? Welche Eigenschaften schlagen Dich so in ihren Bann und warum?

Peter Jackson hat mit der Figur von Legolas genau mein Bild von einem typischen Elf getroffen. Genau so habe ich mir die Elfen in meiner aktiven Lesezeit immer vorgestellt und genau so hoffe ich sie auch in meinen Büchern darzustellen.

Ihre wissende, erhabene, leise und mystische Art, die ganz besondere Naturverbundenheit und der Hauch von Magie, der sie umgibt, haben mich von Anfang fasziniert. Wie kaum eine andere Figur der High-Fantasy eignen sie sich in meinen Romanen als Gefährten der meist menschlichen Protagonisten, weil sie alle Eigenschaften in sich vereinen, die zum Erfüllen der Quest notwendig sind und mit ihrem Wesen dem „Ton“ meine Romane entsprechen.



Literatopia: Seit Deinem 15. Lebensjahr liest Du leidenschaftlich gerne Fantasy. Was genau begeistert Dich an diesem Genre?

Mich hat von Anfang an die Möglichkeit begeistert, vom sicheren heimischen Sessel aus unglaublich spannende Abenteuer in phantastischen Welten zu erleben, mit der Gewissheit, dass am Ende alles gut wird.
Fantasy zu lesen ( meine Vorliebe lag und liegt bei der epischen High-Fantasy ) war für mich immer wie Urlaub. Was heute gern so abwertend mit Alltagsflucht betitelt wird, hat mir viele schöne und entspannende Stunden beschert.

Das Schöne an der Fantasy ist, dass es ein Genre mit einer ungeheuren Bandbreite ist. Von Romance bis Horror ist so ziemlich alles dabei. Das kann kein anderes Genre bieten.


Literatopia: Welchen Deiner Romane findest du am Besten? Warum? Und bei welchem hat das Schreiben besonders viel Spaß gemacht?

Ich mag eigentlich alle meine Romane, jeden auf seine Weise, aber wenn ich mich für einen entscheiden sollte, dann würde ich immer „Das Vermächtnis der Feuerelfen“ nennen.
Das liegt daran , dass ich das Schreiben tatsächlich über Monate wie einen Film erlebt habe, dessen Szenen ich „nur“ noch in Worte fassen musste. Es gab eine Leichtigkeit, die ich so bis dahin nicht gespürt habe und die sich auch im Buch widerspiegelt.
Ich war mir von Anfang an sicher, den richtigen Ton zu treffen, einen, der die Bilder, die ich gesehen habe, auch in den Köpfen Leser entstehen lässt.


Literatopia: Haben einige Deiner Figuren Vorlagen im echten Leben? Bringst Du manchmal Eigenschaften etc. von Familienmitgliedern oder Freunden ein?

Das habe ich nur einmal ganz bewusst getan. Manon, der Freundin der Protagonistin aus „Die Königin der Schwerter“ habe ich ein paar Wesenszüge meines Mannes gegeben, der durch und durch ein Realist ist und mit Fantasy nichts anfangen kann.
Bei Weltensprüngen ist es ja meistens so, dass die Protagonisten sich ihrer Aufgabe in der neuen Welt stellen, ohne zu zweifeln oder sich auch nur darüber zu wundern was passiert ist. Das hat mich schon in meiner aktiven Lesezeit immer etwas gestört.
Manon zweifelt nicht nur, die ist überzeugt, dass alles, was ihr passiert, ein abgekartetes Spiel ist. Sie folgt ihrer Freundin, durch ein Dimensionentor, weil sie ihr helfen will, ist aber bis zum Schluss fest davon überzeugt, in einer neuen Art von Reality-Show mitzuspielen, in der es ihre Aufgabe ist, ihre Freundin zu retten. Obwohl sie in ein gefährliches Abenteuer in der mittelelterlichen Welt verwickelt wird, sucht sie ständig nach Beweisen für ihre Überzeugung, die sie natürlich nicht findet.
Motivation dafür, dass sie trotzdem alles mitmacht ohne zu klagen, ist die Aussicht am Ende möglicherweise eine hohe Geldsumme zu gewinnen.


Literatopia: Gibt es Interviewfragen, die Du nicht mehr hören kannst? Gibt es welche, auf die Du schon seit Jahren wartest, doch die noch nie gefragt wurden? Wenn ja, welche? Und würdest Du sie uns auch gleich beantworten?

Was für eine außergewöhnliche Frage J
Interviews gebe ich immer gern und selbst wenn einige Fragen darin sich wiederholen, beantworte ich diese auch zum fünfzigsten Mal immer noch ausführlich und gewissenhaft. Immerhin gibt es viele Leser, die mich noch nicht kennen und die die Antwort zum ersten Mal lesen.
Eine Frage, auf die ich schon lange warte, gibt es nicht.


Literatopia: Du bietest Deinen Lesern die Möglichkeit eigens signierte Bücher bestellen zu können. Wie wichtig ist es Dir, so etwas anzubieten? Nähe zum Leser – für dich ein Muss?

Ja unbedingt.
Ich liebe es direktes Feedback zu meinen Texten zu bekommen, sei es als Mail oder in Leserunden, an denen ich mich sehr gern beteilige.
Früher hatte ich einmal ein kommentiertes Gästebuch. Das war sehr nett, bis es mit wiederholten Spamattacken zu zugeschüttet wurde, dass ich es schließen musste.

Die signierten Bücher biete ich in Zusammenarbeit mit meiner Hausbuchhandlung an. Da ich nur wenig Lesungen im Jahr mache, ist es fast die einzige Möglichkeit an ein signiertes Buch bekommen.

Literatopia: Schreiben als Broterwerb. – Wie „einfach“ ist das und gibt es Momente, wo du meinst es am liebsten hinschmeißen zu wollen?

Wie in der Malerei oder Musik ist auch das Schreiben eine Kunst, die zu einem Großteil aus Handwerk besteht, dass sich erlernen lässt. Aber wie auch bei den beiden anderen Künsten, wird das Schreiben erst dann zu etwas Besonderem, wenn auch das Talent dazu vorhanden ist.

Ich kann lernen, ein Lied auf dem Klavier zu spielen, aber ich werde die Menschen mit meinem „Geklimper“ gewiss nicht so berühren wie es ein talentierter Klavierspieler vermag. Für ihn ist es leicht, ein Stück so zu spielen, dass es die Herzen der Menschen erreicht, so wie ich es als nicht schwer empfinde, mit meinen Worten Bilder fremder Welten in den Köpfen der Leser entstehen zu lassen.

Ich empfinde das Schreiben nicht immer als einfach, aber ich weiß, das ich in der Lage bin auch hartnäckige Blockaden über kurz oder lang zu lösen. Hinschmeißen, wollte ich diesen wunderbaren Beruf noch nie, wohl aber habe ich nach vielen Monaten anstrengender Schreibarbeit oft das Bedürfnis einfach mal ein paar Wochen nichts zu tun, damit sich die Kreativitätsbatterien wieder aufladen können..



Leserfragen

Leserfrage: In Deinen Büchern glänzen nie nur die Hauptpersonen. Wie schaffst Du es, auch den neben Figuren so viel Leben einzuhauchen. Arbeitest Du nach Gefühl oder baust Du auch diese – vielleicht mit Notizzettel & Charakterprofile – genauestens aus?

Ich bin ein Bauchschreiber.
Das heißt, ich plotte wirklich nur das Nötigste. Oft beginne mit dem Schreiben wenn ich nur den Anfang das Ende, den Konflikt und die wichtigsten Figuren kenne.
Ich lasse mich mit den Figuren durch die Geschichte treiben und erlebe alles mit meinen Protagonisten mit. Oft begegne ich den Nebencharakteren erst unterwegs und bin dann ganz überrascht wie sehr sie mir ans Herz wachsen und immer mehr Raum einnehmen . Abbas ( Das Erbe der Runen ), Saphrax ( Das Vermächtnis der Feuerelfen ) , Manon ( Die Königin der Schwerter ) Naemy
( Elfenfeuer ) Sie alle waren nicht von Anfang an geplant und sind am Ende fast zu Protagonisten geworden.

Es ist sehr spannend, zu sehen wie sich die Figuren entwickeln. Würde ich alles streng plotten, ginge auch ein wenig Spaß und Spannung für mich verloren.

Natürlich ist es auch sehr anstrengend, bei den vielen parallelen Handlungssträngen, den Überblick zu behalten, sie zusammen zu führen oder zu beenden, ohne dass es einen Bruch gibt. Bisher bin ich aber auch dabei ohne Spickzettel ausgekommen.

Leserfrage: In so manchen Büchern, die ich jetzt von Dir gelesen habe, bedienst Du einiger Klischees. Wie stehst Du dazu? Bist Du der Meinung, dass man nicht mehr zu viel Neues hervorbringen kann oder benutzt Du sie teilweise einfach gern?

In der High Fantasy ( zu der auch meine Romane gehören ) gibt es gewisse Dinge, die einem ständig begegnen. Die umsichtige Elfe, der weise Druide, der mutige Krieger, ... aber auch der Konflikt „Gut gegen Böse“ und oder die Tatsache, dass Elfen und Zwerge sich nicht sonderlich mögen. Man kann es als Klischee bezeichnen oder aber auch als etwas, dass die Erwartungshaltung von Lesergruppen wiederspiegelt.
Solche Erwartungshaltung zu enttäuschen, ist immer riskant, auch wenn es dann immer einige Leser gibt, die begeistert sind, endlich einmal etwas von einem kleinen, dicken und tollpatschigen Elf mit schwarzen, fettigen Haaren zu lesen. Hier muss ich mich als Autor entscheiden (und ganz nebenbei auch noch den Verlag davon überzeugen, dass der kleine dicke Elf ein Bestseller werden könnte )
So romantisch die Schreiberei auch anmutet, unterliegt sie zu einem Großteil auch wirtschaftlichen Aspekten und dazu gehört es u.a. den Geschmack möglichst vieler Leser zu treffen. Mit den klassischen Elementen ( die gern auch Klischee genannt werden ) fährt man da meist besser als mit experimentellen Texten.

Ich persönlich habe kein Problem damit, denn ich gehörte damals auch zu den Lesern, die am liebsten immer wieder vertrautes neu verpackt gelesen haben. Der dicke Elf hätte bei mir keine Chance gehabt.


Leserfrage: Welche Deiner bis jetzt erschaffenen Charaktere magst Du am liebsten?

Abbas , weil er seinen Werten bis zum Schluss konsequent treu bleibt.
Saphrax, weil er immer nur seiner eigenen Intuition folgt, auch wenn er seinen Freunden damit schadet.
Vhara, weil sie mir auch als Antagonistin plötzlich sehr nahe war ( und fast leid tat ), als ihr eine Vergangenheit gab.