Damian - Die Wiederkehr des gefallenen Engels (Rainer Wekwerth)

Verlag: Arena (November 2011)
Broschiert, 16,99 €, 400 Seiten
ISBN: 978-3401065915

Genre: (Jugend-) Fantasy


Klappentext

Eine düstere Prophezeiung und ein altes Geheimnis.
Der Kampf dunkler Mächte um unsere Welt.
Und eine Liebe, größer als der Tod.


Damian ist auf die Erde zurückgekehrt. Aus Liebe zu Lara, die er beschützen möchte, hat er sich dem Himmel widersetzt. Lara erkennt ihn jedoch nicht. Während er gegen den Verfall kämpft, den er auf der Erde erleiden muss, versucht sie, ihren Exfreund Ben zurückzugewinnen. Doch über allem schwebt eine finstere Prophezeiung, die Lara erfüllen muss, denn sie ist mehr als ein Mensch. Damian und Lara stellen sich der dämonischen Gefahr, aber sie ahnt nicht, welchen Preis Damian für seine Liebe bezahlt.


Rezension

Nach den tragischen Ereignissen um Lara wurde ihr von den Engeln das Gedächtnis genommen, sodass Lara sich nun nicht mehr an Damian und die Geschehnisse in Berlin erinnert. Doch der 8.888 Tag ihres Lebens naht, und Satan ist weiterhin entschlossen, Lara für sich einzunehmen und mit ihrer Macht den Krieg in der Unterwelt zu gewinnen, um weiterhin über das Totenreich zu herrschen. Damian jedoch kann und will dies nicht zulassen. Aus Liebe zu Lara kehrt er auf die Erde zurück, um sie vor allen wartenden Gefahren zu beschützen - doch dafür muss Damian den Preis des Verfalls zahlen, der ihn  auf der Erde erwartet. Kann er es dennoch schaffen, Lara vor der dämonischen Gefahr zu beschützen?

Mit dem zweiten und letzten Band der Duologie um Damian und Lara findet sich der Leser nicht nahtlos an den Ereignissen des ersten Bandes wieder. Nach den Geschehnissen in Berlin ist einige Zeit vergangen, in der sich schon zu Beginn herauskristallisiert, dass Lara sich weder an Damian, noch an irgendwelche anderen Begebenheiten erinnert. Damit stürzt der Autor die Leser in eine völlig neue Situation, denn wo Band eins in Spannung und Emotion einen fassungslos zurücklies, beginnt Band zwei zunächst ziemlich ereignislos, wenn nicht gar langatmig. Schwer kommt man in die fast schon vergessene Geschichte rein und auch die Atmosphäre zeichnet eine komische Stimmung innerhalb der Story aus. Wer dachte, er könne hier einen rasanten Einstieg bekommen, der wird dementsprechend leider enttäuscht werden, denn die Handlung äußert keineswegs die Absicht, voranzukommen, geschweige denn irgendeine Form der Spannung auszustrahlen.

Beginnend mit den Charakteren kann man sagen, dass sich  vor allem die Hauptfiguren Lara und Damian im Vordergrund der Storyline bewegen, obgleich auch einige neue, sowie bekannte Nebenfiguren während der Handlung auftauchen und die Geschehnisse beeinflussen. Leider wird allerdings allzu schnell deutlich, dass der Leser sich mit kaum einem dieser Charaktere auch nur ansatzweise identifizieren könnte. Die Motive? Durchschaubar. Sympathie? Fehlanzeige. Lara? Eine einzige, naive Nervensäge. Einzig Damian scheint mancherseits einen Lichtblick darzustellen, doch auch seine Figurenzeichnung verliert sich leider im stereotyp und wirkt nur blass und unauthentisch, so wie alle anderen Figuren ebenfalls. Vor allem Lara zeichnet sich dabei als eine einzige, nervtötende Figur aus, die dem Leser jede Lust am Weiterlesen raubt. Dabei entwickelt sich keiner der Charaktere, alles stagniert und führt dem Leser lustlos vor Augen, dass facettenreiche und intelligente Figuren hier wohl fehl am Platz sind - und auch bleiben.

Zur Handlung selbst ist zu sagen, dass diese sich in nervenaufreibenden Klischees und einer Langatmigkeit verliert, die fast schon die Geduld des Lesers sprengt. Dabei stellt sich vor allem heraus, dass der Autor definitiv das Potenzial der Story hätte nutzen können, wenn er nicht die erste Hälfte des Romans völlig sinnfrei in die Länge gezogen und den zweiten Teil des Buches in viel zu raschen Zügen beendet hätte. Die Relation der wichtigen und unwichtigen Ereignisse ist einfach dermaßen unrealistisch, dass man nur den Kopf schütteln kann. Während Lara also versucht, ihrem Exschwarm wieder näher zu kommen, kämpft Damian um sein und ihr Leben. Der Kernpunkt des ganzen Plots wird dabei erst im letzten Drittel des Romans angesprochen, Geheimnisse gelüftet und Wendepunkte deutlich. Doch anstatt wert auf diesen wichtigen und wirklich potenziell interessanten Teil der Geschichte zu legen, verliert sie sich leider in absoluten Belanglosigkeiten, welche den Roman zu einer großen, langatmigen und nervenaufreibenden Enttäuschung werden lassen, die sich alle Fans des ersten Bandes wohl ersparen sollten.


Fazit

Die Wiederkehr des gefallenen Engels von Rainer Wekwerth ist leider eine große Enttäuschung für Fans des ersten Bandes. Statt mit Charme, Witz und voller Emotion, mit welcher der erste Band der Serie überzeugt, wartet Band zwei mit blassen Charakteren, einer Storyline voller Belanglosigkeiten und großer Langatmigkeit auf. Hier findet sich leider nicht der Glanz wieder, den Fans der Geschichte von Band eins kennen und so sei der einzige Rat: Wer sich lieber in guten Erinnerungen an Lara's und Damian's Geschichte suhlt, sollte tunlichst die Finger von diesem Abschlussband lassen, denn diese ist leider eine riesengroße Enttäuschung.


Pro & Contra

+ In Einzelparts: Damian
+ Grundsätzliches Potenzial

- Nervtötende, blasse Charaktere
- Emotionslosigkeit
- Kaum Identifizierung mit den Figuren/keine Sympathie
- Vor sich her dümpelnde, langatmige Handlung
- Viel zu rasches, unbefriedigendes Ende
- Stereotype Klischees
- Verschwendetes Potenzial
- Fehlende Spannung & Begeisterungsfähigkeit von Band eins
- Nebenfiguren nur zum Antrieb des Handlungsstrangs

Bewertung:

Handlung: 1/5
Charaktere: 1,5/5
Lesespaß: 1,5/5
Preis/Leistung: 1/5