Evernight (Claudia Gray)

Penhaligon (Juli 09)
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 384 Seiten
ISBN: 978-3-7645-3045-7
€ 18,95 [D] | € 19,50 [A]
Leseprobe

Genre: Dark Fantasy


Klappentext

Als ich Lucas kennen lernte, war ich davon überzeugt, er sei der einzig normale Mensch in meiner Umgebung. Dabei hat er ein Geheimnis, das nicht nur alles auf den Kopf stellt, woran ich glaube – er könnte auch meiner Familie und allen, die ich kenne, den Tod bringen!


Rezension

"Twilight-Fans, aufgepasst. Die Story in Evernight hat garantiert genauso viel Biss!" – ist eines der hochlobenden Zitate um Claudia Greys Debüt Evernight. Eine Geschichte im Schatten der großen Bis(s)-Romane. Ebenso als Mehrteiler angelegt, laden der Klappentext und vielfache Kurzbeschreibungen zu der Vermutung ein, dass sich in den Seiten nicht mehr als eine gut gedruckte Kopie von Stefanie Meyers Erfolgen versteckt.

Ob „Evernight“ mehr ist als das und eigenständige Wege geht?

Bianca ist am Boden zerstört über die Entscheidung ihrer Eltern: Mit ihnen als Lehrer soll sie nicht nur ihre Freunde hinter sich lassen, sondern die so ganz andere Schule „Evernight“ besuchen. Ein Elite-Internat, das vom ersten Moment an verspricht, ihr verhasst zu sein. Bis zu dem Tag, an dem sie Lucas kennenlernt. – Einen Beschützer, einen Freund und einen Gefährten, den sie in der Überzahl der versnobten Scharr reicher Kids gut gebrauchen kann. Doch nichts ist, wie es scheint, und so geraten nicht nur Bianca und Lucas in Gefahr ...

In der Tat, denn die Geschichte um die beiden Protagonisten hält mehr als nur eine Wendung bereit.

Wer sich demnach sorgt, in diesem Buch nicht viel Neues zu finden, kann aufatmen, auch wenn nur bedingt. Claudia Gray erzählt zwar eine andere Geschichte als die von Bella und Edward, weiß aber ihre Leser (vor allem Biss-Fans) sehr gut hinters Licht zu führen. Eine Vorgehensweise, die sicherlich nur zu bewundern ist, denn anfänglich bietet "Evernight" alles, was sich ein Anhänger von Stefanie Meyers Kultgeschichte wünschen kann: Vampirismus, eine Schule, ein Liebespaar und das vorherrschende Fehlen von Zugehörigkeitsgefühl.
Was genau dahintersteckt, scheint bald klar. Doch dieser Eindruck trügt. Wendung um Wendung lässt "Evernight" plötzlich eine andere Richtung gehen, die - vor allem zum Ende hin - Claudia Grays Debütroman ganz klar von den Bis(s)-Büchern abzuheben versteht. Betrachtet man "Evernight" jedoch als einzelnen Roman, so kommt diese Eigenständigkeit beinahe zu spät, denn mehr als eine flüchtige Vorstellung bleibt am Ende nicht.

Die Protagonisten Bianca und Lucas kann man gut mit Edward und Bella vergleichen. Ihre Charakterzüge sind nicht unbedingt unterschiedlich und heben sich auch nicht besonders hervor. Sie sind im Grunde nett, bodenständig und furchtbar lieb. Auch in diesem Buch möchte der männliche Part seine Freundin hüten und beschützen. Der Unterschied zu den Bis(s)-Stars ergibt sich schließlich durch die Grundhandlung, die vor allem Lucas erstmals undurchschaubar erscheinen lässt. Später werden auch seine erschreckenden Beweggründe klar, die die Spannung auf eine Fortsetzung weiter schüren.

Und Fortsetzungen wird es geben. Was allerdings passieren mag, bleibt verschwommen. Gerade zum Ende hin scheint es, als könnte die weltliche Kluft zwischen Bianca und Lucas nicht größer sein ...


Fazit

Wer Bis(s) gelesen hat und lieben lernte, dessen Herz wird bestimmt auch für Bianca und Lucas schlagen. Genauso keusch erzählt hält man mit "Evernight" einen Vampir-Roman in der Hand, der es zwar ruhig angehen lässt, jedoch zum Ende hin hohe Erwartungen an die Fortsetzung entstehen lässt. Herz-Schmerz garantiert!


Pro und Kontra

+ sympathische Antagonisten
+ authentische Umgebung
+ interessante Wendungen
+ Eigenständigkeit ...

o Edward und Bella Charaktere
o leicht zu lesender, jugendlicher Stil

- ... mit leichtem Bis(s)

Bewertung:

Handlung 3,5 / 5
Charaktere: 4 / 5
Lesespaß: 4 / 5
Preis/Leistung: 3,5 / 5


Rezension zu "Evernight - Tochter der Dämmerung"