The End of The World Band 3 (Aoi Makino)

the end of the world3

Tokyopop (Oktober 2013)
Taschenbuch, 196 Seiten, 6,50 EUR
ab 13 Jahren empfohlen
ISBN:  978-3-8420-0774-1

Genre: Drama / Romance


Klappentext

Sei stark für Deine Liebe!

Mit dem Umzug in eine neue Stadt hofft Azusa, nicht mehr gemobbt zu werden. Doch auch in ihrer neuen Klasse ist Mobbing an der Tagesordnung. Darunter leidet vor allem Ryu, der sich aber nicht unterkriegen lässt! Aus lauter Furcht, erneut Opfer zu werden, wird Azusa die Freundin von Schullieblings Teppei, obwohl sie sich eigentlich von Ryus Charakterstärke angezogen fühlt. Als Azusa dank Ryu allmählich an innerer Kraft gewinnt, kommt es zur Katastrophe …


Rezension

Azusa wurde an ihrer alten Schule heftig gemobbt. Ein Umzug soll dem Mädchen einen Neuanfang ermöglichen, doch sie ist noch stark traumatisiert. Um nicht wieder zum Opfer zu werden, wird sie die Freundin ihres gleichermaßen beliebten wie gefürchteten Klassenkameraden Teppei. Dieser mobbt seine Mitschüler, unter anderem seinen ehemaligen Freund Ryu. Und ausgerechnet in diesen verliebt sich Azusa. Als Teppei die beiden bei einem Kuss beobachtet, eskaliert sie Situation. Auf dem Schuldach stellt er Azusa zur Rede und greift sie an. Ryu kommt ihr zu Hilfe und Teppei stürzt vom Dach. In ihrer Panik beschließen die Teenager, es wie Selbstmord aussehen zu lassen …

Aoi Makino hat mit „The End of The World“ ein brisantes Drama verfasst, das die Gefühlswelt der jugendlichen Protagonisten einfühlsam und glaubhaft schildert. Obwohl Ryu aus Notwehr gehandelt hat, fühlen er und Azusa sich wie Verbrecher und versuchen mit allen Mitteln ihre Tat zu vertuschen. Dabei ziehen sie auch ihren Klassenlehrer mit rein, der die beiden in Schutz nimmt, als er die Ausmaße der Katastrophe versteht. Doch der neue Klassenlehrer, Herr Ariake, lässt die Teenager nicht zur Ruhe kommen. Während die Polizei den Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt hat, bohrt Herr Arika unnachgiebig weiter. Er ist überzeugt davon, dass Teppei ermordet wurde und will die Tätet stellen. Dabei bezieht er auch die Öffentlichkeit mit ein und letztlich leiden alle Schüler unter der Tragödie. Azusa lernt währenddessen Teppeis Mutter kennen, die zugibt, ihren Sohn kaum noch gekannt zu haben. Ein Blick in Teppeis Vergangenheit offenbart die Gründe für sein Handeln – und auch, wenn man als Leser sein Verhalten nicht gutheißen kann, kann man es voll und ganz nachvollziehen.

„The End of The World“ dreht sich um die große Frage, inwieweit Jugendliche für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen sind und welche Teilschuld die Erwachsenen tragen. Eine endgültige Antwort liefert Aoi Makino nicht. Statt den Zeigefinger zu heben und ihre Leser zu belehren, begleitet sie ihre Protagonisten bei ihren fatalen Entscheidungen, die meist aus Angst und Naivität gefällt werden. Noch unter Schock stehend lügen Azusa und Ryu und dann kommen sie aus der Geschichte nicht mehr heraus. Sie müssen sich immer neue Lügen ausdenken und ziehen andere mit rein. Die ganze Situation ist eine ungeheure Belastung, besonders für Azusa, die ihre Eltern nicht wieder unglücklich machen will. Man kann die Handlungen von Ryu und Azusa jederzeit nachvollziehen, auch wenn sie viele Fehler machen. Sie sind zwar schon junge Erwachsene, doch ihnen fehlt einfach die Lebenserfahrung, um mit solch einer Tragödie richtig umzugehen.

Auch das Cover vom dritten Band fängt die Ernsthaftigkeit der Geschichte leider nicht richtig ein – in Farbe funktionieren Aoi Makinos Zeichnungen ohnehin nicht so gut wie in schwarz/weiß. „The End of The World“ verzaubert shoujo-typisch mit feinen Linien und großen Augen, in denen sich die Emotionen der Charaktere spiegeln. Mimik und Gestik sind gut gelungen und SD-Zeichnungen werden weiterhin sparsam eingesetzt. Sie passen ohnehin nicht zur dramatischen Geschichte. Leider gibt es dieses Mal noch weniger große Porträtst, dabei üben gerade diese einen besonderen Reiz aus.


Fazit

Auch der dritte Band von „The End of The World“ überzeugt mit glaubwürdigen Protagonisten, die in ihrer jugendlichen Naivität und Angst fatale Entscheidungen treffen und sich immer tiefer in ihren Lügen verstricken. Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt: bittersüß und tragisch.  


Pro & Contra

+ durchweg glaubwürdige Protagonisten
+ komplexes Szenario
+ einfühlsamer Erzählstil
+ authentische Nebencharaktere
+ schöner, emotionaler Zeichenstil

Wertung: 

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


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