Magi - The Labyrinth of Magic (Shinobu Ohtaka)

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KAZÉ (Oktober 2013)
Taschenbuch, 200 Seiten, 6,95 EUR
ISBN: 978-2-88921-460-0

Genre: Fantasy / Comedy


Klappentext

Aladin ist ein sonderbarer junger Bursche, der sich nie von seiner geheimnisvollen Flöte trennt. Sie beherbergt Ugo, einen riesigen, mächtigen Dschinn. Zusammen mit Ali Baba, einem mittellosen Kutscher und Träumer, macht er sich auf zu einem verheißungsvollen Abenteuer. Gemeinsam begeben sie sich auf die Jagd nach dem Glück, auf die Spur der Verheißung, um ihrem Schicksal zu begegnen.


Rezension

Aladin ist ein verfressener Junge und Besitzer eines legendären Dschinn-Gefäßes: In seiner Flöte verbirgt sich der riesige und kopflose Dschinn Ugo, der Aladins bester Freund ist. Einen so mächtigen Verbündeten könnte auch der Kutscher Ali Baba brauchen, der für einen skrupellosen Händler schuftet. Ali Baba träumt davon, eines Tages einen Dungeon zu bezwingen – eines jener mystischen Gebäude, die Macht und Reichtum versprechen. Auch über der Stadt, in der Ali Baba lebt, thront ein solcher Dungeon, allerdings ist noch keiner daraus zurückgekehrt. Das Schicksal des mittellosen Träumers wendet sich zum Besseren, als er Aladin begegnet. Der Junge ist zwar zuerst nervig, entpuppt sich aber als wertvolle Hilfe. Mit Aladins Dschinn Ugo könnte Ali Baba den Dungeon endlich bezwingen …

Die Geschichte beginnt zunächst mit zwei jungen Damen, die mit einer Karawane umherziehen. Dabei lernen sie Aladin kennen, dem sie mehr über ihre besondere Freundschaft erzählen. Das Kapitel dient dabei vor allem dazu, Aladin vorzustellen, die beiden Frauen spielen im weiteren Verlauf vorerst keine Rolle mehr. Das ist etwas schade, da man gemeinhin annimmt, dass in den ersten Kapiteln die Protagonisten vorgestellt werden. Immerhin lernt man Aladin ein bisschen kennen und sieht sofort, wie wichtig ihm Freundschaft ist. Außer Ugo hat er nämlich keine Freunde, was sich ändern soll, als er Ali Baba trifft.

Der Kutscher ist ein Träumer, wie er im Buche steht, mit hohen Zielen, aber zu wenig Courage, um diese anzugehen. Als ein Kind in Not gerät, wächst Ali Baba jedoch über sich hinaus und Aladin beschließt, sich mit ihm anzufreunden. Zunächst sieht es so aus, als wollte Ali Baba Aladin nur ausnutzen, doch bereits im letzten Kapitel des ersten Bandes lässt sich erahnen, dass doch eine echte Freundschaft daraus werden kann. Beide Protagonisten sind liebenswerte Helden, wobei es Shinobu Ohtaka leider mit dem Fanservice übertreibt. Aladin hegt nämlich eine Vorliebe für vollbusige Frauen und in einer Fantasygeschichte mit dem Flair von 1001 Nacht irritiert es doch sehr, wenn ein kleiner Junge die Brüste einer Frau knetet – und diese das auch noch supersüß findet.

Dabei ist Aladin ein vielschichtiger Charakter: Er wirkt wie ein kleiner Junge, doch in ihm steckt mehr, als man zuerst denken mag. In brenzligen Situationen offenbart er magische Kräfte, zudem steht ihm der Dschinn Ugo bei. Manches Mal kommen auch sehr erwachsene Worte aus dem jungen Mann heraus, sodass man sich bald fragt, wer Aladin eigentlich ist. Seine Identität ist mitunter das größte Spannungsmoment – neben den legendären Dungeons, über die man im ersten Band so gut wie nichts erfährt. Woher kommen sie und welchem Zweck dienen sie? Das Setting für eine actiongeladene Mysterystory ist jedenfalls gegeben. Es bleibt abzuwarten, was Shinobu Ohtaka daraus macht. Die Animeadaption legt im Vergleich jedenfalls einen besseren Start hin.

Zeichnerisch kann sich „Magi – The Labyrinth of Magic“ durchaus sehen lassen: Die Optik ist shounen-typisch, wobei vor allem die Gesichtsausdrücke der Charaktere gelungen sind. Auch die SD-Elemente wurden passend umgesetzt und bringen viel Humor in die Geschichte. Allerdings wurde an Hintergründen zu sehr gespart, was bei dem Wüstensetting wirklich schade ist. Das macht der Anime deutlich besser und schafft mit kräftigen Farben eine verzauberte Wüstenatmosphäre, die auf Anhieb begeistert. Die ganze Geschichte wirkt in Farbe einfach lebendiger und wer nicht beides lesen / sehen will, sollte zum Anime greifen.


Fazit

„Magi – The Labyrinth of Magic“ legt einen vielversprechenden Start hin, wobei es im Storyaufbau noch hapert. Die Geschichte braucht ein wenig, um in Schwung zu kommen, begeistert dann aber mit mystischer Atmosphäre und liebenswerten Protagonisten.


Pro & Contra

+ liebenswerte Charaktere
+ moderne Umsetzung von 1001 Nacht
+ mystische Atmosphäre
+ gute Zeichnungen

- Story kommt erst ab der Mitte in Schwung

Wertung

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5

Tags: orientalische Fantasy, 1001 Nacht