Schwur der Zeit Band 2 (ShuShuShu Sakurai und Idea Factory)

schwur der zeit band2

Egmont Manga (Dezember 2013)
Originaltitel: Nise no Chigiri
Taschenbuch, 162 Seiten, 7,00 EUR
ISBN:  978-3770480692

Genre: Fantasy / Historik / Romantik


Klappentext

Akatsuki und den anderen Ninjas gelingt es, Mana aus Dokisais Fängen zu befreien. Doch nach diesem Vorfall träumt sie von einem angeketteten, verwundeten Mann, der sie mit dem Namen „Kanade“ anspricht. Der Traum und der andauernde Regen schlagen ihr ziemlich aufs Gemüt.

Obwohl sich alle sehr bemühen, Mana zu zerstreuen, leidet sie so stark unter Heimweh, dass sie versucht, wieder in die Quelle zu tauchen, um nach Hause zurückzukommen. Dabei begegnet sie erneut Dokisai, und dieses Mal ist es Masato, der ihr zu Hilfe kommt …


Rezension

Mana hat seltsame Träume von Männern, die sich in der Zeit der Streitenden Reiche bekriegen. Zunächst glaubt sie, die Begeisterung ihrer Schwester für die japanische Geschichte habe auf sie abgefärbt. Doch als sie dem Weinen einen Kindes folgt und kurz darauf in einer Quelle versinkt, findet sie sich plötzlich zwischen den Kriegern der Streitenden Reiche wieder. Ist sie tatsächlich in die Vergangenheit gereist? Oder ist alles nur ein skurriler Traum? Je mehr Zeit vergeht, umso klarer wird für Mana, dass sie nicht träumt. Immerhin hat sie bei ihrer Zeitreise zufällig dem Kriegsherrn Uesugi Kenshin das Leben gerettet. Dieser bezeichnet sie als ehrenwerte Botin und stellt ihr seine Ninjas als Leibwache zur Seite. Mana richtet sich an seinem Hof ein, doch dann fällt sie dem Feind in die Hände – und der scheint sie auch noch zu kennen? …

Dokisai ist einer von Kenshins größten Feinden und ausgerechnet ihm geht Mana ins Netz. Doch Dokisai bedroht sie nicht – im Gegenteil: Er scheint sie kennen und will ihr einen Kuss aufzwingen. Die Ninjas kommen Mana zur Hilfe und Dokisai tritt den Rückzug an. Aber nun ist Mana endgültig verwirrt. Nicht nur, dass viele Personen in der Vergangenheit Menschen aus ihrer Gegenwart ähnlich sehen. Nun erkennt auch noch jemand Mana wieder und spricht sie mit „Kanade“ an. Tief in ihrem Innern fühlt sie etwas, das auf diesen Namen reagieren will, zudem träumt sie von nun an von einem verletzten Mann in Ketten, der Dokisai unheimlich ähnelt. Der zweite Band wirft noch mehr Fragen als der erste auf und man liest mit Spannung, wie die Geschichte immer komplizierter wird. Die Mangaka müssen jedoch allmählich aufpassen, dass die Leser auch Antworten erhalten. Für den Moment finden sie jedoch noch ein gesundes Maß an Geheimnissen.

Nachdem im ersten Band von „Schwur der Zeit“ alle Ninjas erst einmal vorgestellt wurden, konzentriert sich der zweite Band vor allem auf Akatsuki und Masato, sowie auf den Feind Dokisai. Akatsuki schwärmt offensichtlich für Mana, auch wenn er dies mit an Gemeinheiten grenzenden Neckereien verbirgt. Auch Masato scheint sich für Mana zu interessieren und gibt sich offener als im ersten Band. Allerdings bleibt er eine mysteriöse Figur, denn auch er scheint Mana wiedererkannt zu haben. Dokisai gibt sich den Ninjas gegenüber überheblich und mimt den gefährlichen Gegner, doch sobald er Mana sieht, brechen die Emotionen aus ihm heraus. Mit Kanade scheint ihn eine tiefe Liebe verbunden zu haben und man fragt sich, ob Mana wirklich diese Frau ist (oder vielleicht ihre Wiedergeburt?).

Zwischen all den Verwicklungen bleibt auch Zeit für ein wenig Humor: Um sich von ihrer Trübseligkeit abzulenken, backt Mana Cookies, die bei den Ninjas sehr gut ankommen. Vor allem der stille Shuya (siehe Cover) ist hin und weg von den Leckereien. So aufgeweckt und glücklich hat man ihn bisher nicht erlebt. Auch die Neckereien zwischen Mana und Akatsuki lockern die Geschichte gekonnt auf, wobei der Ninja ab und an richtig fies wird. Von Kenshin selbst und den anderen Ninjas sieht man dieses Mal recht wenig, ebenso von den anderen Damen an Kenshins Hof. Stärker noch als im Auftaktband liegt der Fokus auf Manas Emotionen und Gedanken. Historische Ereignisse werden nur am Rande angerissen, sodass man „Schwur der Zeit“ auch ohne Kenntnisse der japanischen Geschichte problemlos lesen kann.

Im ersten Band fiel Mana vor allem durch ihren stets wehleidigen Gesichtsausdruck auf. In verschiedensten Situationen trug sie immer die gleiche gelangweilte oder auch unglückliche Miene zur Schau. Im zweiten Band ist dies nun deutlich besser. Auch wenn im Klappentext angedeutet wird, wie sehr Mana unter Heimweh leidet, sieht man sie nun öfter lächeln. Das historische Setting wurde weiterhin optisch sehr schön umgesetzt und die Ninjas sind allesamt gut zu unterscheiden. Zudem enthält der Manga einige wunderbare Porträts, an denen die Augen hängen bleiben und zu denen man gerne zurückblättert. Insbesondere die emotionale Spannung zwischen Mana und Dokisai ist stark.


Fazit

Der zweite Band von „Schwur der Zeit“ konzentriert sich auf Mana, die beiden Ninja Akatsuki und Masato und deren Feind Dokisai, der ihn Mana seine große Liebe wiedererkennt. Dabei werden viele neue Fragen aufgeworfen, gleichzeitig wird die Geschichte durch den Fokus auf wenige Protagonisten übersichtlicher. Insgesamt ein stimmungsvoller zweiter Band, der die richtige Balance zwischen Action, Humor und verzweifelter Romantik findet.


Pro & Contra

+ interessante Mischung aus Fantasy, Historik und Romantik
+ Fokus auf Mana, Akatsuki, Masato und deren Feind Dokisai
+ übersichtlicher als der erste Band
+ guter Unterhaltung mit hübschen Jungs
+ schön gezeichnetes, historisches Setting

- fast keine Antworten auf aufgekommene Fragen
- Mimik insgesamt besser, aber ab und an noch schief
- Klappentext verrät fast kompletten Inhalt

Wertung: 

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5


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