Tokyopop (Januar 2013)
ca. 180 Seiten, 6,50 EUR
ISBN: 978-3-8420-0628-7
Genre: Drama, Romantik
Klappentext
Bei einem Gruppen-Blind-Date verliebt sich Frauenschwarm Takaya auf den ersten Blick in Yurina! Die hübsche Studentin hingegen ist über Takayas Anblick total schockiert, denn er hat sie in der Grundschule gemobbt und tief verletzt. Als sich Yurina doch auf eine Beziehung mit ihm einlässt, ahnt Takaya nicht, dass sie sich nur an ihm rächen will …
Rache ist süß
Rezension
Takaya ist der typische Frauenheld: Ständig auf Blind-Dates und nie etwas Festes aus. Alle kennen ihn so und erwarten gar nicht, dass er sich jemals richtig verliebt. Doch genau das passiert, ganz unverhofft bei einem Blind-Date. Eigentlich war er als Unterstützung für seinen Freund Matsuo dabei, da dieser sich das erste Mal mit seiner Bekanntschaft Aki trifft. Doch als Takaya Akis Freundin erblickt, ist es um ihn geschehen. Liebe auf den ersten Blick – offenbar gibt es das doch!
Seine Angebetete hingegen ist vollkommen schockiert, als sie ihn sieht und möchte sofort wieder verschwinden. Um sie aufzuhalten, KOMMA spricht er aus, was er denkt. Doch ein lautes „Ich liebe dich!“, nachdem man nicht einmal richtig miteinander gesprochen hat, verschreckt das Mädchen erst recht. Sie knallt ihm an den Kopf, dass sie ihn hasst und verschwindet. Was hat er nur falsch gemacht? Irgendwie hat Takaya das Gefühl, dass er das Mädchen, das Yurina heißt, irgendwoher kennt. Sie scheint ihn jedenfalls zu kennen, aber ganz und gar keine gute Erinnerung an ihn zu haben. Wie kann er das wieder gut machen? Und wieso ist er bereits nach einem Blick so schrecklich in Yurina verliebt?
Da Takaya nicht aufgibt, klärt Yurina schließlich auf, woher sie sich kennen. Sie waren in der Grundschule in einer Klasse. Jedoch hat Takaya die arme Yurina aufs übelste gemobbt. Das ging so weit, dass sie schließlich die Schule gewechselt hat. Und nun, da sie wieder auf ihren Peiniger trifft, kommt alles wieder hoch. Niemals kann sie ihm das verzeihen! Doch er soll wissen, wie sich das anfühlt und so willigt sie ein mit ihm zu gehen, um ihn genauso zu verletzen, wie er sie verletzt hat!
„Alles nur deine Schuld!“ beschreibt zwar das Thema Mobbing, doch es geht mehr darum, wie man im Nachhinein damit umgeht. Wie schaffe ich es, aus diesem Loch wieder herauszukommen? Und hilft Rache wirklich? Yurina hat nur den einen Wunsch, Takaya leiden zu lassen. Aber sie muss erkennen, dass sie vor sich nicht mehr den kleinen Jungen von damals hat. Warum Menschen andere mobben wird nicht klar, aber sie können sich auf jeden Fall ändern. Gerade Kinder, die früher fies waren, erkennen im Laufe ihres Lebens, dass dieses Verhalten falsch ist. Immer wieder steht Yurina vor der Frage: Hilft es mir denn, wenn Takaya leidet? Mit der Zeit bekommt sie selbst Mitleid mit ihrem Opfer, gerade weil sie selbst verletzt wurde, wünscht sie das keinem anderen. Takaya hält von Anfang an an seinen Gefühlen fest. Gleichzeitig tut es ihm leid, dass er seine Angebetete mit seinen Gefühlen quält.
Die beiden Freunde Aki und Matsuo dürfen dabei eine unterstützende Rolle spielen, bleiben aber im Großen und Ganzen im Hintergrund. Quasi leben sie den beiden vor, wie eine Beziehung funktioniert und versuchen immer wieder, sie auf den richtigen Weg zu bringen. Die Entwicklung zwischen den beiden Protagonisten ist sehr schön und sanft erzählt. Das Entstehen ihrer Gefühle und das Dazulernen kommen gut und überzeugend rüber.
Unterstützt wird die Geschichte von ruhigen Zeichnungen. Leider wirken die Charaktere alle sehr jung. Anfangs nimmt man es ihnen gar nicht ab, dass sie bereits studieren. Vor allem durch die jungen Gesichter glaubt man eher, eine Geschichte über Schüler in Händen zu halten. Dieser Stil ändert sich über die kompletten drei Bände nicht, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Auch wenn es weiterhin seltsam wirkt, wenn eine Lehrerin auftritt, die aussieht als würde sie gerade zur Schule gehen.
In jedem der drei Bände gibt es zum Ende eine Kurzgeschichte mit den gleichen neuen Charakteren. Es handelt sich also um eine Bonusstory, die von Band zu Band ergänzt wird. Kurz umrissen geht es um einen der Professoren und einer Studentin. Liebe kann auf viele Arten kompliziert sein …
In der normalen Buchhandlung sind die Bände kaum noch zu bekommen. Wer neugierig geworden ist, schaut am besten im Comicladen vorbei, durchstöbert entweder verschiedene Conventions danach, oder besucht Verkaufsbörsen im Internet, wie beispielsweise Amazon oder ebay.
Fazit
„Alles nur deine Schuld!“ ist ein sehr ernster Manga, der nur durch die Freude der Charaktere aufgelockert wird. Man sieht nicht nur, wie schlimm Mobbing sein kann, sondern bekommt aufgezeigt, was nach dem Mobbing mit einem Menschen geschieht und welche Auswirkungen das auf das zukünftige Leben haben kann.
Pro & Contra
+ gutes Grundthema
+ Grundstimmung wird beibehalten
+ glaubwürdige Entwicklungen
+ gut ausgearbeitete Charaktere
- Charaktere wirken zu jung
Bewertung
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5