Batman - Legenden des dunklen Ritters: Der Schamane (Denny O´Neil, Ed Hannigan)

Verlag: Panini Manga und Comic (Januar 2014)
Broschiert: 140 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3862018895

Genre: Superhelden


Klappentext

Im Zeichen der Fledermaus

Der junge Bruce Wayne bereist die ganze Welt, um der beste Verbrechensbekämpfer aller Zeiten zu werden. Zurück in Gotham City startet er seine Karriere als maskierter Vigilant – trotz körperlichen Trainings und kriminologischen Wissens – eher holprig. Ausgerechnet eine alte Indianer-Erzählung beinhaltet womöglich den Schlüssel dazu, die Legende von Batman doch noch auf Kurs zu bringen. Aber was hat all dies mit einer mysteriösen Mordserie in Gotham zu tun? Mehr, als der Mitternachtsdetektiv zunächst ahnt …
Zurück in die Ära von Batmans Anfängen und BATMAN: DAS ERSTE JAHR!
Dieser Band enthält die komplette Storyline „Der Schamane“ aus den US-Heften Batman: Legends of the Dark Knight 1-5, geschrieben von DC-Ikone Denny O´Neil und gezeichnet von Ed Hannigan.


Rezension

Frank Miller – zwar an Der Schamane nicht beteiligt, aber ursächlich dafür – beeinflusste die Welt Batmans Mitte der 80er auf sehr eindrucksvolle Art und Weise. Zunächst erschien Batman: The Dark Knight Returns mit dem er die Superheldencomics in ihren Grundfesten nahezu erschütterte und nachhaltig veränderte. Kaum ein Jahr später beschäftigte er sich dann nicht mit dem Ende Batmans, sondern mit dessen Anfängen. Batman: Das erste Jahr definierte viele Personen und Situationen neu und gab zukünftigen Geschichten über den Beginn Batmans ein festes Grundgerüst, auf das nachfolgende Autoren immer mal wieder zurückgreifen konnten und taten.
Der Schamane von Denny O´Neil ist eine solche Geschichte. Sie spielt direkt nach Bruce Waynes erstem Jahr als Batman, dessen Ereignisse von Wayne selbst in einem kurzen Überblick zusammengefasst werden.
In der Gegenwart befindet er sich zunächst in Alaska auf der Jagd auf Thomas Woodley. Ihm zur Seite steht ein erfahrener Fährtenleser von dem Bruce Wayne lernen will. Aber manchmal kommt es anders als gedacht und Bruce Wayne findet sich verletzt in den Händen von Indianern wieder, die noch zumindest zum Großteil ihrem alten Weg folgen, was auch den Schamanismus einschließt. Dabei wird ihm eine große Ehre und Geheimnis zuteil, welches er versprechen muss zu bewahren.
Wieder zurück in Gotham stürzt sich Batman in die Arbeit, aber zunehmend treten seltsame Vorfälle auf. Eine schon gerettete Frau nimmt sich das Leben und ein Kult scheint immer weiter um sich zu greifen, der sogar vor Menschenopfern nicht zurückschreckt. Was steckt hinter all dem? Zudem muss Bruce Wayne erkennen, dass er einen schrecklichen Fehler begangen hat.

Batman: Das erste Jahr ist mittlerweile ein Klassiker und schon zur Entstehungszeit von Der Schamane überschattete Frank Millers Neuinterpretation vieles. Glücklicherweise haben sich Dennis O´Neil und Ed Hannigan sich aber davon nicht abschrecken lassen und bereichern den Batman-Mythos mit einer neuen Facette. Noch dazu einer wirklich interessanten und cleveren. Denn in Batman: Der Schamane geht es darum, was Bruce Wayne geholfen hat, nach dem beinahe Scheitern im ersten Jahr, Batman zu dem Mythos aufzubauen, der er jetzt ist. Dafür lassen ihn die Autoren durch eine eisige Hölle gehen. Körperlich und mental. Die Wunden, die Bruce Wayne in der Eiswüste Alaskas erhält, reichen tief und stehen zugleich sinnbildlich für die weiteren Verletzungen, die er im Verlauf seiner Ermittlungen und in seinem Bemühen Gutes zu tun ertragen muss.
Bruce Wayne muss also nicht nur lernen als Batman zu überleben und Furcht zu säen, sondern er wird zugleich noch ganz anders gefordert. Er muss erkennen, dass er nicht einfach unbedacht, alles seinem Erfolg als Batman unterordnen dard. Auch für ihn gibt es in seinem Forscherdrang Grenzen und die werden ihm schmerzhaft aufgezeigt. Sicher ist auf jeden Fall, dass ihm mehr als nur eine Lektion fürs Leben erteilt wird.
Der Gegenspieler ist dieses Mal nicht ganz so stark und dominierend, dies ist aber der Geschichte und Batmans Entwicklung geschuldet, die zurecht im Zentrum stehen. Sie mögen nach außen hin, nicht so spektakulär wirken, aber beides hat eine sehr gute Dynamik, die Der Schamane vollkommen trägt.
Besonders zu erwähnen ist aber noch Alfred, Bruce Waynes Butler, der mit jeder Menge Sarkasmus und Zynismus ausgestattet wurde und so für mehr als nur an einer Stelle für ein Schmunzeln im Gesicht des Lesers sorgt, trotz einer an sich recht düsteren Handlung.

Zeichnerisch sind ganz klar die achtziger Jahre ersichtlich. Wer mit dem damaligen Stil der Superheldencomics nichts anfangen kann, wird von der optischen Seite wenig begeistert sein, alle anderen bekommen einen sehr gut gezeichneten Comic in einem heute ungewohnten Stil. Trotzdem gibt es so manches spektakuläre Panel und Ed Hannigan lässt Batman ausreichend bedrohlich wirken. Seine Bilder haben die nötige Dynamik und er findet auch meistens den besten Blickwinkel und Ausschnitt. Zeichnerisch ist da nicht viel zu meckern. Es kommt eben ganz darauf an, ob die Art des Zeichnens genehm ist oder nicht.

Als Bonusmaterial gibt es eine Einleitung, die verschiedenen Cover der Einzelausgaben und Informationen zu Zeichner und Autor.


Fazit

Batman: Der Schamane ist eine wirklich gut durchdachte und spannende Geschichte über den dunklen Ritter, in der er viel dazu lernt. Für Batman-Fans ein Muss.


Pro & Contra

+ Alfred
+ Batmans Verbindung mit dem Schamanen
+ Bruce Wayne und Batman entwickeln sich

0 Stil der Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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