Justice League Dark Bd.3 - Der Tod der Magie (Jeff Lemire, Graham Nolan, Mikel Janin, Vicente Cifuentes)

Verlag: Panini Manga und Comic (Januar 2014)
Softcover: 180 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3862018871

Genre: Superhelden/ Horror


Klappentext

Magie versus Technik

John Constantine, Madame Xanadu, Black Orchid und Deadman suchen zusammen mit Superagent Frankenstein nach ihren verschollenen Verbündeten Zatanna und Tim Hunter – und gelangen dabei in eine Welt, die ihre eigenen Gesetze in Sachen Magie hat. Lange schon wartet man dort auf die Ankunft eines großen Magiers, der die grausame Unterdrückung der dort lebenden Spezies durch die Wissenschaft beenden soll.
Dazu: Swamp Thing, Flash und die Justice League Dark in der Stadt des Horrors!

Zwei actiongeladene Storys der Dunklen Gerechtigkeitsliga in einem Band! Diese Ausgabe enthält die US-Hefte Justice League Dark 14-21, geschrieben von Jeff Lemire (ANIMAL MAN, SWEET TOOTH) und Ray Fawkes (BATGIRL), mit Zeichnungen von Mikel Janin (FLASHPOINT: BATMAN), Graham Nolan (BATMAN: DER STURZ DES DUNKLEN RITTERS) und anderen.

„Eine mitreißende Story voller Magie und Action.“
phantastik-news.de


Rezension

Die Justice League, unter anderen waren Batman und Superman Mitglieder, dürfte einigermaßen bekannt sein. Die beteiligten Helden stießen oftmals ins All vor, um Katastrophen galaktischen Ausmaßes zu verhindern. Von einer Justice League zu sprechen, fiel dennoch schon immer schwer und auch mit den New 52 hat sich daran nichts geändert. Wie zuvor gibt es verschiedene Teams, die sich Justice League nennen und unterschiedliche Zusätze im Namen führen. Die Justice League Dark ist dabei das außergewöhnlichste von allen. Bestehend aus Magiern, Hellsehern und übernatürlichen Wesen, stellt es sich allen Bedrohungen, die durch Magie oder Dämonen entstehen. Glücklicherweise haben alle Mitglieder mehr als ausreichend Erfahrung. Die Teamzusammensetzung ist dazu etwas besonderes. Mehrere Serien, die zuvor bei Vertigo erschienen, wurden nun beim Mutterkonzern DC eingegliedert und so können „Helden“ wie John Constantine, Swamp Thing oder Timothy Hunter mit anderen Helden des DC-Universums gemeinsam Abenteuer erleben, was zuvor nicht möglich war.

Im vorliegenden dritten Band der Justice League Dark befinden sich zwei größere so weit abgeschlossene Handlungsbögen und eine Kurzgeschichte.

Willkommen im Haus der Mysterien

Tim Hunter und Zatanna sind beim letzten Einsatz verschwunden, nach dem Tim Hunter die Bücher der Magie geöffnet und aktiviert hat. Nun muss die Justice League Dark einen Weg finden, ihnen zu folgen. Aber das ist nicht einfach und dauert seine Zeit. Deswegen beschließen Black Orchid, Frankenstein und Amethyst das Haus der Mysterien auf eigenge Faust zu erkunden, was sich als die nicht gerade cleverste Idee herausstellt. Eine zum Namen des Teams passende Geschichte. Unheimlich und etwas gruselig ist der Weg der drei durchs Haus. Und am Ende bekommt der Phantom Stranger einen Gastauftritt spendiert. Der Leser wird hier gut unterhalten, auch wenn es naturgemäß nicht gerade die anspruchsvollste Geschichte ist.

Der Tod der Magie


Endlich hat das Team einen Weg gefunden zu Zatanna und Tim Hunter zu gelangen. Alle zusammen landen auf Epoch. Eigentlich ein idyllisches Fleckchen, wären da nicht ein, zwei Dinge, die die ganze Sache schwieriger machen würden. Zunächst ist es dort verboten Magie zu wirken, die Menschen auf Epoch versuchen sie auszurotten und jagen alles und jeden, der Anzeichen von Magie oder Übernatürlichkeit zeigt. Das größere Problem ist aber die Verwandlung jeden einzelnen, die der Wechsel nach Epoch hervorruft. Deadman lebt wieder, Madame Xanadu altert rasend schnell, Black Orchid verwandelt sich in ein Monster und Constantine kann nicht lügen! Ständig sieht er sich gezwunden die wAhrheit zu erzählen, was ihm als passionierten Lügner selbstverständlich quer im Magen liegt, besonders da er auch auf Sarkasmus und Ironie zwangsweise vernichtet. Das Hauptaugenmerk liegt bei dieser Geschichte auf der Gruppendynamik und den Veränderungen plus dem Humor, allerdings ist der immer noch ausreichend schwarz. Es ist einfach herrlich zu sehen, wie sich Constantine teilweise windet und um Kopf und Kragen redet. Das einzige, das stört hängt mit Tim Hunter zusammen. Neil Gaiman entwarf diesen Charakter für Die Bücher der Magie, die Anfang der 90er Jahre bei Vertigo erschienen. In Justice League Dark nimmt sich Jeff Lemire so einige Freiheiten heraus, die nicht unbedingt notwendig gewesen wären und das Die Bücher der Magie reale Gegenstände sind, wirkt etwas platt. Hier entmystifiziert er grundlos und ungeschickt. Wer sich übrigens wundert, warum ihm Timothy Hunter bekannt vorkommt: Ein anderer berühmter Zauberlehrling kopierte sein Aussehen und hat es zu Weltruhm gebracht, aber Timothy Hunter war zu erst da.

Horror City

Constantine wird vom Haus der Mysterien getrennt und das Haus entführt. Damit beginnt ein wahrhaftiges Horrorszenario für die Justice League Dark, die in diesem Fall aus Constantine selbst, Deadman, Frankenstein und Madame Xanadu besteht. Um das Haus schnell wieder zu finden, beschwört Constantine Swamp Thing. Nach einer kurzen „Diskussion“ kämpfen alle auf derselben Seite und gehen gegen die sich manifestierenden Albträume in den Straßen der Stadt vor. Unerwartet kommt ihnen dabei Flash zu Hilfe, der so von der Justice League Dark erfährt, was für die Zukunft noch wichtig werden könnte. Als das Team es schafft, in das Haus einzudringen, stehen sie einem Feind aus Madame Xanadus Vergangenheit gegenüber, der ihr sehr viel abverlangt.
Die inhaltlich ausgefeilteste Geschichte ist eindeutig Horror City und bietet mit Swamp Thing und Flash zwei wirklich tolle Gäste auf. Dazu darf Constantine auf seine alte Art und Weise zynisch und sarkastisch sein. Horror City hat alles, was es braucht um gut zu unterhalten. Eine halbwegs anspruchsvolle Geschichte, interessante Charaktere, Horror und ein relativ unerwartetes Ende. Insgesamt muss noch gesagt werden, dass die Justice League Dark in diesem dritten Sammelband wirklich als Team zusammen arbeitet. Kein Charakter wird eindeutig bevorzugt, auch wenn Constantine und Frankenstein viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Die Zeichnungen von Graham Nolan, Mikel Janin und Vicente Cifuentes sind durchweg gelungen, wobei Janin die optische Ähnlichkeit zwischen Timothy Hunter und seinem Vater, dann doch etwas übertreibt. Weniger hätte da besser gewirkt. Dafür gelingen ihm aber auch einprägsame Bilder der Magieanwender in der Schlacht und Nolan lässt den Phantom Stranger wirklich unheimlich und geheimnisvoll wirken, als er mit Constantine spricht. Cifuentes Bilder der Horror City stehen Janins von Epoch in nichts nach. Auch er schafft es die richtige Atmosphäre zu gestalten. Selbst das farbenfrohe passt zur Geschichte, vor allem wenn die Farbe rotleuchtend ins Spiel kommt.

Als Bonus gibt es Cover und kleine Texte über die Macher.


Fazit

Die Justice League Dark ist auf jeden Fall einen Blick wert. Constantine mal nicht als Lügner und großen Strippenzieher zu sehen, ist Unterhaltung pur und mit Swamp Thing und Flash gibt es zwei Gastauftritte, die in Erinnerung bleiben.


Pro & Contra

+ Constantine kann nicht lügen
+ Humor
+ Frankenstein und Swamp Thing
+ Horror City überzeugt mit seiner Geschichte

0 Der Tod der Magie ist etwas flach

Bewertung:


Handlung: 3,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


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