Egmont Manga (Dezember 2013)
ca. 160 Seiten, 7,00 EUR
ISBN: 978-3-7704-8109-5
Genre: Comedy
Klappentext
Zu allen Zeiten hatten Männer stets den Drang, um die besseren Ticks und Techniken zu wetteifern. Und diese Geschichte erzählt von den schrillen und heissen Kämpfen solcher Männer.
Highschoolschüler und Otaku Kazumi Ise ist ganz neu im Seiyuu (Synchronsprecher)-Business. Doch die Realität der Arbeitswelt ist hart! Es gibt Unterricht in einer eigenen Ausbildungsstätte, Live-Events, stressige Aufnahmesituationen …
Rezension
Kazumi Ise hat eigentlich den Wunsch ein Meisterillustrator zu werden. Leider sind seine Zeichnungen eher mittelmäßig, wenn nicht sogar schlecht. So hagelt es nur Absagen, teilweise sogar richtig hart formuliert. Als ihm dann auch noch sein Geldbeutel gestohlen wird, scheint seine Pechsträhne besiegelt. Doch genau durch dieses Ereignis endet sie auch wieder. Als er dem Dieb hinterherschreit, kommt seine klare Stimme erst so richtig zur Geltung. Kurz darauf erhält er eine Einladung auf sein Bewerbungsvideo. Allerdings nicht, wie er dachte, um die Grafik zu machen, sondern weil er in dem Video einen Teil selbst synchronisiert hatte. So wird ihm vollkommen unverhofft die Arbeit als Seiyuu, einem Synchronsprecher, angeboten. Ise ist unsicher, immerhin war das nie sein Traum. Doch als er hört, dass er mit Ranru Himura, seinem großen Idol, zusammenarbeiten würde, ist er Feuer und Flamme.
Zumindest so lange, bis er auf seinen Kollegen Ryusei Kuroe trifft. Während Ise für seine ersten Synchron-Versuche Lob bekommt, sagt ihm Kuroe knallhart, was er alles falsch gemacht hat. Und offenbar war das einfach alles! Ise setzt sich das ehrgeizige Ziel: Er wird Kuroe übertrumpfen! Was aber erst einmal leichter gesagt, als getan ist. Bei den Aufnahmen ist er vollkommen nervös, während man Kuroe nichts anmerkt. Wie macht er das nur? Aber Ise ist niemand, der sich so schnell unterkriegen lässt. Allerdings muss er sich erst einmal um andere Probleme kümmern. Der Autor der Serie fordert ihn nämlich auf, seinen Charakter selbst mit Leben zu füllen. Er soll zeigen, wie dieser Charakter wirklich ist. Wie soll er das denn machen? Immerhin arbeitet er das erste Mal als Seiyuu, noch dazu, ohne es jemals so geplant zu haben. Also heißt es: An sich arbeiten!
Wer bei „Seiyuu! Say you!“ auf einen Shonen-Ai hofft, wartet vergebens. Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich, zumindest im ersten Band, nichts weiter als Freundschaft. Anfangs sind sie Rivalen, das bleiben sie jedoch nicht sehr lange. Schnell wird ihnen klar, wie gut sie sich gegenseitig tun. Und bald sind sie dann sogar so sehr zusammengewachsen, dass der eine ohne den anderen nicht mehr kann. Die schnelle Freundschaft, fast schon Abhängigkeit, kommt etwas plötzlich. Offenbar ist währenddessen einige Zeit vergangen, das wird im Manga selbst aber nie angegeben. Und so ändern sich die Gefühle der Charaktere von einer Seite zur nächsten. Es kommt Schlag auf Schlag und stört somit den Lesefluss.
Durch Missverständnisse wird die Geschichte etwas aufgelockert und bekommt Spannung. Da aber auch diese sehr schnell aufgeklärt werden, bekommt man keine Gelegenheit von der Geschichte gefesselt zu werden. Noch dazu endet der erste Band ohne Aufhänger, würde keine Nummer darauf stehen, könnte man genauso gut davon ausgehen, dass es sich um einen Einzelband handelt. Die Charaktere entwickeln sich zwar weiter, durch die Schnelligkeit wirkt das aber nicht. Auch wenn der rasante Erzählstil zu dem aufgekratzten Hauptcharakter passt, ist diese Art nicht jedermanns Sache.
Dazu passend sind auch die Zeichnungen eher gehetzt, mit harten und kurzen Strichen. Die Panels wirken teilweise so unruhig wie die Charaktere. Immerhin, es wurde alles einheitlich auf schnell und überdreht beibehalten! Trotzdem sind die Zeichnungen sauber und die Charaktere abwechslungsreich.
Fazit
Wer nur etwas Zerstreuung für zwischendurch sucht, ohne große Story oder langatmigen, schlüssigen Entwicklungen, macht mit „Seiyuu! Say you!“ nicht viel verkehrt. Shonen-Ai-Fans hoffen jedoch bislang vergebens auf große Gefühle.
Pro & Contra
+ sauberer Zeichenstil
- rasante Storyentwicklung
- aufgedrehter Hauptcharakter
- unruhige Panelaufteilung
Bewertung
Handlung: 2/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 2,5/5