Black Knight - Die Begegnung (Kai Tsuguri)

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Panini Planet Manga (Februar 2014)
Originaltitel: Kuro no Kishi 
Taschenbuch,258 Seiten, 7,99 EUR
ISBN: 978-3862019359

Genre: Shounen-Ai / Mittelalter-Fantasy


Klappentext

Zeke ist ein wahrer Meister im Schwertkampf und besucht zusammen mit Chris die Militärakademie. Chris, der in Wahrheit ein Prinz des Königreichs Aran ist, verbirgt zunächst seine Identität, doch da entdecken beide ihre starken Gefühle füreinander. Zeke will als Ritter seinen geliebten Chris schützen. Aber hat ihre Liebe Zukunft ...?


Rezension

Als jüngster Prinz des Königreichs Aran besucht Chris die Militärakademie, um Erfahrungen außerhalb des sicheren Hoflebens zu sammeln. Dort wird ihm der Schwertmeister Zeke als Tutor zugeteilt: Ein ruhiger und äußerlich harter Mann, der in den bergischen Wäldern großgeworden ist. Chris ist sofort begeistert von seinem Tutor, der scheinbar alles kann, und kommt sich dabei immer unzulänglicher vor. Er denkt, dass das Leben bei Hofe ihn zu einem verweichlichten Schönling gemacht hat, doch Zeke sieht in ihm einen starken jungen Mann, dem es schlichtweg an Erfahrung mangelt. Die beiden entdecken gerade ihre Gefühle füreinander, als Chris zurück ins Königreich Aran gerufen wird – sein Vater wurde vergiftet …

„Black Knight“ ist ein gefühlvoller Shounen-Ai, der sich einer mittelalterlichen Fantasywelt bedient und die Geschichte mit viel Humor auflockert. Chris wird gleich zwei Mal Ziel eines Attentats, wobei Zeke ihm zur Seite steht und ihn mit seinem Leben verteidigt. Die beiden legen ihre Gefühle ungewohnt schnell offen: Schon nach wenigen Seiten entbrennt die große Liebe, wobei Chris zu dem Zeitpunkt schon etwas länger an der Akademie ist. Danach fangen allerdings die Probleme an, die zunächst nur Zeke sieht: Chris ist ein Prinz und die Liebe zwischen Männern nicht gerade selbstverständlich. Er möchte zwar dennoch einen Weg finden und zum persönlichen Ritter des Prinzen werden, doch ihm ist auch bewusst, dass er sich von Chris fernhalten sollte und ihre Verbindung geheimbleiben muss. Beide Protagonisten kann man schnell ins Herz schließen, sowohl Zeke mit seiner düsteren und ruhigen Ausstrahlung als auch Chris mit seiner fröhlichen und herzlich naiven Art.

Im ersten Band sind die Probleme allerdings eher theoretischer Natur. Zeke wird am Hof herzlich willkommen geheißen, schließlich hat er den Prinzen gerettet. Davor blieb während des Attentats keine Zeit für tiefere Gedanken über die Art ihrer Beziehung. Es gibt also auch actionlastige Szenen, in denen man Zeke samt Schwert in Aktion erlebt. Die Kampfszenen sind dabei ernst, aber nicht unnötig brutal. Zunächst fällt es etwas schwer, zu überblicken, wer dem Prinzen zur Seite steht und wer zu den Attentätern gehört, doch nach und nach lösen sich die Machtverhältnisse auf. Die Gegner sind dabei eher Statisten, da der Fokus der Geschichte auf die Beziehung zwischen Chris und Zeke gerichtet bleibt.  

Zeichnerisch bewegt sich „Black Knight“ knapp im oberen Mittelfeld, wobei Kai Tsuguris Stil in schwarz/weiß besser aussieht als in Farbe (siehe Cover). Die Zeichnungen wirken teilweise etwas unsauber, dafür sind Mimik und Gestik der Charaktere sehr gut gelungen. Auch die historische Kleidung wurde schön umgesetzt. Die Kampfszenen sind sehr dynamisch, die Liebesszenen dagegen gefühl- und liebevoll gezeichnet, wobei die Mangaka in punkto Erotik eher zurückhaltend ist. Chris und Zeke landen zwar auch mehrmals im Bett, doch der Fokus liegt auf Küssen und zärtlichen Berührungen – der Rest wird nur angedeutet. Das Taschenbuch ist mit acht Euro etwas teurer, dafür gehört „Black Knight“ mit über 250 Seiten zu den dickeren Manga.

Der erste Band von „Black Knight“ enthält eine längere Bonusgeschichte, in der es allerdings um eine Heterobeziehung geht. Großherzog Aradenard will König werden und wird auf diesem Weg von zwei treuen Rittern begleitet, die dem jungen Herrscher mit Rat und tat zur Seite stehen. Aradenard verliebt sich ein eine bildschöne Frau aus einem fremden Königreich, nicht ahnend, welch Unglück auf ihn wartet.


Fazit

„Black Knight“ ist ein süßer Shounen-Ai mit Mittelalter-Flair und liebenswerten Protagonisten, die die Leserherzen im Sturm erobern. Die Geschichte selbst ist etwas seicht, vermag aber dennoch mit viel Humor zu unterhalten, während die Zeichnungen mit glaubhafter Mimik und teils schönen Hintergründen überzeugen.


Pro & Contra

+ süßer Shounen-Ai mit Mittelalter-Flair
+ sympathische Protagonisten
+ interessante Nebencharaktere
+ hübscher Zeichenstil

o Liebesgeschichte entwickelt sich sehr schnell

- Story etwas zu seicht

Wertung:

Handlung: 3/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5