Star Wars - Masters Series Bd.7: Union (Michael A: Stackpole, Robert Teranishi)

Verlag: Panini (März 2014)
Softcover: 100 Seiten; 12,99 €
ISBN-13: 978-3862015603

Genre: Star Wars


Klappentext

Die Hochzeit von Mara Jade und Luke Skywalker

Der Jedi-Meister und Rebellenheld Luke Skywalker heiratet Mara Jade, die ehemalige Topagentin des Imperators. Diese Hochzeit ist somit viel mehr als nur die Verbindung zweier Menschen, die sich lieben – sie ist gleichbedeutend mit einem endgültigen Friedenspakt zwischen zwei verfeindeten Gruppen. Allerdings gibt es immer noch Anhänger des alten Regimes, die das Imperium gerne wieder an der Macht sehen würden. Sie wollen diese Verbindung unter allen Umständen verhindern und dafür ist ihnen jedes Mittel recht.

100 Seiten romantische Star Wars Action!


Rezension

Ein Großereignis im Star Wars-Universum wird von Panini neu aufgelegt und veröffentlicht: Die Hochzeit von Mara Jade und Luke Skywalker. Absolute Star Wars-Fans wissen natürlich sofort, wer die Auserwählte ist, alle anderen werden sich vielleicht wundern, denn in den Filmen kam sie nie vor. Mara Jade wurde von Timothy Zahn, für viele Fans der beste Star Wars-Autor, dem Expanded Universe hinzugefügt. Zunächst als Antagonistin geschaffen, die im Auftrag des Imperators Luke Skywalkers töten wollte, faszinierte sie sowohl Fans, als auch andere Autoren und wurde so immer mehr zur Frau an Lukes Seite. Dass die Beiden irgendwann heiraten würden, war nur logisch und in Star Wars: Union tritt dieses Ereignis ein. Kein geringerer als Michael A. Stackpole ist für die Geschichte verantwortlich. Er ist neben Zahn vielleicht der populärste Star Wars-Schriftsteller und schrieb z.B. die hervorragende X-Wing-Reihe über Wedge Antilles. Zudem schuf er im Bereich Battletech auch mehrere großartige Romane. Somit liegen eigentlich alle Anzeichen für eine fesselnde Geschichte über die vielleicht wichtigste Hochzeit bei Star Wars vor. Spannende Verwicklungen, Intrigen, Bedrohungen und politische Winkelzüge sind eigentlich bei einem Autoren solchen Kalibers zu erwarten. Eigentlich. Denn Stackpole kann diese vielleicht zu hohen Erwartungen nicht im Geringsten erfüllen. Statt eine hochkomplexe Geschichte zu präsentieren, die vor Spannung birst, bekommt der Leser eine fast in Zuckerwatte verpackte Liebesgeschichte, die nur deswegen etwas Action besitzt, weil Star Wars ganz ohne nicht vorstellbar ist.

Stackpole fällt als Plot tatsächlich nichts besseres ein, als Mara Jade, die große Kriegerin, Jedi und rechte Hand des Imperators, jene Frau die einst beinahe Luke Skywalker getötet hätte, als kopflose, ängstliche Frau darzustellen, die verzweifelt nach einem Hochzeitskleid sucht. Luke hingegen hat böse Vorahnungen, die eine große Bedrohung ankündigen, aber im Nichts verpuffen. Ansonsten gibt es eine Gruppe Imperialer, die anscheinend früher zur Elite gehörten und jetzt einfach so mal Rache wollen. Die letzten zwanzig Jahre war ihnen das egal, aber zur Hochzeit von zwei Helden der Neuen Republik muss man etwas machen. Dabei stellt sich dieser Trupp „Attentäter“ selten dämlich an und kommt mehr wie ein Haufen Kneipenschläger, die nichts besseres zu tun haben, herüber. Han darf dann auch noch wenig mitmischen und Lando taucht praktisch nur in einem Panel auf, nur damit er dabei war. Der ultimative Plan des Oberattentäters entpuppt sich dann als laues Lüftchen, welches auch noch hanebüchen aufgelöst wird. Da ist man von Stackpole deutlich besseres gewohnt. Zumal er alles mit unheimlich viel Kitsch und Friede, Freude, Eierkuchen übergießt. Vielleicht würde die Geschichte besser wirken, wenn er seine Fähigkeiten und Qualitäten, die er sonst hat, nur auf einen Aspekt konzentriert hätte, also entweder Kitsch oder Action, so ist das nichts Halbes und nichts Ganzes und damit ein Schwachpunkt in seiner Bibliographie. Einzig die Qualität der Zeichnungen lässt seine Arbeit noch positiv erscheinen.

Denn die Geschichte mag zwar nicht wirklich überzeugen, so richtig schlecht sind aber die Zeichnungen, die teilweise an Frechheit grenzen. Vollkommen lieblos wurden da ein paar Linien aufs Papier geklatscht und gehofft, dass der Leser die Charaktere schon erkennen wird. Die Gesichter sind meist unförmig und wären da nicht Frisuren oder Kleidung, könnte man die meisten Charaktere nicht auseinanderhalten. Es scheint, als ob es nur einen Vorrat von drei, vier Gesichtern und Gesichtsausdrücken gibt, die halt etwas durch Narben, Haare und Co. variiert werden. Zu Recht wird der Zeichner Robert Teranishi  nirgendwo erwähnt, denn stolz kann er auf diese Leistung absolut nicht sein. Vielleicht der am schlechtesten gezeichnete Star Wars-Comic überhaupt. Die wenigen wirklich gelungenen Panels können seine Ehre nicht wiederherstellen. Vielleicht hätte er sich während seiner Arbeit Fotos der Charaktere mal ansehen sollen oder zumindest die Filme, dann wären diese vielleicht auch wirklich zu erkennen.

Die Cover von Duncan Fegredo sind bedeutend besser und lassen die bekannten Charaktere auch so aussehen, wie sie selbst, allerdings ist auch er nicht vollkommen sattelfest und sein Strich wirkt gerade auf dem letzten der Covergalerie noch sehr unsicher, was dieses zum am Schlechtesten gezeichneten Cover macht. Von diesen Illustrationen ausgehend lässt sich sagen, dass sich der heutige Hellboy-Zeichner beträchtlich weiterentwickelt hat, um sein heutiges zeichnerisches Niveau zu erreichen.


Fazit

Star Wars: Union ist ein Comic für absolute Star Wars-Fans, Komplettsammler und vielleicht noch hoffnungslose Romantiker. Wer eine spannende, unterhaltsame Geschichte aus einer weit, weit entfernten Galaxis sucht, ist hier definitiv falsch. Dazu kommen Zeichnungen, die praktisch schon als stümperhaft zu bezeichnen sind. Dieser Comicband wäre vermutlich besser in der Versenkung geblieben,


Pro & Contra

+ es ist immer noch Star Wars

0 Kitsch und Zuckerguß

- schwache Geschichte
- miese Zeichnungen

Bewertung:


Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 1/5
Lesespaß: 1,5/5
Preis/Leistung: 2/5


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