Grimm Bd.1 - Die Münzen von Zakynthos! (David Greenwalt, Jim Kouf, Marc Gaffen, Kyle McVey, José Malaga)

Verlag: Panini (März 2014)
Softcover: 144 Seiten; 16,99 €
ISBN-13: 978-3862019717

Genre: Mystery/ Horror/ Krimi


Klappentext

Grimm

Detective Nick Burckhardt von der Polizei in Portland ist ein Grimm – und als solcher bestens vertraut mit seltsamen Geschehnissen. Er hat täglich mit Wesen zu tun von denen viele denken, dass sie nur in Kindermärchen existieren. Aber diese Kreautren sind real und nun haben sie seine Mutter entführt, um durch sie an ein uraltes Artefakt von immenser mystischer Macht zu gelangen: Die Münzen von Zakynthos.
Beim Versuch seine Mutter zu retten sehen sich Nick und seine Freunde Hank Griffith – Nicks Partner beim Portland PD – und der Blutbader Monroe unvermittelt in einen Krieg der Wesen verwickelt, der schon seit Jahrhunderten geführt wird. Es beginnt ein gefährliches Abenteuer, das sie nach Europa führt und viele Überraschungen bereithält. Unter anderem betritt eine weitere Grimm die Bühne: Die geheimnisvolle Maya, die nicht wirklich die Rolle spielt, die ihr zugedacht ist …

Eine grandiose Adaption der erfolgreichen VOX-Mysterie, die den Fans wichtige Informationen zur Handlung gibt, eingebettet in eine packende Story erdacht von den Autoren der Fernsehserie!


Rezension

Seit 2011 gehen die Grimms auf die Jagd nach Wesen und Ungeheuern. Zunächst nur in den USA und seit 2013 auch in Deutschland und dies durchaus erfolgreich, so dass neben der bei Cross Cult erscheinenden Romanreihe nun auch die Comics ihren Weg nach Deutschland finden. Für alle die noch nie eine Folge von Grimm gesehen haben, eine kurze Zusammenfassung.
Die Märchen, die von den Brüdern Grimm und anderen aufgeschrieben wurden, enthalten mehr als nur einen wahren Kern. Die dort beschriebenen Wesen gibt es meist auch in Wirklichkeit, nur mit etwas anderem Aussehen oder leicht veränderten Fähigkeiten. Grimms sind Menschen, die die Wesen unter ihrem normalen, menschlichen Aussehen erkennen können und seit Jahrhunderten Jagd auf sie machen.
Nick Burckhardt, Detective beim Portland Police Departement, ist ein Grimm und so muss er zugleich zwei verschiedenen „Berufen“ nachgehen. Glücklicherweise hat er aber viel Unterstützung. Da wäre sein Partner bei der Polizei, Hank Griffith, sein Vorgesetzter Captain Renard, der ein Hexenbiest ist, und Monroe, Blutbader und mittlerweile bester Freund von Nick. Auch Rosalee, Monroes Freundin, steht Nick tatkräftig zur Seite.
Eine wesentliche Rolle bei Grimm neben die sogenannten Warane ein, sehr alte Familien, die die Macht wieder an sich reißen wollen und der Widerstand gegen sie. Mehr als einmal mussten Nick und seine Freunde in diesen Krieg schon eingreifen. Eine dafür wichtige Episode erzählt der vorliegende Comic.
Denn es geht wieder einmal um die Münzen von Zakynthos. Jene Münzen die auf der gleichnamigen Insel geprägt wurden und seinem Besitzer die große Macht verleihen, andere zu beeinflussen und zu führen. Wobei das Glück, welches die Münzen schenken, am Ende immer umschlägt. Mehrere Figuren der Weltgeschichte besaßen sie und scheiterten mit ihnen. Bisher wurden diese Münzen nur in einer Folge wesentlich thematisiert, bevor Nicks Mutter sie an sich nahm und sie vernichten sollte. Dies ist aber kein leichtes Unterfangen, dazu wecken die Münzen zu viele Begehrlichkeiten bei anderen. Und so greift der Comic auch nicht als erstes die Geschichte um sie auf. Auch der Roman Der eisige Hauch beschäftigte sich mit ihnen und den Folgen, die aus ihnen erwachsen. Der Comic spielt zeitlich gesehen, nach dem Roman und vermutlich während der zweiten Staffel von Grimm, kann aber auf jeden Fall auch einzeln und ohne Vorwissen gelesen werden, dürfte aber erst mit etwas Hintergrundwissen, wirklich auf den Leser wirken.

Nicks Mutter ist in Europa angekommen und will die Münzen im Vulkan der Insel Zakynthos einschmelzen. Aber bevor sie überhaupt in die Nähe kommt, hat sie schon Agenten der Warane am Hals und sie muss sich etwas einfallen lassen, um die Münzen zu schützen. Ihr Sohn Nick ist dann nur die logische Wahl, um Hilfe zu holen. Nick macht sich auch sofort auf den Weg nach Wien. Begleitet wird er sowohl von Monroe als auch von Hank und ihre Anwesenheit ist auch dringend notwendig, wenn er überhaupt eine Chance haben will zu überleben, geschweige denn seine Mutter und die Münzen zu finden. Und so geht die Jagd quer durch Europa, während der Nick und Co. neue Verbündete und Feinde finden. Herausstehend ist dabei Maya. Eine weitere Grimm! Sie ist nicht leicht zu durchblicken und scheint mehr als nur ein Geheimnis zu haben. Bevor alles in einem dramatischen Finale endet, müssen Nick und seine Freunde durch einen Wust von Intrigen und Gefahren.

Jim Kouf und David Greenwalt sind zwei der drei Schöpfer von Grimm und ebenso Autoren der Serie. Diesen Umstand merkt man beim Lesen des Comics zur Serie sofort. Sie kennen sich in ihrer Welt aus und können so aus dem Vollem schöpfen. Diesen Umstand nutzen sie vollkommen aus. Nach einer kurzen Einführung geht es direkt tief in die Welt von Grimm. Trotzdem schaffen sie es aber, auch Neulinge in der Welt von Grimm abzuholen und auf eine fantastische Reise mit zu nehmen. So sind Kenntnisse über den Hintergrund erstmal nicht notwendig, um unterhalten zu werden. Die Charaktere entsprechen in ihrem Verhalten, dem welches sie in der Serie an den Tag legen, und so können beim Lesen der Texte durchaus auch die Stimmen von Nick und CO. erklingen. Die beiden Autoren machen übrigens nicht den Fehler zu unnötigen Übertreibungen zu neigen, wie es sonst häufig zu Comics zu TV-Serien anzutreffen ist. Im Prinzip stellt die Handlung des Comics die Handlung einer besonderen Doppelfolge dar. Diese wäre vermutlich aufgrund der Örtlichkeiten zu aufwendig für eine Fernsehproduktion und eher was für Kino, aber ansonsten bleiben sie auf den bisher etablierten Boden der Tatsachen. Dadurch schaffen sie es eine spannende Geschichte zu erzählen, mit Intrigen, Action und so mancher Überraschung. Vor allem wird eine neue Grimm aufs Spielfeld gebracht. Theoretisch hätte der Comic wesentliche Auswirkungen auf die Serie und wird es vermutlich auch haben, nur gelingt den Autoren das Kunststück, dass alles was hier erzählt wird, auch durch kurze Erzählungen und Informationen in die Serie eingebunden werden kann, so dass der Fan nicht gezwungen ist den Comic zu lesen, aber er ihm auf jeden Fall einen Mehrwert bietet.

Angenehm ist auch, dass Grimm von nur einem Zeichen illustriert wurde. So wirkt alles aus einem Guss und lässt die Geschichte besser fließen. José Malaga ist zwar nicht einer der absoluten Top-Zeichner, aber er liefert solide Arbeit ab. Die Charaktere sind zu erkennen, auch wenn es manchmal etwas schwierig ist und seine Panelaufteilung ist eher konventionell. Dafür versucht er sich aber auch nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Seine Zeichnungen sind der Geschichte dienlich und hin und wieder gelingt ihm durchaus eine beeindruckende ganzseitige Zeichnung. Wie gesagt, seine Zeichnungen sind nicht besonders beeindruckend, aber dafür eben auch kein Ausfall. Natürlich hätte sich der Fan etwas bessere Zeichnungen gewünscht, aber insgesamt gehen sie vollkommen in Ordnung.

Zusätzlich bekommt der Fan sämtliche Cover, die für die hier gesammelte Comicreihe gemacht wurden, sowohl gezeichnete als auch Fotocover.


Fazit

Grimm – Die Münzen von Zakynthos! fügt sich ideal in die Handlung der TV-Serie ein und führt deren Geschichte fort. Für Fans eine wunderbare Ergänzung der Serie und der Romanreihe. Für alle anderen ist der Grimm-Comic ein gelungener Einstieg in die Welt der Grimms.


Pro & Contra

+ die Münzen von Zakynthos werden aufgegriffen
+ Hank, Nick und Monroe gemeinsam auf Reisen
+ Erweiterung des Grimm-Kosmos

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln zu Grimm:

Rezension zu Grimm – Der eisige Hauch (Roman)